Chili extra hot
antwortete nicht. Nur die Art, wie er die Augen rollte und mit den Fingern auf die Armlehne trommelte, verriet, dass ihn ihre Worte getroffen hatten. Schließlich stand er auf und zog das Handy aus der Tasche. Mit ruhiger Stimme orderte er ein Taxi. Er verstaute das Telefon wieder in der Gürteltasche und warf Macy einen finsteren Blick zu. “Ich mag abgebrüht sein, aber unlauteres Verhalten lasse ich mir nicht vorwerfen”, sagte er mit schneidender Kälte.
Macy fröstelte. “Ich wusste gar nicht, dass Anwälte sich um die Moral scheren.”
“Ich tue es, andernfalls würde ich bleiben.”
Macy schluckte. Wollte er damit andeuten, dass er sie begehrte? “Heißt das, du würdest gerne mit mir schlafen?”, fragte sie rundheraus. Statt einer Antwort packte er sie um die Taille und drückte sie so fest an sich, dass sie seine Erektion spüren konnte. Macy war beeindruckt. Sie räusperte sich. “Ist das eine Waffe in deiner Hose, oder freust du dich
so
über unser Wiedersehen?”, fragte sie vorlaut.
Leo musterte sie unter zusammengezogenen Augenbrauen. Die kleine Ader an seiner Schläfe pochte. “Machst du dich eigentlich über alles lustig, oder beschränkt sich dein Spott auf die Dinge, über die ein normaler Mensch keine Witze machen würde?”
“Lache, und die Welt lacht mit dir”, entgegnete Macy forsch und hoffte, dass ihre Stimme das Pochen ihres Herzens übertönte.
Leo ließ sie los, als hätte er sich die Finger verbrannt. “Nun, ich lache nicht. Ich gehe.”
“Hast du plötzlich das Interesse an meinem schmutzigen kleinen Geheimnis verloren?”
“Das hat Zeit. Für heute habe ich mehr erfahren, als ich verkraften kann.” Leo machte auf dem Absatz kehrt, ging schnurstracks zum Aufzug, stieg ein und verschwand.
Macy blieb wie gelähmt stehen und starrte ihm noch nach, als der Aufzug längst abgefahren war.
Wohin sie auch blickte, überall sah sie ihn vor sich, auf dem Balkon, in dem rot-gelben Sessel, am Aufzug. Sie musste daran denken, wie sich seine Lippen auf ihrer Haut angefühlt hatten, sah die Erregung in seinem Gesicht vor sich … Na gut, nicht nur die in seinem Gesicht. Erinnerungen, dachte sie grimmig, lassen sich leider nicht so einfach entsorgen wie ein zerbrochenes Spielzeug.
5. KAPITEL
L auren lag bäuchlings auf dem seidigen dunkelblauen Laken, mit dem Antons Bett bezogen war. Sie hatte den Kopf auf die Hände gelegt und war, abgesehen von einer Decke, die quer über ihren Unterschenkeln lag, völlig nackt. Sie stöhnte und wand sich, je nachdem, welche Muskelpartie Antons kräftige Finger gerade bearbeiteten. Er war ein begnadeter Masseur und hatte bereits jeden Zentimeter ihres Körpers mit den Handballen durchgeknetet. Eigentlich müsste sie jetzt total entspannt sein.
Aber wie sollte sie sich entspannen, wenn Antons Hände sanft über ihre Wirbelsäule glitten, über die Rundungen ihres Pos strichen und sich, wie gerade jetzt, vorwitzig einen Weg zwischen ihre Schenkel bahnten? Er streichelte und neckte und drängte, bis Lauren es kaum noch aushalten konnte. Doch sobald sie zu erkennen gab, dass sie bereit war, zog er sich wieder zurück.
Nur mit Mühe konnte sie ihre Enttäuschung verbergen, aber Anton hatte sie durchschaut. Zum Trost küsste er sie sanft zwischen die Schulterblätter, während er gleichzeitig versuchte, die verkrampften Muskeln und Sehnen ihrer Schulterpartie zu lockern. Lauren spürte selbst, wie hart und steif ihr Rücken war. Gar nicht unähnlich dem Teil von Antons Körper, der sich an der Rückseite ihrer Oberschenkel bemerkbar machte. So unauffällig wie möglich öffnete sie die Schenkel weiter. Für einen flüchtigen Moment hatte sie eine Vision von Macy und Leo Redding – in einer ähnlichen Situation. Wer weiß, was im Verlauf der Schnitzeljagd alles geschieht, dachte sie, doch dann konzentrierte sie sich wieder auf Anton.
Einfach unbeschreiblich, wie gekonnt seine Hände über ihren Rücken strichen, erst aufwärts, wenn er die Muskeln an ihrer Schulter massierte, dann abwärts, um die Verspannungen entlang der Wirbelsäule zu lockern. Mit geschlossenen Augen lag Lauren da, und ein verträumtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie fühlte sich auf einmal ganz leicht und gelöst. Ihre Arme und Beine wurden weich und schwer, und sie hatte das Gefühl, in die Matratze einzusinken. Sie atmete tief ein und ließ sich von dem Duft des Massageöls, einer harmonischen Mischung aus Zitrone und Vanille, betören.
“Woran denkst du gerade?”,
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