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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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ihr cremefarbenes Kleid aus der Reinigung holen.
    »Hey, hast du meine Blumen bekommen?«
    »Ach Mensch, sorry! Ja, habe ich. Danke! Sie sind total … ähm …«
    Sie starrte den Strauß an und suchte nach dem passenden Wort. Oder überhaupt irgendeinem Wort. In der Mitte steckte eine kindskopfgroße, violette Distel, drum herum ein Gewirr aus Papageienblumen und ein ganzes Gemüsebeet Zierkohl.
    »Die sind richtig … irre. Wirklich, gefallen mir.«
    »Ja? Diese ewige ›ein Dutzend rote Rosen‹, das ist so einfallslos. Ich hab dem Typen im Blumenladen gesagt, er soll mal so richtig aufs Zeug hauen.«
    Greg brachte ständig Redewendungen durcheinander. Irgendwie schaffte er es, sie so zu verdrehen, dass sie trotzdem einen Sinn ergaben. Wie »lieber den Spatz in der Hand als eine Schwalbe im Sommer« oder auch sein berühmtes »das Pferd am Hintern aufzäumen«.
    »Er hat alles gegeben«, sagte Saffy.
    Im Hintergrund hörte sie jemanden reden. Greg war am Set von The Station , einer Daily Soap über eine Feuerwache in Dublin. Dazu gehörten ein erfahrener älterer Mann, ein problem beladener junger Mann, ein Schwuler und natürlich eine kurvenreiche Frau. Und Greg als Mac Malone, der Held, der in so gut wie jedem Mädchenzimmer als Poster an der Wand hing.
    »Pass auf, Saff, wir drehen wahrscheinlich noch mindestens bis sieben, ich habe uns für acht Uhr einen Tisch reserviert. Am besten treffen wir uns gleich da. Ach ja, ich wollte dich heute Abend auch noch etwas fragen, etwas Wichtiges … warte mal eben.« Es war kurz still. »Mann, ich telefoniere hier gerade! Ja, sag ihr, ich bin gleich da. Und sag ihr auch, dass ich diesen Wal sicher nicht die Leiter runtertrage. Ja? Na, dann muss halt ein Stuntman ran. Sorry, Süße. Wo waren wir gerade?«
    »Du hast gesagt, du willst mich etwas fragen …«
    »Genau«, sagte er, und seine Stimme wurde auf seine typische, wundervolle Art eine halbe Oktave tiefer. »Stimmt, ich wollte dich etwas fragen …«
    Es raschelte, dann meldete sich eine fremde Stimme. »Hier ist Robert, der Regieassistent. Ich muss Sie auch etwas fragen. Könnten Sie vielleicht später noch einmal anrufen, wenn nicht gerade eine halb nackte Frau mit einem künstlichen Schwangerschaftsbauch an einer verdammten Leiter hängt und darauf wartet, dass Mr. Gleeson das macht, wofür er hier verdammt noch mal bezahlt wird?«
    Saffy versuchte, sich auf den Bericht für Avondale Foods zu konzentrieren, den sie schreiben sollte, aber ihre Gedanken schweiften immer wieder ab und wollten sich einfach nicht mit Käse beschäftigen. Greg wollte sie etwas fragen. Was das wohl war? Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Ging es etwa darum ? Sie lächelte die riesige Distel an. Sie stand auf, ging zu dem Strauß und schnupperte an den niedlichen kleinen pinkfarbenen Kohlröschen. Zu ihrer Überraschung rochen sie tatsächlich nach Kohl. Sie setzte sich wieder. Das war doch albern. Sie war einer der ausgeglichensten Menschen, die sie kannte, und sie würde sich jetzt nicht verrückt machen lassen.
    Greg wollte sie etwas fragen, mehr nicht. Er fragte sie doch ständig irgendetwas. Gestern Abend, als sie 24 geguckt hatten, hatte er sie gefragt, ob man für ein Tattoo eine Vollnarkose be kommen könnte, ob Kiefer Sutherland sich wohl Botox spritzen ließ, und warum Hunde keinen Bauchnabel hätten.
    Sie zwang sich, an dem Bericht weiterzuarbeiten, und als sie fertig war, klickte sie auf »senden«. Sie betrachtete gerade wieder verstohlen die Blumen, als ihr plötzlich einfiel, dass sie vergessen hatte, die E-Mail noch einmal auf Tippfehler durchzusehen.
    Sie hatte den Kunden Harry Haary genannt. Zweimal. Und hatte außerdem »zur Penntnisnahme« anstelle von »Kenntnisnahme« geschrieben, und ihren Namen (ihren eigenen Namen) als »Sassy« angegeben. Zum Glück war die E-Mail noch im Postausgang, und sie konnte den Vorgang gerade noch abbrechen. Aber es war knapp gewesen.
    Sie schob die Blumen aus ihrem Sichtfeld hinter einen Aktenschrank und vertrieb Greg aus ihren Gedanken. Wenn sie alle Berichte innerhalb der nächsten zwei Stunden schaffte, würde sie zur Belohnung in der Mittagspause wieder an ihn denken dürfen. Sie erstarrte. Die Mittagspause! Sie hatte völlig vergessen, dass sie mit ihrer Mutter zum Mittagessen verabredet war. Sie konnte ihr nicht schon wieder absagen. Das letzte Mal hatten sie sich Weihnachten gesehen.
    Das Poster war leuchtend rot mit einer unaufdringlichen weißen Schrift. Wenn Liebe die Antwort

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