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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Auto?«
    »Um die Ecke in der Seitenstraße. Hier war kein Parkplatz mehr frei, als wir kamen. Brauchst du Hilfe?«
    »Nicht, solange er laufen kann«, erwiderte sie mürrisch. »Ich hoffe, du hast ihm die Autoschlüssel abgenommen.«
    »Was wäre ich sonst für ein Freund?« Er nahm die Schlüssel aus der Hosentasche und reichte sie ihr. »Soll ich dein Auto zurück zum Campus fahren?«
    Sie nickte, nahm ihre Schlüssel aus der Handtasche und gab sie ihm. »Mein Wagen steht zwei Straßen weiter. Ein brauner Toyota Corolla.«
    »Sie hat zwei Jobs gleichzeitig gemacht und so lange gespart, bis sie sich das Auto kaufen konnte«, sagte Mike kopfschüttelnd. »Jane ist einfach unglaublich. Die großartige Jane. Sie ist die Beste. Hab ich dir das schon mal erzählt, Paul? Alle sind stolz auf Jane …«
    »Komm jetzt.« Sie zog ihn am Arm. »Ich zeig dir gleich, was unglaublich ist. Sei froh, wenn ich dich nicht erst mal verprügle, bevor ich dich zurück ins Wohnheim bringe. Wir sehen uns in eurem Zimmer, Paul.«
    »Alles klar.« Paul machte sich auf den Weg die Straße hinunter.
    »Großartige Jane …«
    »Halt die Klappe. Ich lass mir nicht die Schuld dafür in die Schuhe schieben, dass du nicht aus der Hüfte kommst. Ich helf dir gern, aber die Verantwortung für dein Leben trägst du selbst.«
    »Weiß ich.«
    »Im Moment weißt du überhaupt nichts. Hör zu, Mike, wir sind beide auf der Straße aufgewachsen, aber wir hatten Glück. Man hat uns eine Chance gegeben, es zu was zu bringen.«
    »Aber ich bin nicht klug genug. Paul hatte Recht …«
    »Du redest nur Müll.« Sie gingen in die dunkle Seitenstraße. Jane entriegelte das Auto per Fernbedienung und bugsierte Mike in Richtung Beifahrertür. »Du kannst dich ja nicht mal daran erinnern, dass –«
    Ein Schatten. Eine dunkle Gestalt sprang mit erhobenem Arm auf sie zu.
    Instinktiv schob sie Mike weg und duckte sich.
    Schmerz!
    In der Schulter, nicht am Kopf, wohin der Schlag gezielt hatte.
    Sie fuhr herum und trat ihren Angreifer in den Bauch.
    Mit einem Grunzen knickte er zusammen.
    Sie trat ihm in die Weichteile und registrierte mit Befriedigung seinen Aufschrei. »Du Scheißkerl!« Sie ging auf ihn zu. »Kannst du nicht –«
    Eine Kugel pfiff an ihrem Ohr vorbei.
    Mike schrie auf.
    Großer Gott. Sie hatte nicht gesehen, dass der Mann eine Pistole hatte.
    Nein, ihr Angreifer krümmte sich immer noch vor Schmerzen. Es war noch jemand in der dunklen Straße.
    Und Mike sank auf die Knie.
    Sie musste ihn so schnell wie möglich von hier wegbringen.
    Sie riss die Wagentür auf und schob ihn auf den Beifahrersitz.
    Als sie um den Wagen herum zum Fahrersitz rannte, stürzte eine zweite schattenhafte Gestalt auf sie zu.
    Noch ein Schuss.
    »Bring sie nicht um, du Idiot! Tot nützt sie uns überhaupt nichts.«
    »Der Junge ist womöglich schon tot. Ich will keine Zeugen.«
    Die Stimme kam von vorne.
    Sie musste ihn blenden.
    Sie schaltete die Scheinwerfer samt Fernlicht ein und ließ den Motor an.
    Und duckte sich, als eine weitere Kugel die Windschutzscheibe durchschlug.
    Mit quietschenden Reifen setzte sie rückwärts aus der Straße und trat das Gaspedal durch.
    »Jane …«
    Als sie einen Blick auf Mike warf, blieb ihr fast das Herz stehen. Seine Brust war blutüberströmt.
    »Alles in Ordnung, Mike. Ich bringe dich in Sicherheit.«
    »Ich … will nicht sterben.«
    »Wir fahren sofort in die Notaufnahme. Du wirst nicht sterben.«
    »Ich hab Angst.«
    »Ich nicht.« Das war gelogen. Sie hatte schreckliche Angst, aber die durfte sie sich nicht anmerken lassen. »Es gibt keinen Grund, Angst zu haben. Du wirst das durchstehen.«
    »Warum?«, flüsterte er. »Warum haben die – Wollten die Geld? Du hättest es ihnen geben sollen. Ich will nicht sterben.«
    »Die haben nicht nach Geld gefragt.« Sie schluckte. Bloß nicht heulen. Sie musste anhalten und versuchen, die Blutung zu stoppen. Dann würde sie ihn auf schnellstem Weg ins Krankenhaus bringen. »Halt durch, Mike. Vertrau mir. Du schaffst das schon.«
    »Versprich es … mir.« Er sackte in sich zusammen. »Ich will nicht …«
     
    »Ms MacGuire?«
    Ein Arzt?
    Jane schaute den großen, etwa vierzigjährigen Mann an, der in der Tür des Wartezimmers stand. »Wie geht es ihm?«
    »Tut mir Leid. Ich bin kein Arzt. Ich bin Detective Lee Manning. Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    »Später«, erwiderte sie knapp. Wenn sie doch nur aufhören könnte zu zittern. Gott, hatte sie eine Angst. »Ich warte

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