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Absolute Power (Der Präsident)

Absolute Power (Der Präsident)

Titel: Absolute Power (Der Präsident) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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bringen. Der alte Mann hatte einen gewaltigen Coup gelandet, der ohne einen winzigen Schönheitsfehler vermutlich ungelöst geblieben wäre. Millionen Dollar als Beute, eine eiskalte Spur für die Polizei; er ist schon außer Landes, und der Kerl kommt zurück! So etwas machte kein Profi. Frank hätte eingesehen, wenn er wegen seiner Tochter nach Hause gekommen wäre, doch der Fahnder hatte sich bei den Fluggesellschaften informiert. Luther Whitney war unter falschem Namen in die Vereinigten Staaten zurückgereist, lange bevor Frank den Plan mit Kate ausgeheckt hatte.
    Der Gipfel jedoch war: Sollte Frank tatsächlich glauben, daß Luther Whitney einen nachvollziehbaren Grund hätte haben können, Christine Sullivans Vagina zu überprüfen? Darüber hinaus hatte jemand versucht, den Kerl umzubringen. Es war einer der seltenen Fälle, bei denen Frank nach der Verhaftung des Tatverdächtigen praktisch mehr Fragen hatte als davor.
    In der Jackentasche kramte er nach einer Zigarette. Die Kaugummiphase lag bereits weit hinter ihm. Nächstes Jahr wollte er es erneut versuchen. Als er aufblickte, stand Bill Burton vor ihm.
    »Verstehen Sie, Seth, ich kann nichts beweisen. Ich wollte Ihnen nur sagen, wie sich das Ganze meiner Meinung nach abgespielt hat.«
    »Und Sie sind sicher, daß der Präsident es Sullivan erzählt hat?«
    Burton nickte und spielte mit einer Tasse, die auf Franks Schreibtisch stand. »Ich komme gerade von Richmond. Ich hätte ihm sagen müssen, daß er den Mund halten soll. Tut mir leid, Seth.«
    »Zum Teufel noch mal, er ist der Präsident, Bill. Wie wollen Sie dem Präsidenten vorschreiben, was er zu tun und zu lassen hat?«
    Burton zuckte die Schultern. »Also, was glauben Sie?«
    »Klingt einleuchtend. Ich werde das nicht auf sich beruhen lassen, da können Sie sicher sein. Wenn Sullivan dahintersteckt, kriege ich auch ihn dafür dran. Mir ist völlig egal, welche Beweggründe er hatte. Der Schuß hätte wer weiß wen treffen können.«
    »Wie ich Sullivan einschätze, werden Sie nicht viel rausfinden. Wahrscheinlich ist der Schütze inzwischen auf irgendeiner Insel im Pazifik, hat ein neues Gesicht und hundert Zeugen, die beschwören, daß er noch nie in den Staaten war.«
    Frank beendete die Eintragungen in sein Notizbuch. Burton musterte ihn.
    »Haben Sie aus Whitney etwas herausbekommen?«
    »Ach was! Sein Anwalt hat ihn zum Schweigen verdonnert.«
    Burton blieb scheinbar gelassen. »Wer ist der Anwalt?«
    »Jack Graham. War früher Pflichtverteidiger im District. Jetzt ist er ein mordsmäßig hohes Tier bei einer ungemein angesehenen Anwaltskanzlei. Im Augenblick ist er bei Whitney in der Zelle.«
    »Ist er gut?«
    Frank rührte seinen Kaffee um. »Er weiß, was er tut.«
    Burton stand auf und wandte sich zum Gehen. »Wann ist die Verlesung der Anklageschrift?«
    »Morgen um zehn.«
    »Bringen Sie Whitney hin?«
    »Ja. Wollen Sie dabei sein, Bill?«
    Burton legte die Hände über die Ohren. »Davon will ich gar nichts wissen.«
    »Wieso das?«
    »Ich will nicht, daß irgend etwas zu Sullivan durchdringt. Darum.«
    »Glauben Sie, er würde es noch mal versuchen?«
    »Ich weiß nur, daß weder Sie noch ich die Anwort darauf kennen. An Ihrer Stelle würde ich einige Sondermaßnahmen treffen.«
    Frank sah Burton eindringlich an.
    »Geben Sie acht auf Ihren Schützling, Seth. Er hat eine Verabredung in der Todeszelle in Greensville.«
    Burton gin g zur Tür hinaus.
    Einige Minuten saß Frank schweigend am Schreibtisch. Was Burton gesagt hatte, klang einleuchtend. Vielleicht würde Sullivan einen neuerlichen Versuch starten. Der Fahnder griff zum Telefon, wählte eine Nummer, sprach ein paar Minuten und legte dann auf. Er hatte alles nur Erdenkliche veranlaßt, um Luthers Transport abzusichern. Frank war überzeugt, daß diesmal nichts nach außen dringen würde.
    Jack ließ Luther im Befragungsraum sitzen und marschierte den Gang hinunter zur Kaffeemaschine. Ein großer Kerl in einem guten Anzug versperrte ihm mit seinem breiten Kreuz den Weg. Der Mann drehte sich um, als Jack gerade an ihm vorbei wollte. Die beiden stießen zusammen.
    »Entschuldigung.«
    Jack rieb sich die Schulter, wo er gegen die im Halfter getragene Pistole gestoßen war.
    »Schon gut.«
    »Sie sind Jack Graham, nicht wahr?«
    »Kommt darauf an, wer das wissen will.« Jack musterte den Mann. Da er eine Waffe trug, handelte es sich offensichtlich nicht um einen Reporter. Er wirkte mehr wie ein Bulle; durch die Art, wie er die

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