Bibi Blocksberg - 04 - Bibi und das Dino-Ei
doch die Kernzelle des Lebens. Stellt euch vor, wenn man durch irgendwelche raffinierten Versuche das Ei sozusagen ausbrüten könnte!«
»Kernzelle des Lebens!«, äffte ihn Marita nach. »Du redest ja schon genauso geschwollen wie die MüllerRiebensehl. Glaubst du echt, wir brauchen bloß mal kurz um den nächsten Busch zu gehen und schon liegt so ein Dino-Ei auf der Erde wie auf einem Frühstückstablett? Von wegen!«
»Och, um das Suchen brauchst du dir keine Gedanken zu machen«, meinte Bibi lässig. »Das erledige ich schon. Such-Hex-Sprüche sind mit meinem Kartoffelbrei babyleicht.«
»Aber die Müller-Riebensehl hat dir doch gerade vorhin das Hexen verboten«, wandte Marita ein.
»Ach, du alter Angsthase! Hexverbot in der Schule gilt für mich doch nur, wenn ein Lehrer in der Nähe ist. Siehst du hier irgendwo einen Lehrer, Marita? Du, Flori?«
»Nö!« Marita und Flori schüttelten vergnügt den Kopf und grinsten sich eins. »Nicht direkt.«
»Also dann!« Bibi nahm ihren Hexenbesen bei den Borsten und hielt ihn vor sich wie eine Wünschelrute. »Komm, Kartoffelbrei, zeig, was du kannst. Eene meene Sauerei, suche mir ein Saurier-Ei. Hex-hex!«
Das typische Hexgeräusch ertönte und um Kartoffelbrei herum tanzten flimmernde Sternchen. Der Hexenbesen fing an zu ruckeln und zog seine Besitzerin langsam von der Stelle. Bibi folgte ihm, Marita und Flori taten es ihr nach. Kartoffelbrei gab einen Ton von sich, als würde er fliegen. Der Ton war nur viel, viel leiser. Er führte die drei Kinder zu einem großen Kalkfelsen, von dem sich ein paar Brocken gelöst hatten und auf die Erde gefallen waren. Hier blieb er regungslos in der Luft stehen.
Florian ließ sich auf die Knie fallen und begann eifrig mit den Händen das lockere Geröll zu durchwühlen. Da zog Bibi ihn an den Schultern zurück.
»Lass das meinen Wuschel besser selbst erledigen, sonst wird er sauer«, sagte sie. Und wirklich. Ohne Aufforderung und ohne Bibis Hilfe fegte Kartoffelbrei Steinchen und Kies zur Seite. Gleich darauf kam zwischen Sand und Wurzeln ein runder Stein zum Vorschein, so groß wie ein ausgewachsener Kopf. Der Stein war schmutzig und verkrustet, aber deutlich als ein Ei zu erkennen. Schnell gruben sie mit Stöcken und mit den Fingern um das Ei herum, bis sie es vollständig freigelegt hatten. Ehrfürchtig bestaunten sie es.
»Und du meinst, das ist wirklich ein Saurier-Ei?«, fragte Marita.
»Na klar ist das eins!« Bibi strahlte über das ganze Gesicht. »Mein Kartoffelbrei vertut sich doch nicht!«
»Wow!« Marita bekam fast den Mund nicht mehr zu. »Ein echtes, originales Dino-Ei! Was kann man denn damit machen?«
»Na, vorsichtig den Dreck abklopfen und mitnehmen!«
Florian wollte gerade zur Tat schreiten, aber Bibi hielt ihn zurück.
»Warte mal, Flori! Das lassen wir lieber so. Wenn die Müller-Riebensehl nämlich spitzkriegt, was wir da gefunden haben, dann sind wir unser Ei für immer los. Die schenkt es glatt dem Neustädter Museum und lässt darunter schreiben, dass ihre Klasse es gefunden hat.«
»Du hast recht.« Florian stand auf und klopfte sich den Staub von der Hose. »Lassen wir es lieber so, wie es ist. In seinem Urzustand sozusagen. Sauber machen kann ich es zu Hause auch noch.«
Dann bückte er sich und wollte das Ei hochheben. Es ließ sich aber kaum bewegen, so schwer war es.
»Warte, ich hex’ es dir leichter«, bot Bibi an. »Eene meene Schießgewehr, großes Ei sei nicht so schwer. Hex-hex!«
Die Presse erfährt von dem Ei
In bester Laune trafen später Bibi, Marita und Florian auf dem Sammelplatz ein, an dem sich die Kinder verabredet hatten. Frau Müller-Riebensehl begutachtete ausführlich die Funde der Kinder und lobte die schönen Versteinerungen.
» Na, Bibi, hast du auch was gefunden?«, fragte sie, als Bibi an der Reihe war. »Ohne Nachhelfen, ohne Hexerei hoffentlich.«
» Ich?«, fragte Bibi betont harmlos. »Nö, ich habe nichts gefunden. Das macht Kartoffelbrei immer für mich.«
Die anderen Kinder kicherten.
» Sei nicht albern, Bibi Blocksberg!«, rügte die Lehrerin die kleine Hexe. »Also? Antworte auf meine Frage.«
» Wir drei haben gemeinsam gesucht, Frau MüllerRiebensehl.« Florian drängte sich vor. In den Händen hielt er stolz das Ei.
» Aha! Ein besonders schöner, runder Stein! Und so groß! Den trägst du einfach so, als würde er gar nichts wiegen?«
» Unser Flori ist eben sehr stark!« Bibi kicherte.
Frau Müller-Riebensehl nahm den Stein,
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