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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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eingereicht. Wir werden in Chicago zum Tanken zwischenlanden müssen, aber wir dürften nicht länger als neun Stunden bis Denver brauchen.«
    »Sehr gut.« Trevor wandte sich an MacDuff. »Sie sagten, Sie hätten ein Haus außerhalb von Denver gemietet, als Sie auf der Suche nach Jock waren. Glauben Sie, es könnte seiner Erinnerung auf die Sprünge helfen, wenn er sich in einer vertrauten Umgebung aufhält?«
    »Keine Ahnung. Aber einen Versuch ist es wert. Wir müssen ja ohnehin irgendwo unterkommen. Ich werde die Vermietungsagentur anrufen, sobald wir in der Luft sind.«
    »Das geht nicht. Man wird Ihre Stimme erkennen und sich an Sie erinnern. Wir dürfen nicht riskieren, dass man uns irgendwie –«
    »Man wird sich an den Namen Daniel Pilton erinnern. Glauben Sie, ich hätte riskiert, dass Reilly rausfindet, wohin ich Jock gebracht hatte?« Er winkte Jock und Mario herbei. »Los, einsteigen. Ich komme gleich nach.« Nachdem die beiden im Flugzeug verschwunden waren, sagte er grimmig: »Ich rechne damit, dass Jock zuklappt wie eine Auster, sobald wir in der Gegend eintreffen, in der Reilly sich aufhält.«
    »Ist das nicht reine Zeitverschwendung?«, fragte Jane. »Jock meinte, dass Reilly nicht in Colorado ist. Er hat was von Idaho gesagt.«
    »Aber wir wissen nicht, wo wir da mit der Suche anfangen sollen. Bisher hab ich noch nichts Konkretes aus ihm rausbekommen.« Seine Lippen spannten sich. »Glauben Sie mir, was Colorado angeht, ist er wesentlich weniger vage. Wenn Sie ihn in dem Monat erlebt hätten, nachdem ich ihn gefunden hatte, wüssten Sie, was ich meine.«
    »Aber Sie sagten doch, er hätte keine Ahnung gehabt, was er überhaupt dort zu suchen hatte.«
    »Ich habe ihn nicht besonders nachdrücklich gefragt. Doch was auch immer sich dort abgespielt hat, reichte aus, um ihn fast in den Wahnsinn zu treiben.« Er ging die Stufen hinauf. »Er war auch schon traumatisiert genug, ohne dass ich meinen Finger in diese Wunde gesteckt hätte.«
    »Diesmal werden Sie es vielleicht tun müssen«, sagte Jane, die ihm folgte. »Wenn er sich nicht einmal daran erinnert, wie soll er sich dann an das erinnern, was vorher abgelaufen ist?«
    »Gott, Sie kennen wirklich keine Gnade«, entgegnete MacDuff, als er ins Flugzeug stieg. »Und ich hatte gedacht, ich wäre gefühllos.«
    War sie tatsächlich gnadenlos? Sie hatte die Worte ausgesprochen, ohne nachzudenken. Sie wollte das Beste für Jock. Sie würde ihm helfen, so gut sie konnte, aber Reilly zu finden war so wichtig, dass alles andere in den Hintergrund trat. Also war sie vielleicht so gnadenlos, wie MacDuff meinte.
    »Der Mistkerl hat dich verletzt«, knurrte Trevor hinter ihr. »Gib nichts auf das, was er sagt.«
    »Nein, er hat mich nicht verletzt.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Wahrscheinlich hat er Recht. Ich war noch nie sehr zartfühlend. Ich bin einfach nicht lieb und tolerant. Selbst mit Mike bin ich manchmal ziemlich hart umgesprungen, wenn er sich nicht so benommen hat, wie ich es wollte.«
    »Himmel, hast du jetzt etwa Schuldgefühle?« Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, bevor sie ins Flugzeug stieg. »Stimmt, du bist nicht lieb. Du bist verdammt intolerant. Manchmal hast du ein weiches Herz, aber nur für Hunde und für Eve und Joe.« Er schaute ihr in die Augen. »Aber du bist ehrlich und klug, und jedes Mal, wenn du lächelst, ist es für mich wie ein Sonnenaufgang.«
    Einen Augenblick lang brachte sie kein Wort heraus. »Oh.« Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. »Wie … poetisch. Und ganz untypisch für dich.«
    »Da gebe ich dir Recht.« Er lächelte. »Dann rücke ich meine Aussage ins rechte Licht, indem ich dir mitteile, dass du wahrscheinlich außerdem die schärfste Braut bist, die ich je im Bett hatte, und ich bin so primitiv, dass ich wünschte, du hättest den Durchbruch bei Jock nicht ausgerechnet an einem Abend erzielt, als ich vorhatte, dich nach Strich und Faden durchzuvögeln. Wie gefällt dir denn diese Offenheit?« Er bugsierte sie durch die Tür ins Flugzeug. »Fortsetzung folgt. Ich muss ins Cockpit und mit Kimbrough reden.«
    »Ich muss Eve anrufen.«
    »Damit habe ich gerechnet. Ich glaube, es ist sogar das Beste, wenn du die beiden anrufst. Weiß der Teufel, was sie unternehmen würden, wenn sie ein paar Tage lang nichts von dir hörten oder dich nicht erreichen könnten. Aber du darfst ihnen nicht sagen, was wir vorhaben und wohin wir unterwegs sind. Sag ihnen einfach, du bist in Sicherheit und meldest dich

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