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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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zu sehr beherrschte, seit er vor vier Jahren in ihr Leben getreten war.
    Gott, sie hatte sich solche Mühe gegeben, ihn aus ihrer Erinnerung zu verbannen. Und als ihr das nicht gelungen war, hatte sie versucht, mit der Erinnerung zu leben und ihr die Macht über sie zu nehmen. Sie hatte sich schon eingebildet, es hätte funktioniert.
    Von wegen. Er hatte sie noch nicht einmal berührt, dennoch verzehrte sich ihr Körper nach ihm …
    Nein, sie brauchte ihn nicht. Sie würde es nicht so weit kommen lassen, dass sie ihn brauchte. Das Wort allein ließ auf Schwäche schließen, und sie war nicht schwach. Sie brauchte überhaupt niemanden.
    Sie ging die Treppe hinauf. Sie würde in ihr Zimmer gehen und erst mal heiß duschen. Dann würde sie Eve anrufen und mit ihr reden, danach würde sich das Durcheinander schon auflösen.
    Sie machte sich etwas vor. Um sich zu beruhigen, brauchte sie mehr als ein Gespräch mit einem geliebten Menschen. Sie musste damit umgehen wie mit jedem Problem, dem sie begegnete. Sie musste sich ihm stellen, es sich zu Eigen machen und sich so davon befreien.
     
    »Ich bringe dir deinen Kaffee, Trevor«, sagte Bartlett, als er die Bibliothek betrat. »Wo Brenner sich schon die Mühe gemacht hat, welchen aufzubrühen, muss ihn jemand trinken, sonst ist er am Ende noch eingeschnappt.«
    »Na, das wollen wir doch nicht.« Trevor sah zu, wie Bartlett das Tablett auf dem Schreibtisch abstellte. »Zwei Tassen?«
    »Ich hab meinen auch noch nicht getrunken. Wir waren alle zu sehr damit beschäftigt, auf Zehenspitzen herumzuschleichen, um deiner schlechten Laune zu entgehen.« Er füllte die Tassen. »Dieser Auftritt war unter deiner Würde.«
    »Ich bin heute schon genug belehrt worden, Bartlett.«
    »Er wollte Jane nur beeindrucken. In jeder anderen Situation hättest du seine Worte einfach ignoriert. Der Junge ist dir nicht gewachsen.«
    »Das weiß ich.« Er trank einen Schluck Kaffee. »Sonst hätte ich ihn noch ganz anders zusammengestaucht. Ich war schlicht sauer.«
    Bartlett nickte. »Das grünäugige Monster. Es war erfrischend zu erleben, wie dir mal jemand die Leviten liest. Es hat mich sehr amüsiert.«
    »Das glaube ich dir aufs Wort. Und jetzt mach, dass du hier rauskommst. Venable hat angerufen, während wir beim Abendessen saßen, ich muss ihn zurückrufen.«
    »Sobald ich meinen Kaffee ausgetrunken habe.« Bartlett lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Du hast dich ziemlich ungeschickt angestellt. Es war doch abzusehen, dass Jane Mario in Schutz nehmen würde. So ist sie nun mal.«
    »Soll ich mir jetzt schon von einem Mann Ratschläge geben lassen, der dreimal geschieden wurde? Ich halte dich in diesem Bereich für absolut unqualifiziert, Bartlett.«
    »Ich konnte vielleicht keine Frau auf Dauer halten, aber ich hatte nie Probleme, mir eine anzulachen.«
    »Ich habe nicht vor, mir Jane ›anzulachen‹. Hast du je erlebt, dass ich Lust gehabt hätte, mich mit einer Beziehung zu belasten?«
    »Also, dass Lust in dieser Geschichte eine große Rolle spielt, ist mir vollkommen klar. Nachdem du vier Jahre darauf gewartet hast, sie wiederzusehen, ist das durchaus verständlich.«
    »Du spinnst, Bartlett.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass du seit Herkulaneum andere Frauen gehabt hast. Diese Laura hat mir besonders gefallen. Sie hat mich an meine –«
    »Raus!«
    Bartlett lächelte und trank seinen Kaffee aus. »Bin schon weg. Ich wollte dir nur meine durch große Lebenserfahrung gewonnene Weisheit nicht vorenthalten. Du scheinst es heute Abend nötig zu haben. Andererseits hat es mich eigentlich gewundert, wo du doch sonst mit allen Wassern gewaschen bist. Ich kam mir ausnahmsweise richtig überlegen vor, bis ich anfing, Mitleid mit Jane zu haben.«
    »Die kann auf sich selbst aufpassen.« Trevors Mundwinkel zuckten. »Oder glaubst du etwa, sie ist zu jung, um zu wissen, was sie will? Dass sie besser bedient wäre mit einem idealistischen Grünschnabel wie Mario?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Bartlett stand auf. »Aber ich habe dich schon oft genug erlebt, wenn du zum Angriff übergehst. Wenn du dich einmal entschieden hast, bist du nicht mehr aufzuhalten. Du hast Jane Jahre an Erfahrung voraus, und das könnte –«
    »Ich bin vierunddreißig«, sagte Trevor mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich bin kein Methusalem. «
    Bartlett lachte in sich hinein. »Dachte ich’s mir, dass dich das piesacken würde. Dann gehe ich jetzt.«
    »Mistkerl.«
    »Das war die Strafe dafür,

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