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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Fall?«
    »Zauberei«, erwiderte der Commander sofort. »Wenn alle vernünftigen Ursachen auszuschließen sind, gibt es keine andere Antwort mehr. Irgend jemand muß ihn verhext haben. Und Jarhen ist ja ein Planet, wo so was an der Tagesordnung ist.«
    »Das müssen Sie mal meinem Professor erklären, Commander«, erwiderte Scott geduldig. »Der möchte mal erleben, wie so ein Zauber funktioniert. Gibt es irgend welche ungewöhnlichen Bewegungen im Raum um Jarhen herum?«
    »Ein bißchen mehr Landungen von Raumschiffen als sonst. Ich habe eine Sonde dort. Wollen Sie, daß ich eingreife?«
    »Noch nicht.« Mbomoma war für Scotts Geschmack ein bißchen zu unternehmungslustig. »Aber halten Sie für den Notfall ein paar Einheiten bereit. In der Zwischenzeit genügt die Sonde.«
    Luden schien gar nicht so überrascht zu sein, als er den Commander von Zauberei sprechen hörte. »Es ist durchaus möglich«, sagte er, »daß der Gesandte durch einen hypnotischen Einfluß getötet worden ist. Wenn ein Opfer davon überzeugt ist, daß man Macht über sein Leben hat, kann man es mit einem Zauber töten. Die australischen Ureinwohner konnten einen Menschen dadurch töten, daß sie nur mit einem Knochen auf ihn zeigten. Man braucht nur ein bißchen Phantasie, um eine Analogie zwischen einem Knochen und einer Pistole herzustellen. Wissen um die Macht des anderen ersetzt beim Knochen die Kugel. Die lebensbedrohende Geste ist in beiden Fällen gleich.«
    »Aber dazu gehört eben der Glaube«, sagte Scott. »Ben Hilton war das Produkt einer modernen Zivilisation. Er wußte es besser, als sich von solchen Mätzchen erschrecken zu lassen.«
    »Aber er ist tot.«
    »Es gibt so viele Möglichkeiten, In seinem Bett zu sterben.«
    »Wie wahr.« Luden raffte das Papier mit den Daten zusammen.
    »Weißt du, Barry, diese Geschichte verspricht interessant zu werden.«
     
    *
     
    Sie landeten nachts. Die Mordain ankerte zwischen einem zerschrammten Frachter und einem schnittigen Kriegsraumer. Ein kühler Wind wehte vom Meer herein. Aus der Stadt hörte man das dumpfe, rhythmische Geräusch vieler Trommeln. Ein junger Mann erwartete sie.
    »Commander Scott, Sir?« Er streckte seine Hand aus. »Ich bin Stuart Seward. Ich sollte Sie vom Raumhafen abholen. Ich freue mich, daß Sie es noch rechtzeitig geschafft haben.«
    Scott drückte die ihm dargebotene Hand. Der Händedruck war fest und kühl. Sein Adjutant in der hübschen Diplomatenuniform hatte einen geraden, abschätzenden Blick. Kein Mann, der so schnell auf das Gerede von Spuk und Zauberei hereinfällt. Ein Mann, der darin geschult war, seine wahren Gefühle zu verbergen. Er verriet nicht, daß er erleichtert war, endlich wieder handlungsfähig zu werden.
    »Wieviel Zeit haben wir noch?« fragte Scott. »Bis Tugool im Zenith steht. Und das ist ungefähr eine Stunde vor der Morgendämmerung. Eine verdammt schlechte Zeit, mit einer Konferenz zu beginnen; aber offenbar weisen alle Zeichen darauf hin, daß zu dieser Stunde das Ergebnis der Verhandlung für das Schicksal von Jarhen am günstigsten sein wird.« Er zögerte einen Moment. »Leider habe ich auch nicht viel Zeit, Ihnen ausführlich die Lage zu schildern.«
    »Das ist auch nicht nötig, junger Mann«, sagte Luden herablassend. »Wir haben unsere Hausarbeiten bereits erledigt. Führen Sie uns nur sofort in unser Quartier. Ich vermute, man hat uns Zimmer im Palast angewiesen?«
    »Eine Zimmerflucht im Ostflügel.« Stuart blickte auf das Schiff. »Und was passiert damit?«
    »Das ist absolut sicher.«
    Wenn die Mordain verriegelt war, brauchte man schon eine ganze Kompanie von Experten, um sich unerlaubt Zutritt verschaffen zu können. Lächelnd setzte Scott hinzu: »Und lassen Sie sich nicht von dem Professor einschüchtern. Wir sind für jede Unterstützung dankbar, die Sie uns geben können.« Er lauschte mit schiefgelegtem Kopf: »Wird in der Stadt etwas gefeiert?«
    »Äquinox. Frühlingsäquinox. Da geht es ziemlich wild her in der Stadt. Na - Sie werden es ja gleich selbst erleben.«
    Er setzte sich in Bewegung. Scott ging rechts neben ihm. Luden folgte im gemessenen Abstand. Den Schluß bildeten Saratow und Chemile. Der Riese trug seine üblichen losen Gewänder und sah eher wie ein fetter Händler und nicht wie ein hartgesottener Raumveteran aus. Chemile trug eine Kutte mit Kapuze, bestickt mit mystischen Symbolen. Er hatte auf diese Verkleidung bestanden, weil sie ihm auf einer abergläubischen Welt mehr Respekt verschaffen

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