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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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etwas Ähnliches fühlte, wenn er betrunken war.
    »Ich liebe deinen Namen. Liebe seinen Klang.« Auch Will wirkte angetrunken, sein Mund auf ihrem, während er sprach, sodass sie die himmlischen Bewegungen seiner Lippen spüren konnte.
    Tessa atmete seinen Atem, sog ihn tief ein. Ihre Körper fügten sich perfekt zusammen; in Jessies weißen Satinschuhen war sie fast so groß wie er und brauchte den Kopf nur leicht anzuheben, um ihn zu küssen.
    »Ich muss dich etwas fragen«, murmelte Will. »Ich muss wissen ...«
    »Also hier steckt ihr«, ertönte eine Stimme von der Terrassentür. »Und welch ein, mit Verlaub, spektakuläres Schauspiel ihr beiden bietet!«
    Ruckartig fuhren Tessa und Will auseinander. Mitten im weit geöffneten Türrahmen - obwohl Tessa sich gar nicht an das Quietschen der Tür erinnern konnte - stand Magnus Bane, eine lange Zigarre zwischen den schlanken, braunen Fingern.

    »Lasst mich raten ...«, setzte Magnus an und blies den Zigarrenqualm in die Luft. Der weiße Rauch nahm einen herzförmigen Umriss an, der sich jedoch mit jedem Zentimeter, den er sich von Magnus’ Lippen entfernte, mehr und mehr verzog und so lange ausdehnte, bis die Form nicht länger zu erkennen war. »Ihr habt von der Limonade getrunken.«
    Tessa und Will, die nun nebeneinanderstanden, warfen sich gegenseitig einen fragenden Blick zu. Und schließlich meinte Tessa: »Ich ... ja. Nate hat mir ein Glas geholt.«
    »Das Getränk war mit Hexenpulver versetzt«, erklärte Magnus. Er hatte sich von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet und trug keinerlei Schmuck, bis auf die Ringe an jedem seiner Finger, die mit großen Edelsteinen in leuchtenden Farben bestückt waren - zitronengelbes Zitrin, grüne Jade, roter Rubin und blauer Topas. »Die Sorte von Rauschgift, die die Hemmschwelle herabsetzt und zu Handlungen verleitet, die man normalerweise ...«, er hüstelte taktvoll, »... eher bedenklich finden würde.«
    »Oh«, murmelte Will und dann noch ein weiteres Mal: »Oh.« Darauf wandte er sich ab und stützte sich mit den Händen auf der Balustrade ab.
    Tessa spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen.
    »Du meine Güte, das ist ja ziemlich viel Busen, den Sie da präsentieren«, fuhr Magnus unbekümmert fort und zeigte mit der brennenden Zigarrenspitze auf Tessas Oberkörper. »Tout le monde sur le balcon, wie die Franzosen zu sagen pflegen«, fügte er hinzu und stellte mit beiden Händen einen riesigen Vorbau dar. »Wie passend, wo wir uns doch gerade tatsächlich auf einem Balkon befinden.«
    »Lass sie in Ruhe«, brummte Will; sein Gesicht war nicht zu sehen, da er den Kopf gesenkt hatte. »Sie wusste schließlich nicht, was man ihr da zu trinken gegeben hatte.«
    Tessa verschränkte die Arme, erkannte dann aber, dass diese Haltung das Problem des offenherzigen Dekolletés nur noch verschlimmerte, und ließ sie wieder sinken. »Das ist eines von Jessamines Kleidern und sie ist halb so schmal wie ich«, fauchte sie. »Unter normalen Umständen würde ich niemals einen derartigen Ausschnitt tragen.«
    Spöttisch zog Magnus eine Augenbraue hoch. »Dann haben Sie sich zurückverwandelt? Als die Wirkung der Limonade einsetzte?«
    Tessa zog eine finstere Miene. Sie fühlte sich irgendwie bloßgestellt - weil man sie beim Küssen mit Will erwischt hatte und weil sie vor Magnus in einem Kleid stand, bei dessen Anblick ihre Tante auf der Stelle tot umgefallen wäre. Aber ein anderer Teil von ihr wünschte, Magnus würde verschwinden, damit sie Will erneut küssen konnte. »Was treiben Sie eigentlich hier, wenn ich mir die Frage erlauben darf?«, fauchte sie schroff. »Und woher haben Sie gewusst, dass wir hier sein würden?«
    »Ich habe so meine Quellen«, erwiderte Magnus leichthin und blies weiteren Rauch in die Luft. »Ich dachte, ihr zwei könntet möglicherweise auf ernsthafte Schwierigkeiten stoßen. Benedict Lightwood ist berüchtigt für seine Feste, die gern einmal gefährlich werden können. Als ich von eurer Anwesenheit hier erfuhr ...«
    »Wir sind für jede Gefahr gerüstet«, entgegnete Tessa schnippisch.
    Magnus betrachtete ihren Busen nun unverhohlen. »Das sehe ich«, bemerkte er feinsinnig. »Bis zu den Zähnen bewaffnet, gewissermaßen.« Dann schnippte er seine aufgerauchte Zigarre über die Balkonbrüstung. »Einer von Camilles menschlichen Domestiken war hier und hat Will erkannt. Glücklicherweise hat er mir diese Nachricht zukommen lassen. Aber wie groß ist wohl die Chance, dass noch jemand anderes

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