Chili extra hot
neugierig?” Er nahm Laurens Hand und küsste sanft die Innenseite ihres Handgelenks.
Lauren schluckte. Die Dinge entwickelten sich ganz und gar nicht nach ihrem Geschmack. Sie musste versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren. “Neugierig worauf? Auf deine Unterwäsche vielleicht?”, meinte sie betont forsch. “Na hör mal, dass du praktisch nie Slips trägst, weiß ich doch längst. Wenn überhaupt, dann bevorzugst du die von der knackigen, engen Sorte. Wo also liegt die Herausforderung?” Sie warf ihm einen herablassenden Blick zu und betete, dass ihre Schauspielkünste sie nicht verließen. Wie er reagieren würde, wenn er herausfand, dass sie von den elf übrigen Fragen auf ihrer Liste ganze zehn nicht aus dem Stegreif lösen konnte, wusste nur der Himmel.
“Das ist natürlich einfach, aber davon spreche ich nicht. Was steht denn sonst noch auf deiner Liste? Kannst du alles spontan beantworten?”
Lauren fluchte innerlich. Treffsicher hatte Anton den Finger genau auf die Wunde gelegt und das Thema angesprochen, vor dem ihr am meisten graute.
Zwischen Anton und ihr war es Liebe auf den ersten Blick gewesen, und diese Liebe hatte sie so blind gemacht, wie das Sprichwort es behauptete. Konnte man ihnen daraus einen Vorwurf machen? Vom ersten Moment an hatte sich ihre Beziehung mit geradezu atemberaubender Geschwindigkeit entwickelt. Hinzu kam, dass sie beide sehr erfolgreich waren und von ihren Jobs stark in Anspruch genommen wurden.
Sie hatten wenig Zeit füreinander, und alles, was die Harmonie stören könnte, hatten sie gekonnt verdrängt. Nur selten gelang es ihnen, tagsüber eine halbe Stunde zu erübrigen, um sich auf einen schnellen Imbiss zu treffen oder sich zu lieben. Lange Unterhaltungen, bei denen man den anderen richtig kennenlernt, hatte es bei dem chronischen Zeitmangel nicht gegeben. Aber vielleicht sah Anton das ja ganz anders. Sie beschloss, ihm den Schwarzen Peter zurückzuschieben. “Und du? Wie viele der Fragen kannst du denn beantworten?”
Anton ließ sich Zeit mit seiner Erwiderung, und Lauren nutzte die Atempause, um ihn zu betrachten. Die Flammen der Kerzen, die sie überall im Zimmer aufgestellt hatten, spiegelten sich in seinen Augen, sodass die Farbe seiner Iris nicht mehr genau zu erkennen war. Welche Farbe hatten seine Augen eigentlich? Waren sie schon immer so tiefblau gewesen, oder täuschte das Licht, und er hatte in Wirklichkeit, wie Lauren sich einbildete, hellere, meerblaue Augen? Stand es so schlimm um sie, dass sie sich nicht einmal an solche Kleinigkeiten mit absoluter Sicherheit erinnern konnte? Sie spürte, wie ihr Magen sich verkrampfte.
In diesem Moment begann Anton zu sprechen. “Lass mich nachdenken. Ich glaube, dass ich zum Beispiel genau weiß, wonach du süchtig bist: Drogen – nein, Alkohol – auch nicht, Schokolade – nur bedingt …” Er ignorierte die Grimasse, die Lauren ihm schnitt, und fuhr unbeirrt fort: “Ich würde behaupten, du bist süchtig nach Fernsehen, besonders nach Seifenopern, und ganz besonders nach den Serien ‘Frasier’ und ‘Friends’.”
Lauren drohte ihm scherzhaft mit dem Finger. “Wag es nicht, dich über meine kleinen Vergnügungen lustig zu machen. Du kannst von Glück sagen, dass ich nicht nach Pornos süchtig bin und nicht mein ganzes Geld für Wichsvorlagen ausgebe.”
Er blickte sie entsetzt an. “Hast du gerade Wichsvorlagen gesagt? Das glaub ich einfach nicht.”
“Ach nein?” Sie schubste Anton rücklings auf die Matratze und ließ sich auf ihn fallen. Langsam streckte sie sich aus, bis sie der Länge nach auf Anton lag. Sie fühlte, wie ihn ein Schauer überlief. “Ich kenne jede Menge unanständiger Wörter, mein Lieber.”
Er umfasste ihre Brüste. “Das hab ich schon gemerkt.”
“Beschwerst du dich etwa?”
“Kein normaler Mann würde sich beschweren, wenn seine Freundin im Bett unanständige Wörter benutzt.”
“Es gefällt dir also, wie ich meinen Mund benutze?” Lauren ließ ihre Zunge sanft über seine Kehle gleiten.
Anton stieß einen dumpfen Laut aus, und Lauren spürte, wie seine Erregung wuchs. “Ja, ich liebe deinen Mund”, stöhnte er. “Und dein intelligentes Köpfchen nicht zu vergessen.”
Lauren stützte das Kinn auf Antons Schlüsselbein und schob die Unterlippe vor. “Soll das heißen, du liebst mich mehr wegen meines cleveren Köpfchens als wegen meines verführerischen Körpers?”
“Es soll heißen, dass dich die Kombination aus beidem absolut unwiderstehlich
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