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Blutiger Spessart

Blutiger Spessart

Titel: Blutiger Spessart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guenter Huth
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zurück, »irgendwann werde ich mir wohl einen Weisheitszahn ziehen lassen müssen. Aber das hat noch Zeit, solange er nicht rebellisch wird. Liegt noch was an? Ansonsten würde ich nämlich nach Hause fahren.«
    Don Emolino schüttelte den Kopf und sagte leise: »Nein, du kannst gehen. Morgen benötige ich dich erst gegen Mittag.«
    Mallepieri nickte und verließ mit einem kurzen Gruß das Zimmer.
    Don Emolino sah ihm lange hinterher. Die Sache mit dem Weisheitszahn dürfte sich erledigt haben.
    Am nächsten Morgen verließ Renato Mallepieri sein Haus in Gemünden am Main, das in der Nähe der Scherenburg lag, und öffnete seine Garage. Er entriegelte seinen Wagen mit der Fernbedienung und wollte sich gerade hinter das Steuer setzen, als ein maskierter Mann um die Ecke bog und auf ihn zurannte. Trotz des sommerlichen Wetters trug er einen langen schwarzen Ledermantel. Für eine Schrecksekunde lang fühlte sich Mallepieri wie gelähmt. Keinen Augenblick zweifelte er an den Absichten des Vermummten.
    In den nächsten Sekunden überschlugen sich die Ereignisse.
    Mallepieris Hand fuhr zum Gürtel, wo unter dem Jackett eine durchgeladene Beretta steckte. Ehe er jedoch die Waffe greifen konnte, zog der Maskierte blitzschnell eine kurze Pumpgun unter seinem Mantel hervor und brachte sie in Hüftanschlag.
    Wie aus dem Nichts stürmten fast zeitgleich zwei ebenfalls vermummte Männer mit Helmen auf dem Kopf in die Garage und brüllten den Angreifer an: »Polizei! Lassen Sie sofort die Waffe fallen!« Der Maskierte war aber offenbar so verblüfft, dass er die Gefährlichkeit der Lage nicht schnell genug einschätzen konnte. In den Ansatz einer Drehung hinein ertönte der scharfe Knall eines Schusses, und der Mann stürzte wie vom Blitz getroffen gegen die weiße Garagenwand. Dort bildete sich ein von weißer Gehirnmasse durchsetzter, blutroter Fleck, der wie ein skurriles Gemälde von der hellen Wand abstach.
    Die beiden Polizisten traten mit schussbereiten Waffen vor, wobei der eine die Pumpgun mit einem Fußtritt unter Mallepieris Auto beförderte. Der Consigliere hatte unwillkürlich die Hände gehoben.
    Als sich die beiden davon überzeugt hatten, dass von dem Angreifer keine Gefahr mehr ausging, sprach der Beamte, der geschossen hatte, in ein Mikrofon, das an der Brustseite seines Einsatzanzugs befestigt war. Der andere trat mittlerweile nach vorne und schob wortlos Mallepieris Jackett zur Seite. Er ergriff die Beretta und steckte sie sich in seinen Gürtel. Dann erst verstaute er seine eigene Waffe wieder im Holster.
    »Sie warten hier«, befahl er kurz und knapp.
    Mallepieri war so geschockt, dass er nur wortlos nicken konnte. Ihm war klar, dass er ohne das Eingreifen der Polizisten nicht mehr am Leben gewesen wäre. Erst nachdem sein Verstand langsam wieder zu funktionieren begann, fing er an, sich die Frage zu stellen, wieso die Polizeibeamten so plötzlich aus heiterem Himmel aufgetaucht waren.
    Es verging eine knappe Minute, dann betrat ein Zivilist die Garage.
    »Grüß Gott, Herr Mallepieri«, grüßte der Mann. Dabei streifte er den erschossenen Angreifer nur mit einem kurzen Blick, »mein Name ist Eberhard Brunner, Kriminalhauptkommissar Brunner. Können wir ins Haus gehen? Ich muss mit Ihnen sprechen.«
    Mallepieri nickte unkonzentriert. Was hatte das alles zu bedeuten? Bis jetzt war immer Emolino im Fokus der Polizei gestanden. Wem hatte er diesen verdammten Killer zu verdanken?
    Drinnen angekommen, orientierte sich der Kriminalbeamte kurz, dann ging er wie selbstverständlich in die Küche und holte Mallepieri ein Glas Wasser. Er stellte es vor ihm auf den Wohnzimmertisch ab, dann setzte er sich in einen Sessel. Langsam ließ sich der Hausherr ihm gegenüber auf der Couch nieder. Mit leicht zitternden Händen trank er einen Schluck.
    »Geht es wieder?«, fragte Brunner.
    »Ja«, gab Mallepieri mit unsicherer Stimme zurück.
    »Es ist mir klar, dass Sie von den Ereignissen völlig überfahren sein müssen. Eines haben Sie aber sicher mittlerweile registriert, dass Sie nur knapp dem Tod entronnen sind. Der freundliche Zeitgenosse in der Garage, der demnächst in einem Kunststoffsarg auf dem Weg in die Rechtsmedizin sein wird, hatte ganz klare Anweisungen.«
    Der Kriminalbeamte ließ sein Gegenüber keine Sekunde aus den Augen.
    »Anweisungen von wem?«, brachte Mallepieri heiser hervor.
    »Können Sie sich das nicht denken? Don Emolino hat genaue Informationen über Ihre Pläne, die Sie kürzlich mit Don

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