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Am Ende Der Straße: Roman

Am Ende Der Straße: Roman

Titel: Am Ende Der Straße: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene , Charlotte Lungstrass
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das hier abschließen und mich beeilen.
    Sie haben Dez erwischt. Es ist schon ein paar Nächte her, als wir den Tumult hörten. Im einen Moment war es noch relativ ruhig, dann waren die Straßen plötzlich voller Menschen, die jubelten und grölten. Ich war sofort hellwach. Mein Puls raste, und mir stieg das Blut in den
Kopf, aber gleichzeitig erfüllte mich eine seltsame Ruhe. Es war wie der Moment, wenn sich nach stundenlangem Warten die dunklen Wolken am Himmel endlich in einem Gewitter entladen.
    »Das war’s jetzt«, warnte ich Christy. »Sie werden versuchen, einzubrechen.«
    Aber ich irrte mich. Sie versuchten es nicht. Noch nicht.
    Wir rannten ins Treppenhaus, wo wir auf Russ und Cranston stießen, die auf der Suche nach uns waren. Sie hatten den Aufstand ebenfalls gehört.
    »Habt ihr eine Ahnung, was da los ist?«, fragte Christy die beiden.
    »Ich war oben auf dem Dach«, erklärte Russ, »um eine Zigarre zu rauchen. Ich muss die langsam aufbrauchen, bevor sie völlig austrocknen. Aber ich weiß nur, dass es irgendwo gebrannt hat und jede Menge Leute auf der Straße sind.«
    Ich runzelte besorgt die Stirn. »Meinst du, sie werden versuchen, unser Haus anzuzünden?«
    »Ich habe keine Ahnung, was sie vorhaben. Aber das Feuer war ziemlich weit weg. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, in der Nähe der Kirche, wo Dez sich versteckt hat.«
    »Aber diese Kirche hat doch bereits jemand abgefackelt. «
    Russ zuckte mit den Schultern. »Vielleicht war es ja ein Gebäude nebenan.«
    Der Lärm auf der Straße wurde immer lauter und wilder. Zu viert gingen wir hoch aufs Dach und spähten hinunter.
    Cranston begann zu zittern.
    Christy keuchte. »Oh mein Gott.«
    »Verdammte Scheiße«, brachte ich hervor.
    Russ sagte nichts. Sein Gesicht wirkte finster.
    Die Menge hatte Dez gefangen genommen. Hilflos sahen wir zu, wie sie ihn durch die Straße schleppten. Seine Hände und Füße waren hinter dem Rücken gefesselt, und er hing an der Seilwinde am Heck eines Abschleppwagens. Angestrengt musterte ich das Fahrzeug. Das war Tonys Abschleppwagen – der, den er gesucht hatte, als er in seinem Laster vor unserem Haus geparkt hatte. Das war sein gestohlener Wagen. Ich konnte nicht erkennen, ob er hinter dem Steuer saß oder nicht. Aber wer auch immer dort saß, fuhr sehr langsam – quälend langsam. Dez wand sich und schwang an dem Seil hin und her. Die Leute spuckten ihn an und warfen Steine, leere Dosen und anderen Müll nach ihm, wenn er an ihnen vorbeikam. Anna führte die Prozession an und zitierte lauthals Bibelstellen über Hexen und das, was man mit ihnen machen sollte. Damit hatten wir unsere eigene, bibelbesessene, White-Trash-Fernfahrerversion von Cotton Mather.
    Ich versuchte, in der Ferne Dez’ Schuppen zu erkennen. Das Feuer wütete noch und ließ Teile der Stadt in einem unheimlichen Glühen erstrahlen. Ich konnte nicht genau sehen, was brannte, aber ich ging davon aus, dass sie seinen Schuppen angezündet und ihn erwischt hatten, als er vor den Flammen geflohen war.
    Die Prozession blieb genau vor unserem Haus stehen. Der Fahrer stellte den Motor des Abschleppwagens ab. Dez schrie die Menge an, ihn gehen zu lassen. Ich betrachtete
die Versammlung eingehender und erkannte einige Gesichter. Neben Anna sah ich T und Mario. Ollie Griffin, der Typ, dem wir im Supermarkt Batterien geschenkt hatten, war ebenfalls da. Insgesamt schätzte ich die Menge auf über Hundert Leute, und aus den Seitenstraßen und Gassen strömten noch mehr herbei. Einige waren wahrscheinlich nur neugierig, was hier los war, aber die meisten wirkten wütend.
    »Sehet, wohin die Sündhaftigkeit und das Laster uns geführt haben«, rief Anna und zeigte dabei auf Dez. »Wir haben alle tatenlos zugesehen, während dieser Hexer in unserer Stadt seine schwarzen Künste ausgeübt hat. Er hat diese Finsternis über uns gebracht. Nun werden wir von Gott gestraft.«
    »Ihr bleibt hier«, flüsterte Cranston Russ und mir zu. »Ich gehe runter und hole die Pistolen und das Gewehr.«
    »Du?« Ich war verblüfft. »Ich dachte, du hasst Waffen.«
    »Stimmt«, nickte Cranston. »Ich bin Pazifist. Aber es gibt eine Zeit des Friedens und eine Zeit des Krieges, und jetzt gerade befinden wir uns in kriegerischen Zeiten. Bin gleich zurück.«
    »Spar dir die Mühe«, meinte Russ. »Wir können sie nicht alle erschießen, es sind zu viele.«
    »Wenn wir genug von ihnen töten, wird der Rest hundertprozentig den Mut verlieren.«
    »Vielleicht auch nicht«,

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