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Amnion Omnibus

Amnion Omnibus

Titel: Amnion Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Donaldson
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nutzlos mußte sie erst gewesen sein, während Morn Hyland die Polizeiakademie absolvierte? Oder als sie bei ihr zu Hause nach Bryony Hylands Tod das steife offizielle Kondolieren und die hohlen Ehrungen abgewickelt hatte. Wie hatte es ihr so vollkommen mißlingen können, Morn Hyland davon zu überzeugen, daß sie von niemandem in der VMKP-OA erwartete, allein durch die Hölle zu gehen?
    Es war ihr mißlungen, weil die Wahrheit größere Überzeugungskraft hatte. Wenn Morn Hyland sich in den Gewahrsam des KombiMontan-Sicherheitsdienstes begeben hätte, anstatt mit Nick Succorso auszubüchsen, wäre ein anderer Weg gefunden worden, um ihr Schweigen zu gewährleisten; sie loszuwerden. Dafür hätte Holt Fasner gesorgt. Damit man das Autorisierungsgesetz verabschiedete.
    Sie haben mir Mutagene injiziert. Mehr als einmal. Min Donner krampfte sich unwillkürlich zusammen.
    Das hatte sie nicht gewußt. Schon oft hatte sie sich gefragt, ob Leutnantin Hyland wirklich die Frau war, wie Warden Dios sie wollte; eine Frau, auf die er sich verlassen konnte. Jetzt war die Direktorin sicher. Wochenlang war Morn Hyland in Angus Thermopyles Gewalt gewesen – und monatelang hatte sie sich in Nick Succorsos Hand befunden. Sie war an die Amnion verschachert worden. Die Amnion hatten ihr Mutagene eingespritzt. Und allem zum Trotz hatte sie in hinlänglichem Umfang ihre ureigenste Identität bewahrt, um zur Erde zu fliegen und ihre Geschichte zu erzählen.
    Die OA-Direktorin wünschte sich, sie könnte nur halb soviel tun, um Warden Dios’ Vertrauen zu rechtfertigen.
    Planet-Kontaktstelle auf vier. Wir sehen uns dem Problem zu vieler Menschen für die vorhandenen Katastrophenschutzeinrichtungen gegenüber. Wir tun, was in unserer Macht steht. Kontingente können Ihrerseits zur Genehmigung eingesehen werden.
    Blitzkrieg auf drei. Funken Sie an die Stiller Horizont, Ihr Kommandomodul hätte Schubunregelmäßigkeiten.
    Delegieren Sie uns ab, um die Überführung der Posaune zu beenden. Dann zerstören wir den Protonenemitter, ehe das Superlicht-Protonengeschütz eingesetzt werden kann.
    Stationszentrale auf eins. Zivilpersonal gerät in Panik.
    Evakuieren wir die Leute nicht, scheißen sie uns die Station voll.
    Alles nutzlos. Nichts als Einzelheiten von Verfahrensfragen. Die wichtigen Tätigkeiten verrichteten Koina Hannish und Morn Hyland, Angus Thermopyle, Davies Hyland und Dolph Ubikwe.
    Weil sie sich so nutzlos fühlte, erwog die Direktorin den vom Kosmo-Interzeptor Blitzkrieg übermittelten Vorschlag. Schließlich lehnte sie ihn jedoch ab. Suka Bator würde gerettet. Vielleicht. Aber Warden Dios, Angus Thermopyle und Dolph Ubikwe fänden den Tod.
    Ebenso wie andere.
    Und es mochte sein, daß Angus Thermopyles Plan gelang. Wenn er tat, was er versprochen hatte. Wenn er die Wahrheit sagte. Wenn sie sich nicht einmischte.
    Stationszentrale auf zwo.
    Planet-Kontaktstelle auf eins.
    Ich habe mit eigenen Augen seinen Data-Nukleus gesehen, hörte sie Morn Hyland in das Durcheinander sagen.
    Min Donner verstummte mitten im Satz. Gesehen…? Bestürzung machte ihre Nerven kribbeln, als durchrieselte sie schwacher elektrischer Strom. Wieso? Sie vergaß den Ohrhörer; vergaß die Stationszentrale und den ganzen Kordon von Raumschiffen. Inwiefern? Statt dessen haben Davies und ich, informierte Morn Hyland Konzilsvorsitzenden Len und das Regierungskonzil, als antwortete sie auf Donners Frage, Kapitän Thermopyle den Data-Nukleus herausoperiert und es ihm ermöglicht, die Programmierung abzuändern und die Prioritätscodes zu neutralisieren. Im ersten Moment blieb Min Donner die Luft weg; sie war frappiert bis an den Rand der Lähmung. Herausoperiert… Auch das hatte sie nicht gewußt; nicht einmal im entferntesten geahnt. Angus Thermopyle hatte gestanden, von den Amnion gelernt zu haben, wie man einen Data-Nukleus frisierte; zum Entgelt für die Besatzung des Frachters Süße Träume. Und daß er seinen Data-Nukleus modifiziert hatte, um die Prioritätscodes zu neutralisieren.
    Aber von niemandem war erwähnt worden, daß auch Morn Hyland sich daran beteiligt harte.
    Dabei lag es eigentlich auf der Hand, daß er Beistand gehabt haben mußte. Es war offensichtlich. Er konnte nicht dazu imstande gewesen sein, sich selbst den Rücken aufzuschneiden, um den Chip herauszuholen. Vielleicht wäre es möglich gewesen, es den MediComputer der Posaune erledigen zu lassen – dann jedoch hätten festintegrierte Stasisbefehle ihn zur Hilflosigkeit

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