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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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dem Grünzeug auf ihrem Teller herum. »Hm. Könnte es daran liegen, dass du aussiehst, als wolltest du jemanden erwürgen?«
    »Du hattest bereits Angst vor mir, als du dieses Haus betreten hast. Noch bevor du mich gesehen hast, hattest du Angst. Ich will wissen, warum.«
    Ihr Blick blieb auf den Teller geheftet. »Vielleicht war mir ja wieder eingefallen, dass du gestern Nacht beinahe einen Freund von mir umgebracht hättest.«
    »Oh, das schon wieder?«
    »Du hast gefragt«, gab sie zurück. »Also reg dich nicht auf, wenn dir meine Antwort nicht gefällt.«
    Wrath wischte sich ungeduldig den Mund ab. »Ich habe ihn aber nicht umgebracht, oder?«
    »Nur, weil ich dich aufgehalten habe.«
    »Und das stört dich? Die meisten Menschen sind doch gerne Helden.«
    Sie legte die Gabel auf den Tisch. »Weißt du was? Ich will gar nicht hier bei dir sein.«
    Er aß scheinbar ungerührt weiter. »Warum bist du dann gekommen?«
    »Weil du mich hierher gebeten hast!«
    »Glaub mir, ich kann es ertragen, wenn jemand ›Nein‹ zu mir sagt« meinte er, als ob sie überhaupt keine Rolle für ihn spielen würde.

    »Das Ganze war ein Fehler.« Sie legte die Serviette neben den Teller und stand auf.
    Er fluchte. »Setz dich wieder hin.«
    »Sag mir gefälligst nicht, was ich zu tun habe.«
    »Lass mich das weiter ausführen. Setz dich hin und halt den Mund.«
    Ihr Kiefer klappte herunter. »Du arrogantes Arsch–«
    »Das hat mir heute Abend schon mal jemand gesagt, vielen Dank.«
    Genau in diesem Moment schwebte Fritz mit warmem Baguette herein.
    Beth funkelte Wrath wütend an und gab vor, nur zu stehen um an die Weinflasche zu kommen. Sie würde nicht vor Fritz aus dem Zimmer rauschen. Außerdem hatte sie plötzlich Lust, noch zu bleiben.
    Damit sie Wrath noch ein bisschen anschreien konnte.
    Als sie wieder allein waren, zischte sie: »Was fällt dir ein, so mit mir zu sprechen?«
    Er nahm einen letzten Bissen von dem Salat, legte die Gabel auf den Tellerrand und tupfte sich die Mundwinkel mit der Serviette ab. Als hätte er bei Knigge persönlich Unterricht genommen.
    »Lass uns mal eine Sache klären«, begann er. »Du brauchst mich. Also beruhig dich endlich wieder darüber, was ich beinahe mit diesem Bullen angestellt hätte. Dein guter Kumpel Butch steht doch noch aufrecht, oder? Also, wo liegt das Problem?«
    Beth starrte ihn an. Sie versuchte, durch die Sonnenbrille in seinem Gesicht zu lesen, suchte etwas Weiches, etwas, womit sie eine Verbindung herstellen konnte. Doch die dunklen Gläser schlossen sie vollständig aus, und die harten Gesichtszüge gaben ihr keinen Grund, weiterzusuchen.
    »Wie kann dir das Leben so wenig bedeuten?«, überlegte sie laut.

    Sein Lächeln war kalt. »Wie kann dir der Tod so viel bedeuten? «
    Beth sank zurück in ihren Stuhl. Schreckte vor ihm zurück, traf es vielleicht eher. Sie konnte nicht fassen, dass sie mit diesem Mann geschlafen – nein, Sex gehabt hatte. Er war vollkommen gefühllos.
    Ganz plötzlich hatte sie Kopfschmerzen. Nicht, weil er sie gekränkt hatte, sondern weil sie enttäuscht war. Sie hatte sich wirklich gewünscht, er wäre anders, als er schien. Sie hatte glauben wollen, dass die Wärme, die er ihr manchmal entgegengebracht hatte, ebenso Teil von ihm war wie die rauen Kanten.
    Sie rieb sich die Haut über ihrem Brustbein. »Ich würde jetzt wirklich gerne gehen, wenn du nichts dagegen hast.«
    Ein langes Schweigen entstand.
    »Ach Mist …«, murmelte er und stieß hörbar seinen Atem aus. »Das ist alles nicht richtig.«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Ich dachte, du verdienst … ich weiß auch nicht. Einen schönen Abend. Oder so was. Etwas Normales.« Er lachte schroff, als sie ihn überrascht ansah. »Eine idiotische Idee, ich weiß. Ich hätte bei dem bleiben sollen, was ich kann. Es wäre leichter für mich, dir das Töten beizubringen.«
    Unter seinem zähen Stolz spürte sie ein Körnchen von etwas anderem. Unsicherheit? Nein, das war es nicht. Das wäre bei ihm intensiver.
    Selbsthass.
    Fritz kam herein und räumte ihre Teller ab, dann kehrte er mit Suppe zurück. Kalter Gazpacho. Interessant, dachte sie zerstreut. Normalerweise kam doch die Suppe vor dem Salat, oder? Andererseits hatten Vampire sicher ihre eigenen Sitten und Gebräuche. Zum Beispiel, dass ein Mann mehrere Frauen haben konnte.
    Ihr Magen rebellierte. Daran wollte sie gar nicht denken.
Sie weigerte sich einfach, diesen Gedanken zuzulassen.
    »Hör mal, nur damit du Bescheid weißt«, sagte

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