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59 - Die Liebe des Ulanen 05 - Entscheidung in Sedan

59 - Die Liebe des Ulanen 05 - Entscheidung in Sedan

Titel: 59 - Die Liebe des Ulanen 05 - Entscheidung in Sedan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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niedriger Teil mit grobsteinigen Schutt bedeckt und ausgefüllt war. Zwei Stimmen erklangen vom Wagen her. Fritz erkannte beide sofort; es war diejenige des Kapitäns und Charles Berteus. Der erstere sagte in seiner scharfen, gebieterischen Weise:
    „Die letzte Sendung also. Wo ist der Zettel?“
    „Hier.“
    Ein dünner Lichtschein leuchtete auf. Jedenfalls hatte der Alte eine Blendlaterne bei sich, mit deren Hilfe er den Inhalt des Lieferscheins besichtigte; dann meinte er:
    „Es stimmt. Abladen also.“
    Ketten klirrten vom Wagen herab, und dann begann man die Fässer abzuladen.
    „Es muß hier ein verborgener Eingang sein“, flüsterte der Maler dem Pflanzensammler zu.
    „Jedenfalls“, antwortete dieser. „Ich werde einmal auskundschaften.“
    „Wie? Sie wollen sich weiter vorschleichen?“
    „Ja; das versteht sich ganz von selbst.“
    „Da mache ich natürlich mit.“
    „Nein; das wäre die größte Unvorsichtigkeit. Einer von uns beiden genügt. Und überdies weiß ich nicht, ob Sie die Geschicklichkeit besitzen, sich unbemerkt hinzuschleichen.“
    „Na und ob! Im Anschleichen bin ich der reine Indianerhäuptling. Ich husche vorwärts wie eine Klapperschlange.“
    „Bei Ihrem Leibesumfang?“
    „Je dicker desto besser. Wenn so ein fleischiger Kerl an etwas stößt, geht es bedeutend weicher und geräuschloser zu, als wenn so ein knochiger Gottlieb, wie Sie sind, mit den Steinen karamboliert.“
    „Das wollen wir lieber nicht untersuchen. Also bleiben und warten Sie hier, bis ich zurückkomme.“
    Er kroch leise vorwärts und war nach einigen Augenblicken nicht mehr zu sehen.
    „Was sich dieser Mensch einbildet“, dachte Schneffke. „Gescheiter als ich will er sein. Aber ich werde ihm beweisen, daß ich auch nicht von Dummdorf bin. Ich krieche ihm nach. Oder nein, ich beobachte diese Pulvergesellschaft ganz nach meiner eigenen Manier. Ich suche mir eine Stelle, von welcher aus ich alles höre und auch sehen kann, wo sich der Eingang in das Innere dieses Erdschlunds befindet. Aber ganz nach Art und Weise der Indianer, ganz und gar nach Menschenfressermanier.“
    Er legte sich, so lang oder vielmehr so kurz er war, auf den Erdboden nieder und schob sich vorwärts. Als er in der Nähe des Wagens anlangte, bemerkte er einen felsigen Vorsprung, welcher sich nach und nach über der Ecke des Steinbruchs erhob, und von dem aus die Beobachtung am leichtesten ausgeführt werden konnte. Er schob sich auf diesen Vorsprung zu und kroch denselben hinan.
    Es war dies nicht ganz ohne Schwierigkeiten auszuführen, aber er gelangte doch unbemerkt hinauf.
    Unten hatte man noch einige Laternen angebrannt, deren Schein alles zur Genüge beleuchtete. Der alte Kapitän zählte die Fässer und gab seine Weisungen.
    „Jetzt sind wir mit dem Abladen fertig“, sagte er. „Rollt nun die Fässer hinein.“
    „Ist das Loch breit genug gemacht?“ fragte Berteu.
    „Natürlich! Hier, überzeugt Euch.“
    Er leuchtete nach der Öffnung, welche in die Erde führte.
    „Halt“, dachte der Maler. „Das ist der Eingang; den muß ich genau besehen.“ Er schob sich bis zur Kante des Felsens vor, um besser sehen zu können, ließ aber dabei außer acht, daß der Stein dort von Wind und Wetter brüchig geworden war. Als er den Kopf so weit wie möglich vorstreckte, um alles sehen zu können, bröckelte das Gestein los und rollte hinab. Die unten Stehenden hörten und fühlten das. Sie blickten in die Höhe. Schneffke wollte mit dem Kopf zurück, aber das geschah so jäh, daß das locker gewordene Gestein sich weiter unter ihm vom Felsen trennte.
    „Donnerwetter!“ sagte der Kapitän. „Da oben muß irgend jemand sein. Steigt einmal hinauf.“
    Schneffke versuchte, auf die Beine zu kommen, machte aber dadurch die Sache nur noch schlimmer. Er geriet ins Rutschen und das ging um so schneller, je mehr er sich dagegen sträubte. Aus den Bröckchen, die hinuntergefallen waren, wurden Brocken, dann größere Steine, und endlich folgte der dicke Maler selbst. Er stürzte mit aller Wucht von dem Vorsprung herab und mitten unter die Männer hinein, so daß er zwei von ihnen mit zu Boden riß.
    „Kreuzmohrenelement!“ rief er. „Da liegt nun der ganze Pudding in der Sirupschüssel.“
    „Hölle und Teufel“, fluchte der Kapitän. „Wer ist dieser Kerl? Haltet ihn fest!“
    Sofort streckten sich zehn Hände oder vielmehr Fäuste nach Schneffke aus und hielten ihn gepackt.
    „Sachte, sachte“, warnte er. „Ich platze sonst wie

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