BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
neue Abkürzung LAS komisch zu finden, etwas, das in den Augen der meisten LASer an Hochverrat zu grenzen schien.
In der Regel stammten Krieger, die solche Scherze machten und über sie in Gelächter ausbrachen, aus der Davion-Hälfte des Vereinigten Commonwealth. Katrina Steiner hatte sich geweigert, ihrem Bruder gegen die Invasion der Mark Sarna zu helfen, sich vom Vereinigten Commonwealth losgesagt, ihr neues Reich Lyranische Allianz getauft und alle loyalen Truppen heimgerufen. Die Militärs, die diesem Ruf gefolgt waren, wie die Kommandeure der 11. Lyranischen Garde, waren eiserne Steiner-Loyalisten, die ein gewisses teutonisches Humordefizit in bezug auf das Militärleben im allgemeinen und ihre jeweilige Einheit im besonderen zeigten.
Grega lehnte sich in seinem Sessel zurück und strich sich über die schütteren Reste braunen Haars auf seinem halbkahlen Kopf. »Ich weiß, Sie sind in einer unangenehmen Situation, Hauptmann. Es muß ein ziemlicher Schock für Sie gewesen sein, als Ihre Frau sich bei unserem Abzug geweigert hat, Calliston zu verlassen. Ihre Karriere hat sich totgelaufen, und angesichts der noch weitere zehn Jahre dauernden Laufzeit des Clan-Waffenstillstands sind Ihre Chancen auf einen Kampfeinsatz und eine entsprechende Wiederbelebung Ihrer Karriere gleich Null.«
Doc zuckte die Achseln. »Mein Pech, daß wir von Calliston geflohen sind.«
»Marschallin Sharon Byran hat sich entschlossen, der Aufforderung der Archontin an die lyranischen Truppen, in die Allianz zurückzukehren, nachzukommen. Ihr Pech war es, daß Ihnen dadurch jede Chance auf eine Beförderung genommen wurde.« Der Blick aus Gregas grauen Augen verhärtete sich. »Aber ich habe eine gute Nachricht für Sie, Hauptmann. Die Lyranischen Allianzstreitkräfte sind bereit, Ihnen eine großzügige Abfindung zu zahlen, sollten Sie sich entschließen, auszumustern. Ihre vierzehn Dienstjahre berechtigen Sie noch nicht per se zum Erhalt einer Pension, aber wir sind bereit, Ihnen 20000 Kronen und eine ehrenhafte Entlassung anzubieten, die Ihnen den vollen Anspruch auf medizinische Versorgung für Veteranen der Streitkräfte und eine Umschulung gibt. Ich würde meinen, dieses Angebot ist mehr als fair.«
»Würde das auch einen Flug zurück nach Kestrel einschließen?«
Grega breitete die Hände aus. »Ich befürchte, derzeit sind unsere Transportmöglichkeiten begrenzt, aber es steht Ihnen frei, private Transportdienste in Anspruch zu nehmen.«
»Was mich mit meinen 20 000 Kronen etwa bis nach Terra bringen würde.«
»Vielleicht etwas weiter.«
»Ich dachte, die Lyranische Allianz übernimmt die vollen Kosten für Bürger, die zurück ins Vereinigte Commonwealth umsiedeln wollen?«
Grega versuchte erfolglos, ein Lächeln zu unterdrücken. »Ich befürchte, das ist eine andere Regierungsbehörde. Was für ein Pech.«
Doc lehnte sich zurück. »Ich scheine auf derartiges Pech abonniert zu sein.«
Der Kommandant nickte. »Der Eindruck könnte tatsächlich entstehen.«
»Ja, wissen Sie, Kommandant, ich glaube daran, daß geteiltes Leid halbes Leid ist.« Seine Stimme entwickelte eine gewisse Schärfe, und es kostete ihn Mühe, nicht loszubrüllen. »Wie wäre es, wenn wir in den Graben steigen? Sie scheuchen alle Papierveteranen, die Sie finden können, aus der Einheit und ersetzen sie durch Steiner-Helden, um diese Einheit zu einem Schaustück der LAS zu machen. Das ist eine Säuberung, nicht mehr und nicht weniger.«
»Wir sind eine Militärorganisation, keine politische Partei.«
»Das hätte ich mir denken können, daß Sie kurzsichtig genug sind zu denken, ich könnte glauben, Politik und Militär hätten nichts miteinander zu tun – ich bin kein Idiot!« Doc bewegte sich vor und klopfte auf die Diskette vor Grega. »Wenn Sie sich meine Akte ernsthaft angesehen hätten, Kommandant, wäre Ihnen etwas Wichtiges aufgefallen. Meine Beurteilungen sind deshalb alle so gut, weil ich immer wieder Kompanien mit MechKriegern zugeteilt wurde, deren Leistungen deutlich unter dem Durchschnitt lagen. Jede Einheit, bei der ich gedient habe, war vor meiner Ankunft nicht viel wert, und das schließt Ihre 3. Sturmkompanie ein, aber sie war leistungsfähig und kampfbereit, als ich mit ihr fertig war. Ich bin vielleicht nicht derjenige, der das Schwert schmiedet, aber ich bin es, der es schärft, und unsere Vorgesetzten haben erkannt, daß darin mein Wert liegt. Eine Beförderung hätte verhindert, daß ich diese Funktion weiter ausübe, und sie
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