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AUTOMATENHELDEN: Ein Jahr Online-Dating

AUTOMATENHELDEN: Ein Jahr Online-Dating

Titel: AUTOMATENHELDEN: Ein Jahr Online-Dating Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Gartenstadt
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für mich.
    Liebe Grüße,
    Gill
     
    Er an mich
    29.02.2012, 22:08 Uhr
    RE: ... RE: Gruß
     
    Hallo Gill,
    ja, DAS Q ist in der Kurzen und nicht das »Ballermann«-artige Ding, was für mich ein »No-Go« wäre. Wir können uns ja um 20 Uhr vor McDoof verabreden (Heinrich-Heine-Allee) und dann zum Schwarm gehen.
    Es gibt auf der Ratinger einen kleinen Laden, der vorzüglichen Wein, Waffeln, Pizza und Snacks anbietet... und der Geräuschpegel ist ziemlich gering. Ist auch recht kunstvoll gestaltet, und ich war heute überrascht von der Waffel...
    Da ich die Szene in Pempelfort nicht schlecht finde, zieht es mich oft zu Mutt’s, Himmel & Ähd usw.
    Also am besten Treffen und dann zum Schwarm, Tonhallen usw...
    Schöne Grüße, Bernhard
     
    Das ist süß von ihm. Dann war er heute schon mal Probeessen und hat über seiner Waffel an mich gedacht und sich unseren Abend ausgemalt. Bei seinem Vorschlag, sich vor McDoof zu treffen, muss ich aber schlucken. Eine Liebe auf den ersten Blick kann das da bestimmt nicht werden.
     
    Er an mich
    01.03.2012, 17:41 Uhr
    treffen
     
    Hallo Gill,
    Ich habe ganz vergessen, Dir meine Handynummer mitzuteilen (XXXX-XXXXXXX). Wenn Du später da bist, kannst Du mich kontaktieren.
    LG Bernhard
     
    Ich an ihn
    01.03.2012, 20:40 Uhr
    RE: treffen
     
    Hallo Bernhard,
    McDoof finde ich noch. Ich bin dann um 20 Uhr da und hoffe, dass wir uns erkennen! Falls nicht, hier auch meine Handynummer: XXXX-XXXXXXX
    Ich wünsche Dir viel Spaß mit Malte und freue mich dann auf Samstag!
    Gill
     
    Freitag, 2. März 2012
    Abend.
    Ich probiere heute schon verschiedene Sachen an und lasse mir Zeit bei der Auswahl meiner Kleidung. Wenn Felix die Kinder Samstag abholt, werde ich nicht mehr viel Zeit haben. Ich suche ein paar Taxinummern raus und frage bei einem Unternehmen nach, ob man von der letzten Bahn aus eins zur Haltestelle bestellen kann. Die Fahrt nach Hause würde nur fünf Euro kosten.

BERNHARD, DAS TREFFEN
     
    Samstag, 3. März 2012
    Abend.
    Für die Altstadt habe ich meine Jeans ausgewählt und meine Stiefel. Ich trage ein schwarzes Oberteil mit meiner bunten Hawaiiperlenkette. Dazu ein rotgemustertes Halstuch mit Papageien darauf und einen schwarzen Wollmantel im Trenchcoat-Stil. Meine gelbe Tasche ist, wie immer, mein treuer Begleiter. Ich laufe zur Bahnstation. Es ist angenehm mild, man kann den Frühling erahnen. Die Bahn ist voller fröhlicher Menschen, vor mir sitzt ein junger Mann und telefoniert die ganze Fahrt mit seiner Freundin.
    Heinrich-Heine-Allee steige ich aus und fahre die Rolltreppe hoch. OH, ist das kalt. Jetzt ist es auch schon ganz dunkel geworden. Ich gehe zu McDoof und stelle mich gegenüber auf die andere Straßenseite vor ein hell erleuchtetes Optiker-Geschäft. Es ist 19:55 Uhr, und ich schaue mir die Leute aufmerksam an. Bernhard kann ich nicht erkennen. Mir wird kalt, dieser Ort ist ein unmöglicher Treffpunkt, ich habe jetzt schon keine Lust mehr. Da löst sich ein unglaublich unschöner Mann aus der Menschenmenge und kommt freudestrahlend auf mich zu. Ich winke lächelnd zurück. Ich bin erleichtert, dass er gekommen ist. Er trägt einen armeegrünen Parka und eine dunkle Hornbrille, wie gerade aus den 70ern entstiegen. Sein Pony ist etwas länger, und während er auf mich zukommt, flippt er mehrmals nervös den Kopf, um die Haare aus dem Gesicht zu bekommen. Als er vor mir steht, gebe ich ihm die Hand. Seine ist warm, trocken und kraftlos.
    »Ich bin Gill«, sage ich blockiert. Schockiert. Er wirkt so verhuscht und durch den schlechten Haarschnitt und die nachlässige Kleidung irgendwie ungepflegt. Am liebsten würde ich ihn siezen.
    »Wie heißt du?«, will ich wissen.
    Sein Strahlen bleibt unverändert.
    »Bernhard.« Dabei neigt er irritiert lächelnd seinen Kopf.
    »Und wie heißt du mit Nachnamen?«, will ich wissen.
    »Baum«. Er atmet falsch und stottert. Dann dreht er sich weg in Richtung Altstadt, flippt seinen Kopf und sagt: »Gehen wir!«
    Moment, wer sagt das? Nein, nein, mit dem gehe ich keine drei Schritte durch die Altstadt.
    »Du siehst ganz anders aus als auf den Fotos«, sage ich.
    Er lächelt, geht einmal auf die Zehenspitzen, flippt das Pony aus dem Gesicht, »Ja, findest du?«
    »Ja. Und wie soll ich sagen, ich habe kein Interesse!« Ich spreche schneller als ich im Moment denken kann.
    Er dreht sich weg, sagt: »Ist OK«, und geht. Mein Blick fällt auf seine münzgroße kahle Stelle am Hinterkopf. Entsetzt drehe ich mich um und flüchte die

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