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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Tages wirst du noch mal berühmt werden.«
    Jane schnaubte verächtlich. »Vielleicht, wenn ich so alt werde wie Grandma Moses. Ich bin viel zu praktisch veranlagt. Ich hab einfach nicht das Zeug für eine Künstlerin.«
    »Dauernd machst du dich über dich selbst lustig, aber ich habe dich arbeiten sehen. So vollkommen versunken …« Sie legte den Kopf schief. »Weißt du, ich habe mich schon öfter gefragt, warum du nicht sehen willst, dass du eine fantastische Zukunft vor dir hast. Anfangs wusste ich keine Antwort, aber schließlich kam ich drauf.«
    »Ach ja? Da bin ich ja mal gespannt.«
    »Sei nicht so sarkastisch. Ich hab schließlich auch ein bisschen Menschenkenntnis. Mir ist klar geworden, dass du dich aus irgendeinem Grund nicht traust, nach den Sternen zu greifen. Vielleicht glaubst du, du hättest es nicht verdient.«
    »Hä?«
    »Ich will ja nicht behaupten, du hättest kein Selbstvertrauen. Aber ich meine, du bist dir deiner Begabung nicht so bewusst, wie du es sein solltest. Himmel, du hast einen der bedeutendsten Wettbewerbe gewonnen. Das müsste dir doch etwas sagen.«
    »Es sagt mir, dass den Preisrichtern mein Stil gefallen hat. Kunst ist sehr subjektiv. Wenn andere Leute in der Jury gesessen hätten, wäre ich vielleicht noch nicht mal unter die ersten drei gekommen.« Sie zuckte die Achseln. »Was auch in Ordnung gewesen wäre. Ich male, was und wen ich will. Es macht mir Freude. Ich muss nicht immer die Beste sein.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, wirklich nicht, Miss Freud. Also halt dich da raus.«
    »Meinetwegen.« Pat betrachtete immer noch die Zeichnung. »Du hast gesagt, er ist ein alter Freund?«
    Freund? Auf keinen Fall. Dafür war die Beziehung zwischen ihnen zu flüchtig gewesen. »Nein, ich habe gesagt, ich hab ihn vor Jahren mal gekannt. Wolltest du nicht eigentlich duschen gehen?«
    Pat lachte in sich hinein. »Bin ich dir mal wieder zu nahe getreten? Tut mir Leid, ich bin manchmal ein Trampel. Liegt daran, dass ich in einer Kleinstadt aufgewachsen bin.« Sie stand auf und streckte sich. »Aber du musst zugeben, dass es mir meistens gelingt, mich zu beherrschen.«
    Jane schüttelte lächelnd den Kopf. »Ja, wenn du schläfst.«
    »Na ja, es scheint dich aber nicht allzu sehr zu stören. Wir teilen uns jetzt schon seit zwei Jahren ein Zimmer und du hast mir noch nie Gift in den Kaffee geschüttet.«
    »Noch ist nicht aller Tage Abend.«
    »Ach, du hast dich längst an mich gewöhnt. Außerdem finde ich, dass wir uns gegenseitig ziemlich gut ergänzen. Du bist verschlossen, fleißig, diszipliniert und verantwortungsbewusst, ich bin offen, faul, verwöhnt und unbeständig.«
    »Deswegen kommst du ja auch auf keinen grünen Zweig mit deinem Studium.«
    »Aber du spornst immer wieder meinen Ehrgeiz an, deshalb suche ich mir keine Zimmergenossin, die genauso eine Partybiene ist wie ich.« Sie zog sich das T-Shirt aus. »Außerdem hoffe ich, dass dieser Traumprinz irgendwann hier aufkreuzt, damit ich ihn verführen kann.«
    »Da muss ich dich leider enttäuschen. Der wird hier nicht aufkreuzen. Wahrscheinlich erinnert er sich nicht mal mehr an mich, und für mich ist er nichts weiter als ein interessantes Gesicht.«
    »Ich würde schon dafür sorgen, dass er mich nicht vergisst. Wie hieß er noch gleich?«
    Jane grinste. »Mr. Wonderful, wie sonst?«
    »Nein, mal ehrlich. Ich weiß, du hast es mir schon mal gesagt, aber ich –«
    »Trevor. Mark Trevor.«
    »Ja, genau.« Pat ging ins Bad. »Trevor …«
    Jane betrachtete ihren Zeichenblock. Seltsam, dass Pat sich plötzlich wieder auf Trevor einschoss. Eigentlich respektierte sie ihre Privatsphäre, und nachdem sie ziemlich dicht gemacht hatte, als Pat ihr das letzte Mal mit ihren Fragen nach Trevor auf die Nerven gegangen war, hatte sie nicht wieder davon angefangen.
    »Zerbrich dir nicht den Kopf.« Pat steckte den Kopf aus der Badezimmertür. »Ich kann bis in die Dusche hören, wie sich die kleinen Zahnrädchen in deinem Hirn drehen. Wahrscheinlich wird mir nichts anderes übrig bleiben, als einen kräftigen Kerl für dich aufzutreiben, der dich mal ordentlich durchvögelt, damit du dich endlich wieder entspannst. Du lebst in letzter Zeit wie eine Nonne. Und dieser Trevor scheint mir ein geeigneter Kandidat zu sein.«
    Jane schüttelte den Kopf.
    »Sturkopf«, schmollte Pat. »Na gut, dann vergessen wir Trevor, und ich sehe mich unter den Jungs auf dem Campus nach einem talentierten Burschen für dich um.« Damit verschwand sie

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