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Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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noch, man ist vor aller Unbill sicher…« Sie rückte die Mütze etwas zurück und blitzte Derek an.
    Er tat verletzt. »Lily, du tust mir weh.«
    »Gute Idee. Warte, ich hole mein Messer.« Sie hatte tatsächlich ihr Schnitzmesser im Stiefel stecken. Er lächelte. »Nun, geh schon«, forderte sie.
    »Das hier ist eine öffentliche Straße«, erklärte er.
    »Und ein überfüllte dazu. Ich versuche, mich zu konzentrieren.«
    »Dazu hast du noch genug Zeit.« Er musterte sie von oben nach unten. »Du bist gestern früh gegangen.«
    »Kann es sein, dass du nach mir gesucht hast?«, fragte sie argwöhnisch. Himmel, hatte sie einen Fleck im Gesicht? Er sah sie so durchdringend an, als wolle er ihre Poren zählen. »Denn falls du es getan hast, war es unnötig«, sagte sie und widerstand der Versuchung, sich über die Wange zu wischen. »Ich bin dieses Rennen öfter gefahren als du und komme gut allein zurecht.« Sie drehte sich um und zog überflüssigerweise an den Haltegurten herum, die sich straff über ihre Vorräte spannten.
    »Ja, ich habe nach dir gesucht«, teilte er ihr sanftmütig mit und setzte, als sie sich nach ihm umdrehte und etwas sagen wollte, hinzu: »Und bevor du mir den Kopf abreißt, ja, ich weiß, dass du absolut kompetent bist und erfahren genug, alleine klarzukommen.«
    »Dann kann ich dich ganz offensichtlich nicht brauchen, oder?«
    »Wir werden sehen. Ich habe jedenfalls meinen Spaß daran, nach dir Ausschau zu halten. Ich sehe dich eben gerne an, Punkt. Ignorier mich einfach, wenn du willst.«
    Ihn zu ignorieren war unmöglich. »Ich will, dass du gehst.«
    Seine Augen fixierten ihre. Dann streckte er die Hand aus und strich ihr eine lange Strähne aus den Augen. Lily zitterte, als seine behandschuhten Fingerspitzen ihre Haut streiften, und sie zuckte zurück - nachdem er die Strähne unter ihrer Mütze verstaut hatte. Sie bekam Gänsehaut. Sogar eine derart beiläufige Berührung von ihm war machtvoll. Sie konnte das nicht brauchen. Wollte das nicht. Derek war ohnehin schon tiefer in ihr Leben verstrickt, als gut für sie war.
    »Ich bin noch früh genug weg«, sagte er grinsend. »Aber nicht weit.«
    Großartig. »Ich habe jetzt keine Zeit zum Quatschen. Und du auch nicht. Solltest du nicht längst bei deinen Hunden sein?«
    »Denen geht es gut. Ich bin nur vorbeigekommen, um dir viel Glück zu wünschen.«
    »Gut, ich dir auch. Auf Wiedersehen.« Sie zog Finns Gurt fester, und der schier gefesselte Hund sah sie über die Schulter an, als wolle er sagen: »Hey, er war absolut in Ordnung so, wie er war.« Lily lockerte den Gurt wieder und kraulte den Hund entschuldigend hinter dem schlappen Ohr.
    »Was für eine Nummer hast du eigentlich gezogen?«, fragte sie. Mr. Universum trug keine Startnummer. Die 72 hoffte sie. Lass ihn so weit wie möglich hinter mir starten!
    »Die 17.« Sein Lächeln sagte ihr, dass er genau wusste, woran sie gedacht hatte, und höllisch zufrieden war, sie enttäuschen zu können. »Deine Verbissenheit überträgt sich auf die Hunde.«
    Nur zwölf Teams zwischen ihnen beiden? Nicht annähernd genug. Dennoch war er mit einer solchen Vorgabe gut unterwegs. »Setzen!«, schrie sie den Hunden sinnloserweise zu. »Es ist nicht meine Verbissenheit, die sie antreibt. Das machen sie alles selber. Und all die Menschen schreien zu hören, verstärkt ihren Drang nur noch. Das ist einer der nervigsten Abschnitte des ganzen Rennens, dieses Warten.«
    Der Sprecher rief: »Startnummer 12. Zehn-neun-acht…«
    Derek lächelte, die Zähne weiß im gebräunten Gesicht. »Immer diese Ungeduld, Doc. Das Gute kommt zu dem, der warten kann.«
    »Spricht der Meister der Geduld«, spöttelte Lily leise. Derek hatte die Ausdauer einer Springmaus. Er blieb für ein paar Wochen auf der Ranch, dann verschwand er wieder und kehrte ein paar Tage oder Wochen später ohne Erklärung zurück. Er war entweder fit und braun gebrannt oder erschöpft, als sei er im Krieg gewesen. Schien anstrengend zu sein, Millionär und Playboy zu sein. All diese Frauengeschichten forderten halt ihren Tribut.
    Erst kürzlich war er von einer seiner mysteriösen Reisen zurückgekehrt. Er hatte einen Teil des Trainings sausen lassen, um sich mit irgendwem einzulassen - wahrscheinlich mit einem vollbusigen Luder namens Bambi. Offenkundig war er irgendwo gewesen, wo es heiß und sonnig war, dachte Lily, und ärgerte sich wieder einmal über seine Bräune. Er war zwei Wochen fort gewesen und gerade noch rechtzeitig zur

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