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Conan und der Spinnengott

Conan und der Spinnengott

Titel: Conan und der Spinnengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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einer Art Galgenhumor im Lager an.
    Die Grenzwache hatte auch noch andere Pflichten. Die Posten fragten alle Reisenden nach oder von Turan nach ihrem Woher und Wohin und nahmen Verbrecher oder überhaupt vom Gesetz gesuchte Personen fest.
    Die Straße, der Conan gefolgt war, wurde zum schmalen Sandweg. Für einen Berittenen gab es kaum eine Wahl zwischen ihm und der endlos scheinenden jungfräulichen Prärie. Nach längerem Überlegen beschloß Conan, nicht mit irgendwelchen Lügen durch den Grenzposten hindurchzukommen, sondern einen Bogen um das Wachhaus zu machen. Also bog er nach Nordwesten ab und verlor den festgetretenen Weg bald aus den Augen.
    Am nächsten Nachmittag wurde er auf einen schwarzen Punkt auf der Kuppe einer niedrigen Erhebung aufmerksam. Als er näherkam, sah er einen Steinhaufen, wie sie die Könige von Turan da und dort als Grenzbestimmung hatten errichten lassen. Doch die Grenze selbst war so ungenau, daß der Steinhaufen viele Meilen jenseits oder diesseits der Linie sein mochte, die auf den Karten von Aghrapur eingezeichnet war.
    Conan setzte seinen Weg westwärts fort. Am Abend pflockte er sein Pferd an, um es weiden zu lassen, und legte sich auf seine Decke. Er war sicher, daß er Turan bereits verlassen hatte.
    Leise Schritte weckten ihn. Doch ehe er aufspringen konnte, fiel etwas auf ihn herab. Es raubte ihm seine Bewegungsfreiheit. Es war ein Netz, wie es die Hyrkanier für ihre regelmäßigen Massenjagden benutzten. Er versuchte sich daraus zu befreien, doch da sauste eine Keule auf seinen Kopf nieder. Sterne blitzten vor seinen Augen, dann sank er in tiefe Schwärze.
     
    Als Conan wieder zu sich kam, waren seine Hände am Rücken verschränkt gebunden. Er schaute sich um und sah, daß er von Männern in des Königs Uniform umringt war – einige zu Fuß, andere beritten. Einer, mit dem Abzeichen des turanischen Offiziers, befahl: »Steh auf, Vagabund!«
    Brummend rollte Conan sich herum und wollte sich erheben, aber er stellte fest, daß es sehr schwierig, ja fast unmöglich ist, mit auf dem Rücken gebundenen Händen ohne Hilfe aufzustehen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen ließ er sich ins Gras zurückfallen.
    »Jemand muß mir hochhelfen«, knurrte er.
    »Hilf ihm, Arslan«, befahl der Offizier. »Aidin, halt den Knüppel bereit, falls er zu beißen oder davonzulaufen versucht.«
    Als er endlich auf den Füßen war, brummte Conan: »Was soll das? Es ist eine Unverschämtheit, harmlose Reisende so zu behandeln!«
    »Ehrliche Reisende überqueren die Grenze am Wachhaus, während du einen Bogen herum machtest«, sagte der Offizier. »Glücklicherweise gab ein Schäfer uns Bescheid, der sah, wie du vom Weg abbogst. Nun, die Nacht war hell genug, deinen Spuren zu folgen und dich zu finden. So, und jetzt komm mit, dann werden wir schon feststellen, wie harmlos du bist.«
    Ein Soldat warf ein hyrkanisches Lasso – einen Stab mit einer verstellbaren Schlinge an einem Ende – um Conans Kopf und zog es um den Hals zu. Dann saßen die Soldaten auf und ritten über die Steppe. Einer der Männer führte Ymir, Conan ließen sie neben sich hertrotten.
     
    Am Blockhaus angekommen, stießen sie den Cimmerier in einen engen, überfüllten Raum. Sechs Männer bewachten ihn mit Waffen in den Händen, während ihr Offizier sich an einen grobgezimmerten Tisch setzte.
    »Hier ist der Halunke, Hauptmann«, sagte der Leutnant, der Conan hierhergebracht hatte.
    »Hat er Widerstand geleistet?« fragte der Hauptmann.
    »Nein, dazu kam er nicht. Wir überwältigten ihn im Schlaf. Aber ich glaube ...«
    »Was Ihr glaubt oder nicht, spielt keine Rolle!« schnaubte der Hauptmann. »Du, Bursche!«
    »Ja?« knurrte Conan und blickte den Offizier durch halbzusammengekniffene Lider finster an.
    »Wer bist du?«
    »Nial, ein turanischer Soldat.«
    »Du bist kein Hyrkanier, das verrät schon dein Aussehen, von deinem barbarischen Akzent ganz zu schweigen. Von woher kommst du?«
    »Ich bin im Grenzkönigreich geboren«, antwortete Conan, der sich auf dem Weg zum Blockhaus eine Geschichte ausgedacht hatte.
    »Was ist das?«
    »Ein Land weit im Nordwesten von hier, das an Hyperborea anschließt.«
    »In welcher Einheit dienst du?«
    »In Hauptmann Shendins leichter Reiterei, die in Khawarizm stationiert ist.« Diese Einheit gab es wirklich, Conan war mit ihr vertraut. Er war jetzt froh, daß er, wenn auch widerwillig, Kushads Rat befolgt und das meiste seiner feschen Uniform im Haus des Sehers in Sultanapur

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