Dark Secrets 3 - Berührt (German Edition)
erlaubte sie sich zusammenzubrechen. Schluchzend glitt sie auf den Fußboden und vergrub ihr Gesicht in ihren verschränkten Armen.
Sie würde sich für ihn in Lebensgefahr begeben. Und offenbar wollte er es noch nicht einmal. Genauso wenig, wie er sie wiedersehen wollte, sonst hätte er sich in den zwei Monaten wenigstens ein einziges Mal bei ihr gemeldet. Während sie von einem heftigen Heulkrampf geschüttelt wurde, ließ die Anspannung wenigstens ein kleines Bisschen nach.
„Amanda?“
Erschrocken fuhr sie auf, wischte sich hastig über die Augen, um einen klaren Blick zu haben. Spock stand vor ihr und ging langsam in die Hocke. Als er sie bei der Schulter nahm und auf die Beine zog, zuckte sie zusammen, konnte aber dennoch nicht aufhören zu weinen.
„Geht es?“, fragte er. Obwohl in diesem Moment alles über ihr zusammenschlug, war die Gegenwart des schweigsamen Mannes tröstlich.
„Nein“, erklärte sie unter Tränen.
„Ist Nicolai … tot?“
Amanda sah ihm zum ersten Mal in die Augen und erkannte die innige Sorge in Spocks Gesicht. Hastig schüttelte sie den Kopf und bemerkte, wie er sich augenblicklich entspannte. Erst in diesem Moment wurde ihr klar, wie wichtig Nicolai offenbar auch ihm war.
Sie ging zur Couch und klopfte zum Zeichen, dass Spock sich ebenfalls setzen sollte, neben sich. Dann kramte sie ihr Handy aus der Tasche und gab es ihm.
„Hier. Dimitrij hat mir ein Video geschickt.“
Spock spielte das Video ab, ohne dass Amanda noch einmal auf das Display sah. Sie konnte den Anblick einfach nicht ertragen. Spocks Kiefer mahlten vor unterdrückter Wut.
„Konnten Sie ihn sprechen?“, fragte er, als das Video vorbei war.
Amanda putzte sich die Nase, dann nickte sie. „Ja.“
„Und was sagt er?“
„Dass ich auf ihn scheißen soll!“
Spock musste unwillkürlich kurz lachen, was auch Amanda ein Lächeln abrang. Mit seiner Hilfe konnte sie es vielleicht wirklich schaffen.
„Wie sind Sie hier reingekommen?“, fragte sie. „Die Alarmanlage war an.“
Spock lächelte gütig und stand auf. „Ein derartiges System ist kein Problem für mich.“
Eine Antwort, die Amanda nur mäßig zufriedenstellte, aber sie hatte weiß Gott andere Sorgen.
„Dimitrij will sich morgen mit mir treffen“, begann sie zu erzählen und beobachtete, wie Spock zwei Whiskeygläser füllte, „er sagte, er würde mich anrufen und mir dann Ort und Zeit nennen. Keine Polizei, sonst würde er Nicolai töten.“
„Will er die Geothermie-Daten?“ Spock reichte ihr ein Glas Whiskey, das sie dankbar annahm.
„Ja, er tauscht sie gegen Nicolai.“
Er sah sie aus seinem kantigen, ernsten Gesicht eindringlich an. „Und das wollen Sie machen?“
„Ja.“
„Warum?“
„Weil mir Nicolai wichtig ist.“ Sie trank einen Schluck Whiskey und verzog das Gesicht. „Auch wenn das nicht auf Gegenseitigkeit beruht.“
Er gab ein Geräusch von sich, das ein Lachen hätte werden können. „Sie würden sich wundern.“
„Was meinen Sie damit?“
Spock griff sich in die Innentasche seines Jacketts und zog ein kleines Täschchen heraus. Darin war eine Art Spritze.
„Was ist das?“, fragte sie erschrocken, und hatte damit ihre vorherige Frage sofort vergessen.
„Ich gehe davon aus, dass die Polizei Sie verkabeln wollte“, antwortete Spock. „Das ist aber zu riskant. Das hier“, er hob die Spritze in die Höhe, „ist ein Ortungschip. Ich implantiere ihn Ihnen.“
„Implantieren?“ Amanda runzelte die Stirn. Das klang schmerzhaft.
„Es ist nur eine etwas größere Spritze. Dimitrij wird Sie durchsuchen lassen, wenn er Sie trifft. Diesen Chip kann er nicht finden. Am besten, wir implantieren ihn am Fuß.“
„Am Fuß?“
„Ja, Sie tragen Schuhe. Dort wird der Einstich nicht auffallen.“
Das machte zugegebenermaßen Sinn. Zögerlich zog sich Amanda eine Socke aus und streckte Spock ihren linken Fuß entgegen. Er ergriff ihn und kniff eine Hautfalte zusammen, die er anhob. „Es tut nur kurz weh“, sagte er und stach zu.
Der Schmerz ließ Amanda nach Luft schnappen, während Spock ihren Fuß unerbittlich festhielt, bis er fertig war.
„Gut, das war’s“, sagte er und griff in seine Tasche. Er zog sein Smartphone hervor und betrachtete konzentriert das Display. „Der Chip funktioniert. Gut.“
Amanda hielt ihren schmerzenden Fuß fest. Sie konnte noch immer nicht fassen, was sie morgen tun würde.
Hastig schüttete sie den Rest ihres
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