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Hawks, John Twelve - Dark River

Hawks, John Twelve - Dark River

Titel: Hawks, John Twelve - Dark River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Duell der Traveler
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DRAMATIS PERSONAE
    I m Traveler machte John Twelve Hawks seine Leser mit einem uralten Kampf bekannt, der sich unter der Oberfläche unseres Alltagslebens abspielt. An diesem Kampf sind drei Gruppen beteiligt: die Bruderschaft, die Traveler und die Harlequins.
    Kennard Nash ist der Anführer der Bruderschaft, einer Gruppe von einflussreichen Individuen, die jede Art von Veränderung im bestehenden sozialen Gefüge verhindern will. Nathan Boone ist der Sicherheitschef dieses Geheimbundes. Die Bruderschaft wird von ihren Gegnern auch als Tabula bezeichnet, weil sie das menschliche Gehirn als Tabula rasa betrachtet – als unbeschriebene Tafel, auf die sich Intoleranz und Angst einmeißeln lassen. Im achtzehnten Jahrhundert entwarf der britische Philosoph Jeremy Bentham das Panopticon, ein Gefängnis, in dem ein einziger Wächter Hunderte von Gefangenen kontrollieren und dabei unsichtbar bleiben kann. Sowohl Nash als auch Boone glauben, dass die computergesteuerten Überwachungssysteme der Industriestaaten die Bruderschaft in die Lage versetzen werden, das Virtuelle Panopticon zu errichten.
    Jahrhundertelang hat die Bruderschaft versucht, die Traveler auszulöschen – jene Männer und Frauen, die über die Kraft verfügen, ihre Energien in eine der sechs Sphären zu schicken. Die Sphären sind Parallelwelten, die von Propheten jeden Glaubens beschrieben wurden. Die Traveler kehren mit neuen Einsichten und Erkenntnissen in unsere Welt zurück. Weil sie die bestehende Ordnung in Frage stellen, hält die Bruderschaft sie für eine gefährliche Quelle sozialer Instabilität. Einer der letzten noch lebenden Traveler hieß Matthew Corrigan; er verschwand, als Söldner der Bruderschaft sein Haus überfielen. Seine beiden Söhne Michael und Gabriel Corrigan konnten sich retten und ein Leben außerhalb des Rasters führen, bis sie entdeckten, dass sie selbst über die Gabe verfügen, Traveler zu werden.
    Es gäbe schon seit langer Zeit keine Traveler mehr, wenn diese nicht von den Harlequins beschützt würden, einer kleinen Gruppe von begnadeten Kämpfern. Matthew Corrigan wurde seinerzeit von einem deutschstämmigen Harlequin namens Thorn verteidigt; Nathan Boone konnte Thorn in Prag aufspüren und ermorden. Daraufhin schickte man Thorns Tochter Maya in die USA, um die beiden Corrigan-Brüder ausfindig zu machen. Maya wurde von einem französischen Harlequin namens Linden unterstützt, und oft denkt sie an den legendären, inzwischen verschwundenen Harlequin Mother Blessing zurück. Als Maya nach Los Angeles kam, fand sie zwei Verbündete: einen Kampfsportlehrer namens Hollis Wilson und eine junge Frau, Vicki Fraser.
    Im Lauf der Ereignisse lief Michael Corrigan zur Bruderschaft über, während sein jüngerer Bruder Gabriel mit Maya, Hollis und Vicki untertauchte. In New Harmony, einer alternativen Kommune in Arizona, deren Gründung Matthew Corrigan vor vielen Jahren angeregt hatte, bedecken dunkle Wolken den Himmel, und Schnee beginnt zu fallen …

PROLOG
    D er Himmel verdüsterte sich, und die ersten Schneeflocken fielen, als die Mitglieder von New Harmony zum Abendessen in ihre Häuser zurückkehrten. Die Erwachsenen, die an einer Schutzmauer um das Gemeinschaftszentrum arbeiteten, bliesen sich in die Hände und fingen an, von Gewitterfronten zu reden, während die Kinder den Kopf in den Nacken legten, den Mund aufrissen, herumsprangen und versuchten, die Eiskristalle mit der Zunge aufzufangen.
    Alice Chen war ein kleines, ernstes Mädchen mit Jeans, Arbeiterschuhen und einem blauen Nylonparka. Sie war gerade erst elf Jahre alt geworden, aber ihre besten Freundinnen Helen und Melissa waren schon zwölf, fast dreizehn. In letzter Zeit hatten die beiden älteren Mädchen immer wieder lange Gespräche über kindisches Verhalten geführt und darüber, welche Jungen in New Harmony dumm und unreif waren.
    Obwohl Alice die Schneeflocken fangen und naschen wollte, kam sie zu dem Schluss, dass es ziemlich unreif wäre, wie ein kleines Kind mit ausgestreckter Zunge herumzuhopsen. Sie setzte ihre Strickmütze auf und folgte ihren Freundinnen einen der schmalen Wege hinunter, die in Serpentinen in das Tal führten. Es war nicht einfach, erwachsen zu sein. Alice fühlte sich erleichtert, als Melissa Helen anstupste, »Du bist dran!« rief und davonschoss.
    Die drei Freundinnen rannten ins Tal, lachten und versuchten, sich gegenseitig einzuholen. Die Abendluft war kalt und roch nach Kiefer und feuchter Erde und ganz schwach nach

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