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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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das System mit Kampfdrohnen fluten.«
    Der König sah auf die Holodisplays. Mehrere Werte hatten sich aktualisiert. Die zentrale Feuerleit-KI hatte die Dauer des neuen intensivierten Drohnenkrieges auf neun Stunden kalkuliert.
    Er würde sich einen Fengus holen.
    Der neue Wert für den dann folgenden Kampf gegen die Großeinheiten zur Gewinnung der Raumüberlegenheit betrug knapp drei Tage, gefolgt von einem Tag für die Eroberung des Planeten.
    Die Aussicht auf vier Tage nahezu körperlicher Unbeweglichkeit im Kampfanzug schreckte ihn nicht – trotzdem würde er sich noch für ein paar Stunden die Beine vertreten.

 
Roter Nebel, Ruthpark, Arche der Sole-Sourcer
30397/2/13 SGC
07. Dezember 2014
     
     
Syncc Marwiin
     
    Das Bild vor seinen Augen verschwamm. Er schloss die Lider, rieb sich die schmerzende Stirn und verfluchte erneut die sich in den letzten Monaten häufenden Anzeichen der finalen Progression des Alterns. Eintausendzweihundert Jahre – da würde es doch jetzt wohl noch ein wenig weiter gehen?
    »Nehmt bitte, Syncc«, vernahm er die ruhige Stimme von Hudun Merswiin, der ihm einen Becher warmen Fengus reichte.
    Der junge Assistent von Hud Keruun war der letzte gewesen, der Chitziin lebend auf Tektor gesehen hatte. Die Schockwellen der Implosion der Tektor-Anomalie würden hingegen für die nächsten einhundert Jahre im gesamten Roten Nebel sichtbar bleiben für jeden, der Zugang zum Äther der Potentiallinien besaß. Chitziin war wie erwartet auch bei seiner letzten Aufgabe erfolgreich gewesen – er seufzte leise. Die Besten begannen abzutreten – wie vor eintausend Jahren, als Harkcrow starb.
    Langsam öffnete er seine Augen wieder. Das Flimmern der Potentiallinien im Holodisplay vor ihnen hatte ein neues lokales Maximum erhalten. Die Potentiale strukturierten sich weitläufig in den Sektoren um Tektor neu – ein Vorgeschmack dessen, was die richtige Potentialkatastrophe auslösen würde, sollte er ohne Erfolg bei seiner letzten Mission bleiben.
    Der volle Geschmack des aufputschenden Getränks erfüllte ihn. Hud Keruuns Blick bohrte sich prüfend in seinen. Dieser Mann hatte Potential, da war er sich sicher – wenn auch nicht überrascht – Chitziin hätte sonst nie mit ihm zusammengearbeitet.
    »Die siebte Jengi-Dimension hat sich entrollt, die vierte ist im Fold-Act kollabiert«, der Hud deutete auf eine markierte Lichtblase im Holodisplay, in der Lichtfächer erschienen, sich um mehrere Achsen drehten, aufblitzten und wieder verschwanden. »Die Interferenzen klingen ab und die Potentialbanden stabilisieren sich. Damit ist die Verbindung von Tektor zum Blasen-Universum der Sole-Sourcer gekappt. Sie kommen auf diesem Weg nicht mehr heraus.«
    »Das löst das kleinere unserer Probleme, Keruun.« Er erhob sich langsam aus dem Sessel auf der Hauptebene der Arche und trat an eine brusthohe, schlanke, bronzefarbene Säule, über deren oberen Ende ein blaues Lichtfeld erglühte. Zwischen Zeigefinger und Daumen seiner rechten Hand haltend, zog er vorsichtig einen kleinen schwarzen Metallwürfel aus einer Tasche seines langen Gewands und warf ihn zielgenau in das Lichtfeld, welches den Würfel einfing und ihn in seiner magnetischen Mitte schweben ließ. »Dafür haben wir ein neues erhalten, das ich im Moment noch nicht quantifizieren kann.«
    Interessiert kam der Hud näher, ein langsam breiter werdendes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, während er den sich träge um alle Achsen drehenden Würfel eingehend betrachtete. Vorsichtig ergriff er ihn und zog ihn mit geringem Kraftaufwand aus dem Lichtfeld, wog ihn in seiner offenen Hand, um ihn an seinen Assistenten weiterzureichen.
    Er wartete einige Sekunden, um Hudun Merswiin die Möglichkeit einer eigenen Analyse zu geben, und sagte dann zu Syncc Marwiin gewandt: »Tektor-Quant. Was ist darauf und woher habt Ihr es, Syncc?«
    »Merkanteer Keleeze erhielt es hier von Oldo Merceer, nach dessen Tod. Es beinhaltet die Positionen aller Archen des Ersten und Zweiten Imperiums sowie den Zugang zum Kommunikationsnetzwerk der Archen.«
    »Aber das ist doch wunderbar, Siir. Das wird uns helfen, eine Möglichkeit zu finden, die Archen aus dem Netzwerk abzukoppeln«, rief Hudun Merswiin fasziniert, über das ganze Gesicht strahlend, bis er erstaunt feststellte, das Syncc Marwiin nicht im geringsten amüsiert wirkte, wie auch sein Meister, Hud Keruun, jegliches Lächeln wieder abgelegt hatte. »Oder nicht?«
    Syncc Marwiin nickte langsam, hielt Merswiin die

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