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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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dass du dich beim Abendessen zum Idioten gemacht hast. Ich genieße meine Mahlzeiten, und alles, was meine Verdauung stört, läuft Gefahr, ausgemerzt zu werden.« Er ging zur Tür. »Denk daran, wenn du das nächste Mal auf die Idee kommst, einen jüngeren Mann mit deiner schlechten Laune zu traktieren.«
    Bevor Trevor antworten konnte, hatte Bartlett die Tür hinter sich zugezogen.
    Hurensohn, verdammter. Würde er ihn nicht so sehr mögen, würde er ihn von einem der Burgtürme werfen. Was immer noch passieren konnte, wenn Bartlett nicht aufhörte mit seinen Sticheleien. Aber ganz offensichtlich war seine Gemütslage zurzeit ziemlich labil, sonst hätte er sich den idiotischen Auftritt mit Mario verkniffen. Bartlett hatte Recht, er hatte sich äußerst ungeschickt verhalten. Dabei rühmte er sich gern seiner Geschicklichkeit im Umgang mit Menschen.
    Und in dem Gespräch mit Jane hatte er sich ebenso dumm angestellt. Er hätte seine Distanz wahren sollen, ihr Zeit lassen, sich wieder an ihn zu gewöhnen.
    Nein, verdammt. Sie brauchte sich nicht an ihn zu gewöhnen. Es war, als wären sie nie getrennt gewesen. Und in ihrer Gegenwart konnte er das nicht verleugnen. Er war nicht Bartlett, und er konnte nicht – Sein Telefon klingelte. Venable.
    »Es ist noch nicht in meinem Besitz«, erklärte Trevor, bevor Venable etwas sagen konnte. »Vielleicht in ein paar Tagen. Mario arbeitet gerade wieder an einer Rolle, die Cira verfasst hat.«
    »Und was ist, wenn dabei auch nichts rauskommt?«, fragte Venable ungehalten. »Wir müssen allmählich in die Gänge kommen.«
    »Das werden wir. Aber wenn wir auf eine bessere Fährte stoßen, werden wir entsprechend handeln. Wir haben noch etwas Zeit.«
    »Nicht mehr viel. Am liebsten würde ich nach Aberdeen kommen, mir die Rollen holen und –«
    »Wenn Sie das versuchen, werden Sie nur noch Asche vorfinden.«
    »Das würden Sie nicht riskieren. Diese Schriftrollen sind unbezahlbar.«
    »Für Sie. Wenn ich sie erst einmal gelesen habe, bedeuten sie mir nichts mehr. In der Hinsicht bin ich ein echter Banause.«
    Venable fluchte vor sich hin.
    »Ich glaube, ich lege jetzt auf. Ich musste mir heute Abend schon genug Vorwürfe anhören. Sobald ich etwas Konkretes habe, melde ich mich wieder.«
    »Nein, warten Sie. Wir haben heute einen Anruf von dieser Jane MacGuire abgefangen. Sie hat mit Eve Duncan telefoniert.«
    »Und?«
    »Sie hat ihr von Grozak berichtet, vom MacDuff’s Run, alles.«
    »Das war nicht anders zu erwarten. Die beiden stehen sich sehr nahe.«
    »Sie hätten sie nicht auf die Burg mitnehmen sollen.«
    »Sagen Sie mir nicht, was ich zu tun habe, Venable.«
    Er legte auf. In zwei Minuten würde Venable zurückrufen, sich entschuldigen und ihm erklären, es wäre der Zeitdruck, der ihn so reizbar machte.
    Venable konnte ihn mal. Er war kein schlechter Kerl, aber allmählich ging er Trevor reichlich auf die Nerven. Er hatte Angst, und er fürchtete, Trevor könnte die ganze Sache vermasseln.
    Er hatte im Verlauf des Abends schon einiges vermasselt, dachte Trevor reumütig. Doch er hatte es satt, alles, was er tat und sagte, zu analysieren. Er hatte sich sein Leben lang auf seine Instinkte verlassen und genau so würde er auch mit dieser Situation umgehen.
    Er trat ans Fenster. Der Mond stand hell am Himmel und tauchte Klippen und Meer in ein silbriges Licht. Wie oft mochte Angus MacDuff hier gestanden, aufs Meer hinausgeblickt und an die nächste Reise, den nächsten Überfall, das nächste Spiel gedacht haben?
    Das Spiel.
    Er drehte sich um und ging zur Tür. Er musste für einen klaren Kopf sorgen, seine Prioritäten sortieren, und er wusste, wo.
    Auf dem Turnierplatz.
     
    Jane duschte ausgiebig, bevor sie sich eins von Bartletts übergroßen Flanellhemden überzog und sich in das überdimensionale Bett legte.
    Sie musste schlafen. Sie musste Trevor und die Szene beim Abendessen vergessen. Er war ein Meister der Manipulation, und wer konnte schon sagen, was er mit der Ankündigung bezweckt hatte, er wolle mit ihr ins Bett. Vielleicht begehrte er sie tatsächlich, vielleicht nutzte er aber auch sein Wissen über ihr Begehren aus, damit sie tat, was er wollte.
    Am besten benahm sie sich, als wäre das alles nie passiert, dann konnte sie sich auf ihre eigenen Ziele konzentrieren.
    Aber das lag nicht in ihrer Natur. Es widerstrebte ihr, klein beizugeben und das Dynamit zu ignorieren, das er ihr vor die Füße geworfen hatte. Sie würde sich mit ihm auseinander setzen

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