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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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dem bekannten Vorbild. Es war ein Brunnen, und entweder war er sehr tief, oder wir fielen sehr langsam. Wir waren von Zwielicht umgeben, und ich konnte die Wände des Schachtes nicht erkennen. Mein Kopf wurde noch ein wenig klarer, und ich wußte, daß dieser Zustand so lange anhalten würde, wie ich die Beherrschung über eine Veränderliche nicht verlor: nämlich über Luke. Hoch oben hörte ich erneut das Jagdgeheul. Unmittelbar darauf folgte ein seltsames Blubbern. Frakir pulsierte wieder einmal sanft an meinem Handgelenk, ohne mir wirklich etwas zu sagen, das ich nicht bereits wußte. Also brachte ich sie erneut zum Schweigen.
    Noch klarer. Ich erinnerte mich allmählich... Mein Überfall auf den Hort der Vier Welten und die Bergung von Lukes Mutter Jasra. Der Angriff des werwolfartigen Wesens. Mein merkwürdiger Besuch bei Vinta Bayle, die in Wirklichkeit nicht das war, was sie zu sein schien... Mein Abendessen in der Totengasse... Der Tunnelbewohner, San Francisco, die Kristallhöhle... Klarer und immer klarer.
    ... Und lauter und lauter das Jagdgeheul des Feuerengels über mir. Anscheinend war es ihm gelungen, durch den Tunnel zu schlüpfen, und er befand sich jetzt im Abstieg. Unglücklicherweise besaß er Flügel, während ich die Strecke nicht anders als im Fall zurückzulegen vermochte.
    Ich blickte nach oben, konnte allerdings seine Form nicht ausmachen. Von unten nach oben betrachtet, wirkten die Dinge dunkler als umgekehrt. Ich vermutete darin hoffnungsvoll ein Zeichen dafür, daß wir uns so etwas wie einem Licht am Ende des Tunnels näherten, da ich mir keine andere Möglichkeit für einen Weg hinaus vorstellen konnte. Es war zu dunkel, um eine Trumpf-Sicht herbeizuführen oder genügend von der vorbeifliegenden Umgebung zu erkennen, um eine Schatten-Verschiebung in die Wege zu leiten.
    Ich hatte das Gefühl, daß wir jetzt eher schwebten als fielen, mit einer Geschwindigkeit, die uns vielleicht eine Landung erlaubte, die wir schadlos überstehen konnten. Für den Fall, daß ich in der Nähe des Grundes einen anderen Eindruck gewinnen sollte, fiel mir noch eine andere Möglichkeit ein, um unseren Sturz abzubremsen - die Anwendung einer jener Zauberformeln, die ich immer noch parat hatte. Diese Erwägung war jedoch von geringem Wert, wenn wir auf dem Weg nach unten aufgefressen wurden - was durchaus nicht abwegig war, es sei denn, unser Verfolger war kein bißchen hungrig, in welchem Fall er uns vielleicht lediglich entleiben würde. Folglich mochte es sich als notwendig erweisen, unsere Geschwindigkeit zu erhöhen, um einen Vorsprung vor dem Ungeheuer beizubehalten - was natürlich wiederum dazu führen könnte, daß wir beim Aufprall zerschmettert würden.
    Entscheidungen, Entscheidungen.
    Luke bewegte sich leicht auf meiner Schulter. Ich hoffte, daß er nicht im Begriff war, wieder zu sich zu kommen, da ich keine Zeit hatte, mich mit einem Schlafbann abzugeben, und eigentlich auch nicht in der Verfassung war, ihm nochmals einen Schlag zu versetzen. Es blieb also mehr oder weniger nur noch Frakir übrig. Doch wenn sein Zustand auf der Kippe stünde, dann würde er durch eine Würgeschlinge eher aufwachen als wieder wegtreten - und außerdem wollte ich ihn in einem einigermaßen ordentlichen Zustand erhalten. Er wußte zu viele Dinge, die ich nicht wußte, Dinge, die ich jetzt brauchte.
    Wir kamen durch einen etwas breiteren Abschnitt, und zum erstenmal war es mir möglich, die Wände des Schachtes zu erkennen und zu bemerken, daß sie mit Inschriften bedeckt waren, in einer Sprache, die ich nicht verstand. Ich wurde an eine sonderbare Geschichte von Jamaica Kincaid erinnert, doch sie enthielt keine Hinweise, die für meine Rettung hätten nützlich sein können. Gleich nachdem wir diesen beleuchteten Streifen hinter uns gelassen hatten, entdeckte ich einen kleinen Lichtpunkt tief unten. Beinahe im selben Augenblick hörte ich das Gebrüll wieder, diesmal sehr nahe.
    Ich blickte gerade noch rechtzeitig nach oben, um wahrzunehmen, daß der Feuerengel durch den Lichtschein huschte. Doch dicht hinter ihm war eine zweite Gestalt, und sie trug ein Unterhemd und plapperte. Der Jabberwock war ebenfalls auf dem Weg nach unten, und anscheinend kam er am schnellsten von uns allen voran. Sofort erhob sich die Frage nach seiner Absicht; während er Boden gewann, wurde der Lichtkreis größer, und Luke bewegte sich erneut. Diese Frage wurde jedoch rasch beantwortet, als er den Feuerengel einholte und diesen

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