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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Auskunft.«
    »Und das ist ein außergewöhnlich zynischer Spruch von einem Jungen, der vor zehn Monaten das erste Mal die Nase aus seiner Weltuntergangskommune gesteckt hat.« Rodrigo grinste. »Langsam gehörst du wirklich zu uns.«
    »Red nicht herum. Was hat Melvin umgetrieben?«
    »Der Glaube, dass etwas vor sich geht. Und dass niemand es bemerkt, weil alle damit beschäftigt sind, auf das Alien-Raumschiff zu starren oder auf die Artefakte oder in sich selbst, um nicht unbemerkt von einem Alien übernommen zu werden.«
    »Und er hat etwas gesehen, was 10 Milliarden anderen Menschen entgangen ist? Das klingt nicht sehr überzeugend.«
    »Das verstehe ich.« Rodrigo zuckte die Achseln. »Das kann kaum anders sein. Du hast Melvin eben nicht gekannt. Er besaß eine Art sechsten Sinn. Wenn du mich fragst, hätte er einen besseren Lauscher abgegeben als ich. Ich bin stolz darauf, global das Gras wachsen zu hören. Aber Melvin … Melvin hörte es schon, wenn der Samen keimte.«
    »Und was ist bei den Aliens gekeimt?«
    »Das hier.« Rodrigo langte in die Hosentasche und holte ein Stück Stoff heraus. »Dieses Band ist nur eines von Millionen, die überall auf der Welt zirkulieren. Innerhalb von Monaten sind die Alienbänder zu einer globalen Manie geworden. Es gibt sie in allen Farben, die du dir vorstellen kannst. Mit allen Mustern und Motiven.«
    »Wozu sind sie gut?« Rudi erkannte das Band, auf das er vor Monaten zufällig einen Blick erhascht hatte, bevor es Rodrigo hastig versteckt hatte. Jetzt hielt es ihm derselbe Rodrigo unter die Nase.
    »Es heißt, es handele sich bei ihnen um universelle Freundschaftssymbole.
Wer sie trägt, wird von den Aliens als Freund erkannt, wenn sie landen.«
    »Wer sagt das?«
    »Alle, die sie tragen. Ich konnte nicht ermitteln, woher dieser Glaube kommt. Und allein das sagt mir, dass an der Sache etwas dran sein muss - mir entgeht nichts. Eigentlich.«
    »Und Melvin ist auch auf diese Symbole aufmerksam geworden?«
    Rodrigo nickte. »Er hatte eine kleine Sammlung von ihnen. Ungefähr zwei Dutzend Motive.«
    »Von Tausenden, nehme ich an. Und was er aus diesen Bändern gelesen hat, muss Melvin genügt haben, sich davonzuschleichen, in eine Pemburu zu steigen und in den sicheren Tod zu fliegen?«
    »Ja.«
    »Das ist doch verrückt. Man kann in diese Motive alles oder nichts hineinlesen. Das, was man eben hineindeuten möchte.«
    »Das ist wahr. So benutzen sie die meisten Leute, die sie tragen. Aber Melvin war kein gewöhnlicher Mann, also habe ich nachgeforscht. Niemand weiß, wo diese Bänder hergestellt werden. Aus ihrer Verbreitung kann man Rückschlüsse ziehen, das ist alles. Demnach gibt es neun Regionen, über die Erde verteilt, aus denen die Bänder kommen. Eine davon ist übrigens Deutschland. Aber woher sie auch immer kommen, die Auflagen der einzelnen Motive sind unterschiedlich hoch. Innerhalb kürzester Zeit hat sich ein Sammlermarkt gebildet, dessen Preise die Auflagen der verschiedenen Motive mit erstaunlicher Präzision nachbilden. Melvin hat nur seltene Exemplare gesammelt.«
    »Und das ist alles, was du herausgefunden hast? Dass ein paar Verrückte bereit sind, Mondpreise für irgendwelchen Mist zu bezahlen, nur weil er selten ist?«
    »Unter anderem. Ich habe auch herausgefunden, welche die seltenste ist. Diese hier!« Er holte ein zweites Band aus der Tasche. Es war schwarz, Lichtpunkte glitzerten in der Schwärze. »Woran erinnert dich das hier?«, fragte Rodrigo.

    »An einen Sternenhimmel«, antwortete Rudi, ohne nachzudenken.
    Rodrigo nickte. »Die Antwort scheint offensichtlich, nicht? Insbesondere, wenn man weiß, dass dieses Stück Stoff in irgendeiner Weise mit Aliens zu tun hat. Nur: Sie ist falsch. Seit Melvin weg ist, habe ich alle möglichen Sternkonstellationen innerhalb der Milchstraße durchgerechnet. Keine passt.«
    »Mit dem Bitch -Rechner? Das kann nicht viel …«
    »Mit hunderttausend weltweit. Eine kleine Übung im verteilten Rechnen. AlienNet und gute Beziehungen machen es möglich.«
    »Also gut. Wenn es kein Sternbild darstellt, was bedeutet es dann?«
    »Ganz einfach. Man muss die Perspektive nur umdrehen. Wir sitzen hier auf der Erde und sehen nach draußen. Die Aliens sehen auf die Erde. Und so passt es plötzlich. Es gibt drei Kategorien von Leuchtpunkten auf dem Band. Die ›normalen‹, von denen es Hunderte gibt, die ›großen‹, von denen es neun gibt, und einen einzigen ›übergroßen‹.«
    »Neun? Hast du nicht

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