Bhagavad Gita wie sie ist
Persönlichkeit Gottes, pflegt in Seinen unbegrenzt vielen transzendentalen Formen mit Seinen reinen Geweihten ewiglich Beziehungen des liebevollen Austausches.“
Diese Aussage der Veden wird in dem vorliegenden Vers der Gītā vom Herrn persönlich bestätigt. Wer diese Wahrheit aufgrund der Autorität der Veden und der Höchsten Persönlichkeit Gottes akzeptiert und seine Zeit nicht mit philosophischen Spekulationen verschwendet, erreicht die höchste Vollkommenheit der Befreiung. Indem man diese Wahrheit einfach mit Glauben akzeptiert, kann man ohne Zweifel Befreiung erlangen. Hier findet der vedische Aphorismus tat tvam asi seine wirkliche Anwendung: Jeder, der versteht, daß Śrī Kṛṣṇa der Höchste ist, und zu Ihm sagt: „Du bist das Höchste Brahman, die Persönlichkeit Gottes“, ist mit Sicherheit augenblicklich befreit, und folglich ist es ihm garantiert, in die transzendentale Gemeinschaft des Herrn zu gelangen. Mit anderen Worten, solch ein gläubiger Geweihter des Herrn erreicht die Vollkommenheit, und das wird durch die folgende vedische Aussage bestätigt:
tam eva viditvāti mṛtyum eti
nānyaḥ panthā vidyate ’yanāya
„Man kann die vollkommene Stufe der Befreiung von Geburt und Tod erreichen, indem man einfach den Herrn, die Höchste Persönlichkeit Gottes, kennt. Es gibt keinen anderen Weg, diese Vollkommenheit zu erlangen.“ ( Śvetāśvatara Upaniṣad 3.8)
Daß es keinen anderen Weg gibt, bedeutet, daß sich jeder, der Kṛṣṇa nicht als die Höchste Persönlichkeit Gottes kennt, in der Erscheinungsweise der Unwissenheit befindet und folglich nicht Erlösung erlangen kann, einfach indem er sozusagen an der Außenseite des Honigglases leckt, das heißt, indem er die Bhagavad-gītā im Licht weltlicher Gelehrsamkeit interpretiert. Solche empirischen Philosophen mögen in der materiellen Welt sehr wichtige Rollen spielen, doch das macht sie noch lange nicht geeignet, Befreiung zu erlangen. Solch hochmütige weltliche Gelehrte müssen auf die grundlose Barmherzigkeit eines Gottgeweihten warten. Man sollte daher Kṛṣṇa-Bewußtsein mit Glauben und Wissen kultivieren und auf diese Weise die Vollkommenheit erreichen.
Vers 10
10
vaItar"AgABaya‚(AeDaA manmayaA maAmaupaAi™ataA: /
bah"vaAe ÁaAnatapas$aA paUtaA maà"AvamaAgAtaA: //10//
vīta-rāga-bhaya-krodhā
man-mayā mām upāśritāḥ
bahavo jñāna-tapasā
pūtā mad-bhāvam āgatāḥ
vīta – befreit von; rāga – Anhaftung; bhaya – Angst; krodhāḥ – und Zorn; mat-mayāḥ – völlig in Mich; mām – in Mir; upāśritāḥ – völlig verankert sein; bahavaḥ – viele; jñāna – des Wissens; tapasā – durch Entsagung; pūtāḥ – wurden geläutert; mat-bhāvam – transzendentale Liebe zu Mir; āgatāḥ – erlangten.
Befreit von Anhaftung, Angst und Zorn, völlig in Mich versunken und bei Mir Zuflucht suchend, wurden viele, viele Menschen in der Vergangenheit durch Wissen über Mich geläutert – und so erlangten sie alle transzendentale Liebe zu Mir.
ERLÄUTERUNG: Wie bereits erwähnt, fällt es einem Menschen, der zu sehr an materiellen Dingen hängt, sehr schwer, das persönliche Wesen der Höchsten Absoluten Wahrheit zu verstehen. Gewöhnlich sind Menschen, die an der körperlichen Lebensauffassung haften, so sehr in den Materialismus versunken, daß es für sie fast unmöglich ist zu verstehen, wie das Höchste eine Person sein kann. Solche Materialisten können sich nicht einmal vorstellen, daß es einen transzendentalen Körper gibt, der unvergänglich, voller Wissen und ewig glückselig ist. Gemäß der materiellen Lebensauffassung ist jeder Körper vergänglich, voller Unwissenheit und voller Leid. Aus diesem Grunde behalten die Menschen im allgemeinen die gleiche Vorstellung vom Körper bei, wenn sie über die persönliche Gestalt des Herrn hören. Für solch materialistische Menschen ist die Form der gigantischen materiellen Manifestation das Höchste. Folglich halten sie das Höchste für unpersönlich. Und weil sie zu sehr in die Materie vertieft sind, erschreckt sie die Vorstellung, auch nach der Befreiung von der Materie ihre Persönlichkeit zu behalten. Wenn sie erfahren, daß spirituelles Leben ebenfalls individuell und persönlich ist, bekommen sie Angst, erneut Personen zu werden, und so ziehen sie es vor, irgendwie mit der unpersönlichen Leere zu verschmelzen. Im allgemeinen vergleichen sie die Lebewesen mit den Schaumbläschen im Ozean, die
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