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Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle (German Edition)

Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle (German Edition)

Titel: Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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wurde. Es erleichtert Erkennung und Abwehr finsterer Wesenheiten.«
    »Aha.« Ich schwieg einen Moment. »Und so ein H-4 … ist das was Schlimmes?«
    »Hmm?« Sekundus schloss das Buch, legte es beiseite und öffnete das nächste. »Im Tschenkov-System geht es nicht um Begriffe wie ›schlimm‹ oder ›weniger schlimm‹. Die Einteilung hat mit der Herkunft der Wesenheiten zu tun – aus welcher dämonischen Sphäre sie kommen und so weiter. Das ist exorbitant wichtig für die Wahl der Mittel, die zu ihrer Abwehr zu ergreifen sind.«
    Ein knatterndes, unappetitliches Geräusch untermalte die letzten Worte des Alten. Ich stutzte. Allem Anschein nach hatte Sekundus ein Bohnengericht zu Mittag gehabt, und nun beschwerte sich sein Verdauungsapparat über die zusätzliche Arbeit. Ich unterdrückte ein Grinsen und tat so, als hätte ich nichts gehört.
    In dem zweiten Nachschlagewerk stieß Sekundus auf etwas, das ihn zufriedenzustellen schien. Nickend legte er es beiseite und schlug einen dritten Band auf, ein handgeschriebenes Büchlein mit merkwürdig rauem Ledereinband. Von meinem Platz aus konnte ich erkennen, dass Schrift und Illustrationen in schmutzigem Braun gehalten waren. Schaudernd überlegte ich, was der Verfasser wohl anstelle von Tinte zum Schreiben verwendet hatte.
    In diesem Augenblick hallte ein weiterer knatternder Furz durch das unterirdische Archiv. Er dauerte endlos lange und war lauter, als ich es einem schwächlichen Greis wie Sekundus je zugetraut hätte.
    Der Kopf meines Gegenübers zuckte in die Höhe. »Warst du das, junger Zarkoff?«
    »
Ich?
Bestimmt nicht! Ich dachte, Sie hätten …«
    Sekundus schüttelte den Kopf. Er starrte mit verengten Augen den Gang zwischen den Bücherregalen entlang, dann widmete er sich wieder seinem Buch.
    Während er las, ertönten von verschiedenen Stellen des Raumes weitere lautstarke Anzeichen dafür, dass sich in unserer Gegenwart jemand befinden musste, der mit einer ausgesprochen aktiven Verdauungstätigkeit gesegnet war. Doch nirgends in dem hell ausgeleuchteten Archiv war etwas zu sehen.
    Unter anderen Umständen hätte ich vor einer so beeindruckenden akustischen Leistung meinen Hut gezogen. Wie die Dinge heute lagen, bescherte mir das Blähungskonzert allerdings ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
    Als Sekundus immer weiter vor sich hin blätterte, gesellten sich noch andere Geräusche zu den knatternden Salven: ein verhaltenes Rütteln und Klappern, als versuchte jemand, die gläsernen Vitrinentüren der Regale zu öffnen. Ich machte Sekundus darauf aufmerksam, doch er winkte mit wissender Miene ab. »Ein H-4, kein Zweifel. Non-visuelle Erscheinung, primitiver Humor, aufgelegt zu kindischen Streichen.«
    »Aber haben Sie denn keine Angst, dieses … Ding könnte Ihren Büchern etwas antun?« Ich schluckte hörbar. »Oder
uns?
«
    Irgendwo im Hintergrund erbebte eine Glastür wie unter einem heftigen Tritt.
    Der Alte peilte grinsend die Regalwand entlang. »Das dürfte ihm einigermaßen schwerfallen. Außer durch modernste Technik wird meine Sammlung von einer Anzahl mächtiger Bannsprüche geschützt, einige davon älter als die Menschheit selbst. Nichts und niemand wäre in der Lage, sie zu überwinden und physische Veränderungen an diesem Raum vorzunehmen.«
    Ich war mir nicht sicher, ob ich verstanden hatte, was Sekundus meinte, aber ich beschloss, mir nichts anmerken zu lassen.
    Plötzlich schoss sein Zeigefinger auf eine Seite des Buches herab. »Ha!
Das
habe ich gesucht!«
    Ich rückte meinen Stuhl neben seinen und musterte die aufgeschlagene Doppelseite. Eine großformatige, geometrisch anmutende Zeichnung war dort zu erkennen, ein Stern, in dessen sieben Zacken astrologische Symbole prangten. Ringsum waren Buchstaben und Runen zu erkennen, im Herz des Gebildes schließlich prangte ein Gitternetz, das bis auf das letzte Kästchen mit Zahlen angefüllt war.
    Ohne dass ich sagen konnte, wieso, jagte mir die Zeichnung eine Gänsehaut den Rücken hinunter.
    »Das Heptagramm des Yhthghma«, flüsterte Sekundus andächtig. Kurz dachte ich, er hätte sich verschluckt, aber offenbar lautete der absonderliche Name tatsächlich so.
    »Geschaffen 1579 von dem deutschen Okkultisten Walther Pflueger. Als erstem Gelehrten war es ihm gelungen, die paranormalen Implikationen der metaphysischen …«
    »Ja, ja«, unterbrach ich ihn. Im Hintergrund hatte es erneut ganz erbärmlich zu furzen begonnen. »Die Kurzfassung bitte! Wie kann mir dieses Heptadings

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