Baccara Extra Band 01
Verhalten sie tief verletzt. Ein Glück, dass sie als Geschäftsfrau genauso gut austeilen wie einstecken konnte.
Und so stand sie nach einem Blick auf ihre Serviette auf. „Kein Problem, Alex. Ich habe selbst noch einige Anrufe zu erledigen.“ Damit setzte sie sich in Bewegung.
„Olivia?“
Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um.
„Das Arbeitszimmer ist hinter der vierten Tür rechts.“
Entdeckte sie da so etwas wie Belustigung in seinen Augen und der Art, wie es um seine Mundwinkel zuckte? Sie neigte leicht den Kopf. „Danke.“
Im Arbeitszimmer setzte sie sich an den Schreibtisch. Sie war stolz auf sich. Selbst wenn er sich ein wenig über ihre Reaktion amüsiert hatte, so hatte sie doch den Punkt gemacht.
Doch als sie den Telefonhörer abhob, kam sie sich doch ein wenig albern vor, denn ihr fiel niemand ein, den sie hätte anrufen können. Alle anstehenden Arbeiten hatte sie noch vor der Hochzeit erledigt, und in der Zwischenzeit war Lianne allein fürs Geschäft zuständig.
Blieb ihre Mutter. Felicia fand sicher nichts Merkwürdiges daran, wenn sie sie anrief, um sich zu erkundigen, wie es ihr ging. Aber nach Auskunft der Haushälterin war sie mit Alex’ Eltern unterwegs.
Olivia betrachtete hilflos das Telefon. Natürlich kannte sie Dutzende von Leuten in den Staaten, aber sie würden sie alle für verrückt erklären, wenn sie am Tag nach ihrer Hochzeit bei ihnen anrief.
„Fertig?“
Olivia sah auf und entdeckte Alex in der Tür. Einen Moment lang verdächtigte sie ihn, dass er sich über sie lustig machte, aber dann sah sie, dass seine Frage ernst gemeint war. Offenbar zweifelte er nicht daran, dass sie wirklich zu arbeiten hatte.
„Ja.“
„Dann lass uns zum Strand gehen.“
Er hatte seine Stoffhose und das Polohemd gegen ein legeres T-Shirt und Bermudas getauscht und trug Sandalen.
„Und wo ist dein Surfbrett?“, wollte sie wissen, nachdem sie ihn näher in Augenschein genommen hatte.
Alex lachte. „Das hat sich schon vor Jahren von mir losgesagt.“
Auch Olivia musste lachen. Wie jung und sorglos er plötzlich aussah! Mit dem seriösen Geschäftsführer, den sie geheiratet hatte, hatte er im Moment wenig gemein.
Sie sah an sich hinunter. „Gib mir fünf Minuten, damit ich mir etwas Bequemeres anziehen kann.“
„Brauchst du Hilfe?“
Ihr Herz schlug schneller, aber sie gab sich betont lässig. „Nein danke. Ich ziehe mich schon seit Jahren selbst an.“ Damit ging sie zur Tür.
„Ich hatte dabei ja auch eher ans Ausziehen gedacht“, meinte Alex anzüglich.
Olivia verbarg ihr Lächeln, um ihn nicht zu ermutigen, ihr zu folgen. Das hätte doch nur wieder dazu geführt, dass sie miteinander im Bett landeten, und das wollte sie nicht. Auf keinen Fall.
„Ich warte auf der Veranda auf dich“, rief er ihr nach.
Olivia gönnte sich mit Absicht zehn Minuten, um in Bermudashorts und ein ärmelloses Oberteil zu schlüpfen. Dann rieb sie sich mit Sonnenmilch ein, setzte eine Sonnenbrille auf und lief wieder die Treppe hinunter.
„Das waren lange fünf Minuten“, stellte Alex mit einem Stirnrunzeln fest, als sie zu ihm auf die Veranda trat.
„Ich wusste nicht, dass es dir auf die Sekunde ankommt.“
„Das tut es auch nicht.“ Er sah auf seine Uhr und verzog das Gesicht. „Einfach eine alte Gewohnheit.“ Damit streckte er die Hand aus. „Komm.“
Olivia zögerte, wenn sie auch nicht recht wusste, warum.
„Harriet beobachtet uns“, warnte Alex.
„Bist du sicher?“
Sie wollte sich umdrehen, aber da tat er schon einen Schritt auf sie zu, nahm ihre Hand und zog sie die Stufen hinunter und durch das kurze Gras zur Seite des Hauses. Hand in Hand wanderten sie den ausgetretenen Pfad hinunter.“
Alex warf Olivia einen Blick von der Seite zu. „Jetzt sehen wir aus wie ein richtiges Liebespaar.“
„Ja, aber …“
„Du meinst, wir sind kein Liebespaar?“ Alex blieb stehen und drehte sich zu ihr um. „Wer war dann diese hinreißende Frau in meinem Bett gestern Nacht?“ Sein Lächeln war verschwunden, und auch wenn die dunkle Sonnenbrille seine Augen verdeckte, so konnte sie doch nicht die Emotion verbergen, die aus seiner heiseren Stimme klang.
Oliva war heiß geworden. „Vielleicht war sie nur ein Traum.“
„Ja, das war sie wohl.“
„Alex, ich …“
In diesem Moment frischte die Brise auf, und sie mussten sich mit aller Kraft dagegenstemmen. Damit war der Moment schon wieder vorbei.
„Puh“, stieß Olivia hervor und ging weiter. Es
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