Baccara Exklusiv 56
sehr gefehlt.
„Das lässt sich nicht mit dem vergleichen, was ich mit dir tun werde, Melanie.“
Sie lächelte misstrauisch. „Vielleicht kommst du besser wieder zurück, wenn du dich ein wenig beruhigt hast.“
„Ich bin sehr ruhig.“
Sie hob eine Augenbraue, während sie sich alle Mühe gab, sich nicht ihre eigene Aufregung anmerken zu lassen. „Mach mir nichts vor, Jack. Du machst den Eindruck, als wärst du bereit, in die Schlacht zu ziehen.“
Er kam näher und lächelte zufrieden, als sie abrupt den Atem anhielt. „Ich bin immer bereit dazu, denn das ist mein Job. Oder hast du das auch vergessen?“
Melanie hatte nichts vergessen. Weder den Ausdruck in seinen Augen, wenn er sie begehrte, noch den Ausdruck, wenn er wütend auf sie war. Und er war sehr wütend.
„Bittest du mich herein, oder muss ich mir meinen Eintritt erkämpfen?“
Sie sagte nichts, sondern trat zurück und machte ihm Platz. Als er hereingekommen war, schloss sie die Tür hinter ihm. Er stand viel zu dicht neben ihr, und Melanie wünschte sich in diesem Moment nichts mehr, als ihn zu küssen und seine Arme um sich zu fühlen. Da das viel zu gefährlich war, entschloss sie sich, vernünftig zu sein.
„Ich habe nicht versucht, es vor dir zu verheimlichen, Jack.“
Der sanfte Ton ihrer Stimme und die plötzlich tränenfeuchten Augen machten ihn trotz seines Ärgers betroffen. „Wie kommt es dann, dass ich der Letzte bin, der es erfährt?“
„Ich konnte dich nicht erreichen. Du bist ein SEAL.“ Sie ging ihm voraus ins Wohnzimmer. „Was du auch tust, es ist streng geheim. Ich habe deine Einheit angerufen und habe mit einem Lieutenant Frostig gesprochen …“
„Frostig?“, unterbrach er sie.
„Ja, weil sein Verhalten so war.“
Jack versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. Sie hat also doch angerufen, dachte er, nahm seine Mütze ab und steckte sie in seinen Gürtel. Melanie hatte versucht, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Dieser Gedanke dämpfte seine Wut ein wenig.
„Er sagte, da ich weder deine Frau noch eine Verwandte sei, könne ich nicht mit dir sprechen. Selbst Lisa hat versucht, dich auf meine Bitte hin zu erreichen, aber da niemand gestorben war oder so, wollten sie ihr nicht den Gefallen tun.“ Sie zuckte die Achseln. „Irgendwie wollten wir dir nicht einfach über einen Dritten die Nachricht übermitteln lassen, dass du Vater eines Mädchens geworden bist.“
Sie blieb hinter dem Sofa stehen und klopfte automatisch ein Kissen zurecht. Und plötzlich sah Jack sie vor sich, wie sie damals gewesen sein musste, schwanger, den Hörer am Ohr und im Streitgespräch mit dem überkorrekten Lieutenant, um Jack die Neuigkeit mitzuteilen. Aber sie konnte ihn nicht erreichen.
„Also wartete ich ab.“
„Ich habe auch ein, zwei Mal bei dir angerufen und dir dann auch geschrieben. Die Briefe kamen ungeöffnet zurück, deine neue Adresse war unbekannt.“
Sie nickte. „Ich war umgezogen, um in der Nähe meiner Eltern zu sein. Aber es hat mir immer hier gefallen, also bin ich mit der Kleinen zurückgekommen.“ Sie würde keiner Menschenseele anvertrauen, dass sie das wegen Jack getan hatte. Sie war wunderbar ohne ihn zurechtgekommen. Sie hatte auch ihr Baby ganz allein bekommen, oder? Aber dann war sie wieder zurückgekehrt, weil er seine Tochter hier finden konnte, wenn er es wollte. Wirklich mutig, dachte sie kläglich.
Jack sah sich neugierig um. Die Einrichtung war gemütlich und bequem, und die hellen Farben der Teppiche und Gardinen hatten eine beruhigende Wirkung auf ihn.
Auf dem Sofa und dem Boden lagen große Kissen mit Troddeln an den Ecken. Elegant und doch gemütlich, sagte er sich und stellte fest, dass es ihm sehr gefiel.
Und dann fielen ihm die Spielsachen auf. Sein Herz klopfte wieder aufgeregt, und er bückte sich, um eine Puppe aufzuheben. Er strich mit dem Daumen über den Bauch der Puppe und versuchte sich vorzustellen, wie seine kleine Tochter damit spielte.
„Wo ist sie?“
„Sie schläft.“
„Ich möchte sie sehen.“
„Ich wecke sie nicht auf für einen Fremden, Jack.“
„Ich bin kein Fremder.“
„Für sie schon.“
„Du brauchst sie ja nicht aufzuwecken. Ich möchte sie nur ansehen.“
„In ein paar Minuten, okay?“
Solange sie ihm nur versprach, dass er nicht zu gehen brauchte, ohne vorher einen Blick auf seine Tochter zu werfen, war ihm alles recht. „Was hast du zu deinen Eltern gesagt?“
„Nur so viel, wie sie zu wissen brauchten.“ Und als Juliana
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