Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
Phosphorisator endlich ordnungsgemäß funktioniert ...«
    »Henry«, sagte Jem in eindringlichem Ton, »Charlotte braucht dich.«
    »Richtig.« Henry machte auf dem Absatz kehrt, als wollte er aus dem Raum stürzen, doch dann hielt er inne, wirbelte erneut herum und starrte die drei verwundert an. Dabei huschte ein verwirrter Ausdruck über sein sommersprossiges Gesicht, als fragte er sich erst jetzt, warum Will, Tessa und Jem in einer nur selten genutzten Abstellkammer auf dem Boden hockten. »Was treibt ihr denn hier?«, erkundigte er sich neugierig.
    Will neigte den Kopf leicht zur Seite und schenkte Henry ein strahlendes Lächeln. »Wir spielen Scharade.«
    »Ah. Richtig. Sehr schön«, murmelte Henry, stürmte dann aus dem Raum und ließ die Tür hinter sich zufallen.
    »Scharade!«, schnaubte Jem indigniert, beugte sich erneut vor und stützte die Ellbogen auf die Knie, während Callidas Stimme aus der Bibliothek zu ihnen hinaufdrang.
    »Ehrlich, Charlotte, wann wirst du endlich zugeben, dass Henry aber auch gar nichts mit der Leitung dieses Instituts zu tun hat? Und dass du alles allein regelst? Möglicherweise mit der Unterstützung von James Carstairs und Will Herondale, aber keiner der beiden ist älter als siebzehn. Welch große Hilfe können sie da schon sein?«
    Charlotte brachte nur ein missbilligendes Geräusch hervor.
    »Das ist einfach zu viel für einen allein, insbesondere für jemanden deines Alters«, schlug Benedict in dieselbe Kerbe. »Schließlich bist du selbst gerade einmal dreiundzwanzig Jahre alt. Wenn du gern zurücktreten würdest ...«
    Erst dreiundzwanzig!, dachte Tessa überrascht. Sie hatte Charlotte viel älter eingeschätzt, vermutlich aufgrund der Aura überzeugender Kompetenz, die sie verströmte.
    »Konsul Wayland hat meinen Mann und mich vor fünf Jahren mit der Leitung des Instituts bevollmächtigt«, entgegnete Charlotte scharf Offensichtlich hatte sie ihre Stimme wiedergefunden. »Falls du also irgendwelche Probleme mit seiner Entscheidung hast, solltest du das mit ihm klären. Bis dahin werde ich das Institut so führen, wie ich es für richtig halte.«
    »Ich hoffe, das bedeutet, dass Pläne wie der von dir vorgeschlagene auch weiterhin zur Abstimmung gelangen«, schnaubte Benedict Lightwood. »Oder verfährst du nur noch nach Gutdünken?«
    »Mach dich nicht lächerlich, Lightwood - natürlich stimmen wir darüber ab«, fuhr Lilian verärgert dazwischen, ehe Charlotte reagieren konnte. »Alle, die dafür sind, gegen de Quincey vorzugehen, heben die Hand.«
    Zu Tessas Überraschung hoben alle die Hand; es gab nicht eine Gegenstimme. Die Diskussion war so kontrovers geführt worden, dass sie mit mindestens einer Ablehnung gerechnet hatte.
    Als Jem ihren verwunderten Blick auffing, lächelte er. »So sind sie immer«, raunte er ihr leise zu. »Sie tragen gerne Machtspiele aus, aber keiner von ihnen würde in solch einer wichtigen Angelegenheit dagegen stimmen. Das käme einem Zeichen von Feigheit gleich.«
    »Nun gut«, sagte Benedict gerade. »Dann treffen wir uns also morgen Abend. Sind alle ausreichend ausgestattet? Gibt es ...«
    In dem Moment flog die Bibliothekstür auf und Henry stürmte herein - mit noch größeren Augen und noch zerzausteren Haaren, falls dies überhaupt möglich war. »Da bin ich!«, verkündete er atemlos. »Doch nicht zu spät, oder?«
    Resigniert stützte Charlotte den Kopf in die Hände.
    »Henry, wie schön, dich zu sehen«, bemerkte Benedict Lightwood ironisch. »Deine Frau hat uns bereits über deine neueste Erfindung in Kenntnis gesetzt. Der Phosphorisator, stimmt's?«
    »Genau!« Stolz hielt Henry das Gerät in die Höhe. »Das hier ist er. Und ich kann euch versichern, dass er diesmal auch so funktioniert wie versprochen. Wollt ihr mal sehen?«
    »Äh, es besteht wirklich kein Grund für eine Demonstration«, setzte Benedict hastig an, doch es war zu spät. Henry hatte bereits den Knopf gedrückt. Im nächsten Moment erfolgte ein greller Lichtblitz - und dann erloschen schlagartig sämtliche Lichter in der Bibliothek, sodass Tessa und die anderen auf ein dunkles schwarzes Rechteck im Boden starrten. Von unten drangen bestürzte Laute hoch. Dann schrie jemand kurz auf und irgendetwas stürzte krachend und splitternd zu Boden. Und über allem schwebte die Stimme von Benedict Lightwood, der einen Schwall von Flüchen ausstieß.
    Will schaute auf und grinste. »Recht unerquicklich für Henry natürlich«, bemerkte er trocken, »aber

Weitere Kostenlose Bücher