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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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wieder ausgleichen.
    Die Augen des Kindes wurden noch größer, als Fazzgadt seine Klinge hervorzog und sich langsam damit dem Gesichtchen des Zwergs näherte.
    »Ich verspreche, dir und deinem Bruder, ein guter Oheim zu sein, Kleiner. Sobald das hier vorbei ist. Ich werde für euch da sein, wann immer ihr mich braucht, und ich werde dafür sorgen, dass niemand euch etwas antut. Aber vorher werde ich etwas tun müssen, das mir genauso wenig gefallen wird wie dir…«
     
     
    In einiger Entfernung blieb Garstholm Flammrank wie angewurzelt stehen, worauf Schleuderstein und Blechboldt gegen seinen Rücken prallten. Sie wollten bereits losschimpfen, da hob der Drachenjäger die Hand und gebot ihnen zu schweigen. Und im nächsten Moment, kaum dass ihre Schritte verhallt waren und vollkommene Stille in den geheimen Gang der Verschwörer eingekehrt war, hörten sie es. Es war ganz ohne Zweifel der Schrei eines Frischgeschlüpften, und er kam direkt aus dem Gang hinter ihnen.
    Flammrank drückte sich an seinen beiden Gefährten vorbei und hastete zurück. Blechboldt und Schleuderstein blickten einander kurz an und beschlossen dann, ihm zu folgen. Hinter der nächsten Biegung des Ganges sahen sie Fazzgadt vor dem offenen eisernen Rucksack und den Resten eines stählernen Eis hocken, einen kleinen schreienden Weichbart im Arm, dessen Gesicht unter seinem Bart wütend verzerrt zu sein schien. Sein Schrei hatte beinahe etwas Vorwurfsvolles. Fazzgadt wiegte ihn beruhigend im Arm, doch das Kind schrie nur umso lauter, während der grüne Gierling an seiner golden schimmernden Leine aufgeregt um die beiden herumsprang.
    Zweifelnd betrachtete Flammrank Oheim und Kind. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Kleinen. Er hatte in seinem Leben noch nicht viele Schlüpflinge gesehen, aber etwas an diesem hier kam ihm merkwürdig vor. Er hatte noch nie davon gehört, dass sie schrien, wenn sie aus dem Ei krochen…
    In diesem Moment tauchte Blechboldt hinter ihm auf. Er brauchte nur einen einzigen Blick, um zu erkennen, was an dem kleinen Weichbart so merkwürdig war. »Seltsam. Er hat gar keine Zähne…«
    Natürlich. Das war wirklich seltsam. Denn Zwerge wurden für gewöhnlich mit voll ausgebildetem Bart und Gebiss geboren. Flammrank runzelte die Stirn und fragte sich, ob der kleine Racker womöglich unter irgendeiner Krankheit litt. Zahnschwund oder etwas in der Art.
    Fazzgadt lächelte seine Kameraden an, zuckte hilflos mit den Schultern und wiegte weiter das Kind, um es zu besänftigen.
    Der Drachenjäger nickte ihm zu. »Gut. Dann ist der zweite Sohn deines Bartbruders nun also auch auf die Welt gekommen. Wir freuen uns alle sehr. Aber wir haben ein Imperium zu retten.« Flammrank deutete mit seinem Käferstab auf den offenen Rucksack. »Wickle ihn in seine Decke, dann müssen wir weiter. Ach ja: Und stopf ihm den Mund zu…«
    Blechboldt fuhr aufgeregt dazwischen: »Aber der Name! Der Helm!«
    Flammrank knurrte ihn leise an. »Wir haben keine Zeit für so etwas. Aber wenn du darauf bestehst.« Sein rechtes Auge blitzte auf. »Dann geben wir dem Kind eben deinen Helm und deinen Namen, sobald ich dich erschlagen habe.«
    Der Ferkelbändiger hob abwehrend die Hände und war bereit, die Tradition für dieses eine Mal außen vor zu lassen.
    Einen Moment später hatte Fazzgadt den Schlüpfling in die Decke eingeschlagen, ihm einen Teil davon liebevoll in den zahnlosen Mund gestopft und sich zu den anderen gesellt. Ihm war anzusehen, wie erleichtert er war, den stählernen Rucksack hier zurücklassen zu können. Seine Bürde war nun um einiges leichter. Er trug einen Nachfahren seines Bartbruders auf dem Arm und zog den anderen an einer Leine hinter sich her… Seine Rolle hier schien ihm jedenfalls nicht im Geringsten heldenhaft. Und irgendwie hoffte er, dass er nicht genau so in die Legenden des Ehernen Volkes eingehen würde.
    Kurz darauf stiegen sie auf eine tiefere Ebene hinab. Und während die übrigen Teile des Schicksalszwergs immer wieder kleine glattwandige Seitenarme auskundschafteten, war der Schlüpfling in Fazzgadts Arm bald eingeschlafen, sodass er den Knebel wieder entfernen konnte.
    Die Seitenarme erwiesen sich zumeist als getarnte Ausgänge, die in alle erdenklichen Teile des Imperiums führten. Kaum dass sie einen von ihnen erkundet hatten, hieben sie mit ihren Äxten eine Markierung in die Wand und gingen weiter, drangen immer tiefer in die Welt der bartlosen Dämonen vor, die zu ihrem Erstaunen völlig dämonenlos zu

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