Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
267 - Die Götter des Olymp

267 - Die Götter des Olymp

Titel: 267 - Die Götter des Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
nicht mehr beeindruckendes Gestein. Doch plötzlich änderte sich die Kameraperspektive, schwenkte nach unten, und ein anderes Bild erschien.
    »Hier?«, entfuhr es Matt. Sein Herz setzte einen Schlag aus. »Wie soll das funktionieren?«
    ***
    Der Mars vor sehr, sehr langer Zeit
    Ein Feuerball rast durchs All. Niemand weiß, wie lange er schon unterwegs ist oder woher er kommt. In dem Sonnensystem, in das er eindringt, existiert allerdings auch kein Leben, das sich darüber Gedanken machen könnte.
    Gäbe es Wesen, die intelligent genug wären, die Bahn des glühenden Objekts zu errechnen und mit denen der Planeten des Systems zu vergleichen, müssten sie Erschreckendes feststellen: Der Feuerball befindet sich auf Kollisionskurs mit einer der noch unfertigen, unbelebten Welten. So aber geschieht das Inferno, ohne dass jemand auch nur Kenntnis davon nimmt.
    Nach einer unbekannten Zeit, in der das brennende Ding schadlos durch die Leere des Alls gezogen ist, prallt es auf den vierten Planeten des kleinen Sonnensystems. Die Explosion ist gewaltig und das Leben kann sich glücklich schätzen, den Planeten noch nicht erobert zu haben, denn die Katastrophe hätte es wieder ausgelöscht.
    Der Feuerball zerbricht. Splitter verteilen sich großräumig um die Absturzstelle, trudeln zu Boden. Eine riesige Wolke aus Gestein, Asche und Flammen steigt auf und verhüllt das Loch, das in der Kruste des Planeten klafft.
    Geschah der Aufprall noch mit beinahe majestätischer Langsamkeit, so beschleunigen die Ereignisse plötzlich. Die Wolke löst sich auf, Lava tritt in rasender Geschwindigkeit aus dem Krater, kühlt ab, härtet aus, aber weiteres flüssiges Gestein drängt nach.
    Innerhalb weniger Augenblicke wächst so ein riesiges steinernes Ungetüm.
    Dann erlischt das Inferno. Was bleibt, ist Schwärze.
     
    Quesra'nol öffnete die Augen und sah seinen Lehrer Barthlo'meh an. Ein Blick auf beide Seiten verriet ihm, dass auch die anderen jungen Hydree aus der Lehrprojektion zurückkehrten. Wie Quesra'nol hatten sie beinahe regungslos im Wasser der Unterrichtshöhle geschwebt. Nur das gelegentliche Zucken eines Fingers oder der obersten Lidmembran hatte gezeigt, dass Leben in ihnen steckte.
    An ihren Scheitelkämmen, am Hals und an der schuppigen Brust klebten die Fäden einer Projektionsqualle, die ihnen diese Unterrichtseinheit vermittelt hatte.
    Es war nicht das erste Mal, dass ihnen ihr Lehrer auf diese Art Bilder ins Bewusstsein gespeist hatte, und dennoch faszinierte diese Technik Quesra'nol immer wieder aufs Neue.
    Barthlo'meh schwamm zu seinen fünf Schülern und entfernte die Quallenfäden von ihren Körpern. »Was ihr gesehen habt«, klackerte er währenddessen, »war die Geburtsstunde der modernen Hydree-Gesellschaft.«
    »Wie kann das sein?«, fragte Quesra'nol. Dass Barthlo'meh die Behauptung sicher bald näher begründet hätte, interessierte ihn nicht. Er wollte es jetzt wissen. Es gab noch so viel anderes zu lernen, so viel zu erfahren, da konnte er seine Zeit nicht damit vergeuden, auf die behäbigen Ausführungen des Lehrers zu warten. »Als der Feuerball einschlug, gab es doch noch kein Leben!«
    Barthlo'meh strafte seinen Schüler mit einem Blick, in dem Missbilligung für die Unterbrechung zu lesen war. »Du hast recht. Die Hydree kamen erst viel später.«
    Inzwischen hatte er den letzten Projektionsfaden entfernt. Er schwamm zu der großen transparenten Qualle, die beinahe unsichtbar vor den Hydree im Meer waberte, und klackerte ihr einige leise Worte zu. Augenblicke später setzte sich die amorphe Masse in Bewegung und verschwand in einer Nebenhöhle.
    Der Lehrer kehrte zu Quesra'nol zurück und berührte ihn am Scheitelkamm. Dort trug der junge Hydree eine schmale Metallklammer, die ein schwarzer Kristall zierte. Er war nicht größer als die Perlen der Sembra-Muscheln, aber er besaß für die Hydree einen unschätzbaren Wert.
    »Dieser Stein«, sagte Barthlo'meh, »ist ein Splitter des Feuerballs, den ihr in der Projektion gesehen habt.«
    »Wenn es uns aber noch gar nicht gegeben hat, woher wissen wir dann, was geschehen ist?«
    »Aus dem Muster, dem Durchmesser der Kristallausbreitung, der Größe des Kraters und vielen anderen Faktoren konnten die Hydree-Wissenschaftler den Einschlag rekonstruieren.«
    Das leuchtete Quesra'nol ein. Bis auf einen Punkt: »Warum war es ein Feuerball? Feuer bedeutet Hitze. Hat das Objekt aus sich heraus geglüht? Falls nein, hätte es Reibung bedurft, um den Feuerball zu

Weitere Kostenlose Bücher