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Das Burggespenst von Schreckenstein

Das Burggespenst von Schreckenstein

Titel: Das Burggespenst von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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auf Mauersäge ein. „Also, Graf, ich muss Ihnen sagen, die Jungen hier sind eine Attraktion! So höfliche und gebildete Fremdenführer. Und diese traumhafte Umgebung! Ich bleibe noch eine Woche.“
    „Charmant... ks... ganz reizend“, näselte Mauersäge.
    Stumm grüßend gingen die Ritter vorbei. Nur der kleine Eberhard konnte es sich nicht verkneifen, Jean am Ärmel zu zupfen und zu sagen: „Jetzt wissen Sie, mit wem Sie’s zu tun haben!“
    Im Sternenhof angekommen, dachte Eugen laut: „Dann sind Pummel und Dolf auch zurück.“
    „Und schon beim Rex“, kombinierte Ottokar.
    Wolf sah auf seine Uhr. „Nach sechs Stunden Abwesenheit ist das nicht zu früh.“
    Sie hatten recht. Pummel und Dolf waren beim Rex.
    „Zuerst wollten wir nur höflich sein“, begann Pummel eine Entschuldigungslitanei.
    „Und richtig demokratisch-hilfsbereit“, verstärkte Dolf.
    „Und dann hat’s euch Spaß gemacht“, unterbrach der Rex. „Fräulein Doktor Horn beim Unterricht stören zu dürfen mit einem Schwärm Touristen, dass sie nicht aufbegehren kann, das wolltet ihr euch nicht entgehen lassen!“
    Dolf nickte treuherzig. „War aber ein ziemlicher Reinfall.“
    „Weil Fräulein Doktor Horn sich gefreut hat, endlich einmal die Geschichte von Schloss Rosenfels erzählen zu können“, antwortete der Rex.
    „Genau“, sagte Pummel. „Sogar zum Essen mussten wir bleiben.
    Dolf verzog das Gesicht. „Drei Löffel Kartoffelbrei!“
    „Ich weiß“, sagte der Rex. „Sie hat mich angerufen.“
    „Ich weiß“, sagte auch Pummel. „Sonst hätten wir’s gemacht.“
    „Dann sind wir ja quitt“, bestätigte der Rex. „Arbeitet das Versäumte nach. Die Sache ist erledigt.“
    „Ehrlich?“ fragte Pummel.
    „Ehrlich“, antwortete Direktor Meyer. „Bei den Hotelgästen habt ihr einen erstklassigen Eindruck hinterlassen. Das ist wichtig. Und gelernt habt ihr ja auch etwas.“
    „Wir?“ Dolf zog die Stirn kraus.
    Lächelnd nickte der Rex.
    „Dass Rosenfels eine Public school ist. Schreckenstein übrigens auch.“ Jetzt sagten die beiden nichts mehr.
     
     
     

Fund am Uferweg
     
    Schon vor dem Frühstück war die Küche umlagert.
    „Was kriegen die Gäste denn heute?“ wollten die Ritter wissen.
    „Heute gibt’s Riesenscampi oder Kalbsmedaillons“, erklärte Heini, der Koch, bereitwillig. Weil die Ritter ihm gesagt hatten, seine Küche werde von den Gästen sehr gelobt. „Und was kriegen wir?“ fragte Strehlau zuletzt. „Astronautencreme!“
    Ein langes Buhhh der Ritterschaft quittierte diese Auskunft.
    „Kannst du da nicht ein paar Spurenelemente vom Hotelessen reinpraktizieren?“ erkundigte sich der kleine Egon.
    Heini lachte. „Sind längst drin. Ich mache hier auch meine Streiche. Nicht bloß ihr!“
    Zufrieden begaben sich die Ritter in den Esssaal, tranken Kakao, aßen Marmeladebrote, an denen manche bis ins Klassenzimmer kauten.
    Hans-Jürgen, der Dichter, sprach aus, was die Mehrheit dachte: „Ihr könnt sagen was ihr wollt, ich finde das Hotel prima. Da kann immer was los sein, womit keiner gerechnet hat.“
    Schon beim Mittagessen wurde der Ausspruch bestätigt.
    Ottokar trat an das Schwarze Brett und verkündete: „Gleich nach Tisch ist Schulversammlung im Wohnzimmer!“
    Die Ansage wirkte wie ein Schock. Was hatte das zu bedeuten? Zum Glück ließ der Rex nicht lange auf sich warten.
    „Es ist etwas sehr Unangenehmes passiert“, begann er. ,Jean war vorhin bei mir. Es sei etwas weggekommen. sagt er. Etwas, das einem Gast gehört. Ein kleiner, aber teurer Gegenstand — wie er sich ausgedrückt hat. Offenbar eine Uhr, ein Ring oder so was. Kann jemand etwas dazu sagen?“ Er sah in die Runde. Doch keine Hand hob sich. „Dann möchte ich anders fragen“, fuhr er fort. „War heute jemand drüben im Hotel?“
    Keine Hand hob sich.
    „Oder heute nacht?“
    Wieder rührte sich nichts.
    „War jemand an einem Auto?“ forschte der Rex weiter.
    Abermals ohne Erfolg.
    „Hat gestern während der Möbelaktion jemand etwas eingesteckt und sei es aus Versehen?“ lautete die nächste Frage. Bei der Ehrlichkeit der Ritter ein Grenzfall. Um so größer war die Verwunderung, als Ottokar die Hand hob.
    „Nicht direkt“, sagte er. „Weil die Vorhängeschlösser vom Bootshaus und vom Sportschuppen verschwunden sind, bin ich, als die Gelegenheit grad günstig war, in Jeans Zimmer. Da lagen zwei solcher Schlösser auf dem Tisch. Mit durchgesägten Bügeln. Um ganz sicherzugehen, bin ich in mein

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