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Bone 02 - Das Ende des Himmels

Bone 02 - Das Ende des Himmels

Titel: Bone 02 - Das Ende des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
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sagte.
    Ich darf mich nicht erwischen lassen.
    Er hörte ein Gespräch vom anderen Ende des kleinen Tunnels. »Nein, Soldaten, mir geht es gut. Alles in Ordnung! Folgt ihm einfach durch den Gang, damit er nicht zurückkommen kann. Ich werde mich um den Rest kümmern. ›Kampfunfähig und gefesselt‹, haben sie gesagt! Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    Es krachte laut, als eine der Frauen sich durch den Tunnel kämpfte und Maschinen zur Seite drückte, als wären es Äste im Unterholz.
    Stolperzunge kam nicht besonders schnell voran. Er fühlte sich schon wieder müde und hungrig. Mit jedem Schritt zog er sich neue Abschürfungen und blaue Flecken zu. Die Leute würden ihn schnappen – daran bestand letztlich kein Zweifel. Sie würden ihn und die kleine Flammenhaar als Waffen benutzen und gegen seine Frau richten. Dann würde man alle drei töten, während der Stamm auf der Oberfläche starb. Es war hoffnungslos, völlig hoffnungslos.
    Dann erreichte er den Korridor – früher, als er erwartet hatte.
    Der Abgrund lag nur zwanzig Schritte entfernt, und der Schleim, den er zuvor passiert hatte, glitzerte im Licht, das aus dem Schacht hereinfiel. Seine Verfolgerin machte großen Lärm im Durchgang, aus dem er soeben gekommen war, doch gleichzeitig näherten sich Schritte durch den gekrümmten Korridor auf der anderen Seite.
    Früher oder später würde er gegen sie kämpfen müssen. Keine angenehme Aussicht. All seine bisherigen Erfolge gegen die Elite gründeten sich auf eine Mischung aus Glück, äußeren Einflüssen und der Arroganz seiner Gegner. Das war nichts, worauf er sich verlassen konnte, insbesondere im Fall des Wärters, den Stolperzunge bereits hinter der Biegung des Korridors hören konnte, wie er seine jüngeren, schwächeren Kameradinnen ermutigte.
    Stolperzunge schaute sich um und suchte nach etwas, das ihm beim Kampf gegen seine Widersacher helfen könnte. Dann lachte er, während sich sein Herz im gleichen Moment vor Entsetzen verkrampfte. Hier gab es jede Menge Waffen, die er benutzen konnte. Dazu benötigte er nur eine Verzweiflung, die groß genug war, um seine Furcht zu überwinden.
    Zum Glück hatte er nicht viel Zeit zum Grübeln. Eins nach dem anderen: Er lief zur Schleimpfütze und rieb sich mit dem unangenehm brennenden Zeug ein. Der nächste Teil war noch viel schlimmer für ihn, weil er dazu den Kopf über die Kante strecken musste. Er erschauderte. Ich sehe mich dort nur ein wenig um , dachte er. Mehr nicht …
    »Ich weiß, dass du da bist, Wilder«, hörte er die Stimme des Wärters. »Ich möchte, dass du dich ergibst, damit wir das Dach in Ordnung bringen können.«
    Stolperzunge war froh über diese Ablenkung. Seine Hand kroch über die Kante, und vor sich sah er nur den unendlich tiefen Abgrund. Unten war jetzt Tag, aber in mehreren Bereichen herrschte weiterhin fast völlige Finsternis.
    »Ich bin nicht gekommen, um dir wehzutun«, sagte die Stimme. »Aber wir brauchen die Mitarbeit deiner Frau, verstehst du? Ohne sie ist das Dach zum Untergang verdammt – das Dach und alle seine Bewohner. Selbst ein Wilder muss verstehen, warum wir ihre Hilfe benötigen. Sie muss nicht zur Kooperation gezwungen werden. Wenn du sie einfach bittest …«
    Stolperzunge hatte endlich gefunden, wonach er gesucht hatte, den Vorfahren sei Dank. Noch ein paar Vorkehrungen, nur noch ein paar Herzschläge …
    »Man hat dich belogen, Wärter«, rief er zurück. Er war jetzt fast so weit. Er hatte Angst, große Angst, aber er war bereit. »Es gibt kein Heilmittel für die Krise. Der einzige Ausweg ist dieses Schiff. Was glaubst du, warum sie es sonst gebaut haben?«
    Stolperzunge rappelte sich auf, als der Mann im gleichen Moment um die Ecke kam.
    »Es ist ein Labor, Wilder. Nicht dass ich glaube, ein Deserteur könnte sich etwas anderes vorstellen, als wegzulaufen. Die Kommission mag die Massen belügen, aber sie würde es niemals wagen, uns die Unwahrheit zu sagen … Soldaten? Soldaten? Beeilt euch!« Der Sergeant hatte die Biegung des Korridors hinter sich gelassen und füllte ihn mit seinem kräftigen Körper fast völlig aus. »Deine Frau muss reden, Wilder. Sie muss es tun. Dies ist unsere letzte Chance. Komm freiwillig mit, oder ich breche dir jeden Knochen, damit du keine Gegenwehr mehr leisten kannst. Hast du verstanden? Ich bin kein Monster, aber ich würde es tun, um die Menschen zu retten.« Während er sprach, kam er immer näher. Er schritt durch die Schleimpfütze und hinterließ feuchte

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