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Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Titel: Darwin und die Götter der Scheibenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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»Sehr cleveres Holz. So cleveres Holz gibt es heute nicht mehr, zumindest nicht hier.«
    »Es bewegt sich?«, fragte der mögliche Professor.
    »Ja«, bestätigte Rincewind. »Erreicht jeden Ort.«
    »Ich kenne keine Pflanzen, die sich bewegen!«
    »Im Ernst? Ich wünschte, das könnte ich auch von mir behaupten«, sagte Rincewind mit Nachdruck und schloss die Hand fester um den Arm des Mannes. »Komm. Wenn du was Warmes getrunken hast …«
    »Ich muss jene Pflanze genau untersuchen! Natürlich kenne ich die so genannte Venusfliegenfalle …«
    »Bitte nicht!«, flehte Rincewind und zog den Mann zurück. »Du kannst die Truhe nicht botanisieren!«
    Der verwunderte Mann sah sich mit einer Verzweiflung um, die allmählich zu Zorn wurde.
    »Wer bist du? Was ist dies für ein Ort? Warum tragen all diese Leute spitze Hüte? Ist dies Oxford? Was ist mit mir passiert?«
    Es lief Rincewind kalt über den Rücken. Er war vermutlich der einzige Zauberer, der Ponders Unterlagen gelesen hatte, als sie von einem verdrießlichen Kurier gebracht worden waren – es zahlte sich aus, im Voraus zu wissen, wovor man demnächst weglaufen musste. Ein Aktendeckel hatte das Bild eines Mannes enthalten, der aussah, als geschähe bei ihm eine eigene Evolution, ein Eindruck, der auf die vielen Haare im Gesicht zurückging. Dieser Mann war nicht jener Mann. Noch nicht. Aber Rincewind sah, dass er einmal dazu werden würde.
    »Ähm«, sagte er, »ich glaube, du solltest mich begleiten und bestimmte Leute kennen lernen.«
    Die Zauberer glaubten, dass Charles Darwin alles recht gut aufnahm, nach dem verständlichen Schreien zu Anfang.
    Es half, dass sie ihm viele Lügen erzählten. Niemand hätte gern erfahren, dass man aus einem Universum kam, das rein zufällig erschaffen worden war, noch dazu vom Dekan. So etwas schuf nur böses Blut. Wenn man erfuhr, dass man seinem Schöpfer gegenübertrat, so wünschte man sich Besseres.
    Ponder und Hex lösten dieses Problem. Immerhin bot die Geschichte der Rundwelt viele Möglichkeiten.
    »Ich habe gar keinen Blitzschlag gefühlt «, sagte Darwin und sah sich im Ungemeinschaftsraum um.
    »Ah, kein Wunder«, erwiderte Ponder. »Seine Kraft hat dich hierher gebracht.«
    »Eine andere Welt …« Darwin sah die Zauberer an. »Und ihr praktiziert … Magie …«
    »Möchtest du noch etwas Sherry?«, fragte der Professor für unbestimmte Studien. Das Sherryglas in Darwins Hand füllte sich wieder.
    »Ihr macht Sherry?«, entfuhr es ihm verblüfft.
    »O nein, das erledigen die Trauben und der Sonnenschein und so«, sagte Ridcully. »Mein Kollege hat den Sherry nur von der Karaffe dort in dein Glas befördert. Ein einfacher Trick.«
    »Darin sind wir alle gut«, fügte der Dekan munter hinzu.
    »Bei Magie geht es im Grunde genommen nur darum, Dinge zu bewegen«, erklärte Ridcully, aber Darwin sah an ihm vorbei. Der Bibliothekar kam gerade herein, die Fingerknöchel streiften den Boden. Er trug den alten grünen Umhang, den er bei wichtigen Anlässen überstreifte oder wenn er gebadet hatte. Er kletterte auf einen Stuhl und hob ein Glas, das sich sofort füllte. Außerdem fiel eine Banane hinein.
    »Das ist Pongo pongo !«, rief Darwin und hob den zitternden Zeigefinger. »Ein Affe!«
    »Ausgezeichnet, bravo!«, sagte Ridcully. »Du würdest staunen, wie viele Leute das nicht erkennen! Er ist unser Bibliothekar, und ein sehr guter noch dazu. Nun, Herr Darwin, es gibt da eine heikle Angelegenheit, die wir mit dir besprechen möchten …«
    »Es ist eine weitere Vision, nicht wahr?«, fragte Darwin. »Ich nehme an, mit meiner Gesundheit steht es nicht zum Besten. Ich habe zu viel gearbeitet.« Er klopfte an den Stuhl. »Aber dieses Holz fühlt sich fest an. Und der Sherry schmeckt recht gut. Doch ich muss euch darauf hinweisen, dass Magie nicht existiert!« Neben ihm gluckerte es leise, als sich das Glas erneut füllte.
    »Einen Augenblick, bitte«, warf Ponder ein. »Sagtest du: eine weitere Vision?«
    Darwin schlug die Hände vors Gesicht. »Ich habe sie für eine Epiphanie gehalten«, stöhnte er. »Ich dachte, Gott sei mir erschienen, um mir Seinen Schöpfungsplan zu erklären. Es ergab so viel Sinn. Ich hatte ihm nur den Status der treibenden Kraft zugebilligt, aber jetzt erkenne ich, dass Er Seiner Schöpfung innewohnt, ihr ständig Richtung und Bedeutung gibt.« Er sah auf und blinzelte. »Das dachte ich zumindest …«
    Die Zauberer standen wie erstarrt da. »Göttliche Heimsuchung, wie?«, sagte

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