Daniel Taylor - Plötzlich Dämon: Collector's Pack (German Edition)
Marla nichts herausbekommen. Trotzdem hatte sich schnell herausgestellt, dass Marla gar nicht so übel war. Hinter ihrer coolen Fassade steckte eine neugierige Frau, die für eine Dämonin erstaunlich nett war.
Jetzt trug Marla eine enge Jeans und einen dunklen Pullover mit weitem Rollkragen, was ihr ausgezeichnet stand. Beim Friseur waren sie ebenfalls gewesen, um ihr wildes schwarzes Haar zu bändigen. Es fiel nun glatt auf ihre Schultern, und Marla sah wie eine völlig normale junge Frau aus. Vanessas ganzes Taschengeld war dafür draufgegangen, aber Marla hatte ihr versprochen, es zurückzuzahlen. Vanessa mochte sich nicht ausmalen, wie die Dämonin an das Geld kommen wollte.
»Darf ich dich zum Tanzkurs begleiten?«, fragte sie.
Es überraschte Vanessa, dass Marla plötzlich so viel Interesse an menschlichen Dingen zeigte, doch sie hatte nichts dagegen. Ihr war eine freundliche Dämonin lieber als eine, die ständig einen Keil zwischen sie und Daniel treiben wollte.
»Bleibst du weiterhin für alle sichtbar?« Vanessa grinste. »Sonst denken die anderen, ich ticke nicht ganz richtig, wenn ich mit dir rede.«
Marla lachte. »Nein, ich werde mich unsichtbar machen, du wirst mich als Einzige sehen können.«
»Okay, gut zu wissen, denn da vorne steht Mike. Beinahe hätte ich dich ihm vorgestellt.« Vanessa winkte dem jungen Mann zu, der vor einem großen Gebäude auf sie wartete. Dabei entging ihr nicht Marlas Reaktion, als diese Mike ebenfalls erblickte: Sie kaute an ihren Fingernägeln, wobei sie Mike niemals aus den Augen ließ. Was hatte das zu bedeuten?
Mike winkte zurück, und als Nessa bei ihm angelangt war, gab er ihr einen Kuss auf die Wange. »Du bist spät, ich hab mir schon beinahe Sorgen gemacht.«
»Ich war shoppen«, sagte Vanessa zu ihrer Verteidigung und hielt ihm die Tüten vor die Nase, die jetzt Marlas alte Kleidung enthielten. Sonst war Vanessa immer überpünktlich, aber der heutige Tag war ziemlich untypisch verlaufen, was ihren Zeitplan durcheinandergebracht hatte.
»Seitdem du mit Taylor gehst, erkenne ich dich kaum wieder.« Mike grinste spitzbübisch.
Vanessa erschrak. Kann er mir ansehen, dass sich mein Leben nur noch um Daniel dreht? Sie fühlte sich, als wäre sie von einer Krankheit befallen, weil sie den ganzen Tag an ihn denken musste: an seine dunkelgrünen Augen, das pechschwarze Haar, das so wunderbar seidig durch ihre Finger glitt, seine große athletische Gestalt, sein unergründliches Lächeln und die schwindelerregenden Küsse. Das reichte ihr schon zum Glücklichsein; bei Danny hingegen schien sich fast alles um Sex zu drehen. Aber das kann in einer Beziehung doch nicht das Einzige sein? , fragte sie sich, auch wenn sie zugeben musste, dass sie gerne mit Daniel schmuste und jede Sekunde mit ihm zusammen sein wollte. Gerade vermisste sie ihn furchtbar. Ständig musste sie an dem silbernen Ring spielen, den er ihr in der vergangenen Woche geschenkt hatte. Hoffentlich kriegt er sich bald wieder ein, ich hasse es, wenn wir uns streiten. Es war schön mit ihm, aber weil sie sich ständig im Baumhaus verschanzten, bekam Vanessa Colleen kaum noch zu Gesicht. Deshalb war sie froh über die Tanzstunden. Und die wollte Daniel ihr nehmen. Da war nichts zwischen Mike und ihr, wieso konnte er das nicht verstehen? Und warum ist er in meinem Zimmer so ausgerastet? Sie hatte sich tatsächlich ein wenig vor ihm gefürchtet. Immerhin kam seine dämonische Seite gerade zum Vorschein, wer wusste schon, in was er sich verwandelte? Nein, er würde mir niemals schaden , dachte sie und hoffte, dass sie sich damit nicht verschätzte.
Mike führte sie wie immer meisterhaft über das Parkett, aber Vanessa war nicht bei der Sache. Das lag zum einen an Marla, der anscheinend nicht mehr bewusst war, dass Vanessa sie sah. Die Dämonin huschte neben ihnen dahin und versuchte, die komplizierte Schrittfolge nachzuahmen, doch ihre Unbeholfenheit konnte Vanessa auch nicht aufheitern. Zum anderen sah sie dauernd Daniels wütendes Gesicht vor sich.
»Was ist denn mit dir los?«, fragte Mike, als sie nach der Stunde ihre Sachen packten und sich auf den Weg zum Ausgang machten.
»Es ist nichts.« Sie wollte ihn nicht auf Daniel ansprechen, da ihn Mike weiterhin verdächtigte, bei ihm eingebrochen zu haben.
»Wirklich?« Vor der Glastür blieb er stehen und hielt sie an den Schultern fest. »Ist es wegen Taylor?«
Mike wusste natürlich nichts von Dannys dämonischer Seite, deshalb musste Vanessa
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