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Das Ende der Nacht: Horror-Roman (German Edition)

Das Ende der Nacht: Horror-Roman (German Edition)

Titel: Das Ende der Nacht: Horror-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolas Preil
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zu spät?"
    Kathleen drehte ihren Kopf zu Michelle und schaute sie ernst an.
    "Die Energie macht dich richtig wahnsinnig in spätestens vier Stunden, wenn du stocknüchtern und ein Mensch mit gesunden Moralvorstellungen bist. Das Tor ist jetzt mittlerweile seit fast neun Stunden auf. Verstehst du, worauf ich hinaus will?"
    "Ja."
    "Und unsere Spezies hat sich sicherlich schon zur Hälfte dezimiert. So wie ich uns kenne, wahrscheinlich noch mehr als das. Bald sieht es überall so aus wie hier."
    "Also ist das das Ende? Der Weltuntergang."
    "Nein, Michelle. Es ist nur der Untergang der Menschheit. Die Welt wird weiter existieren, nur mit diesen Schattengestalten als ihre Einwohner."
    Kathleen hielt weiterhin den Kopf zu Michelle gedreht und bemerkte dadurch nicht, wie sich neben ihr ein Schatten auftat. Michelle handelte schnell. In dem Moment, als der Schatten sprang, tat sie es auch und warf sich mit ihrem Körper gegen den leichten und weichen Körper der Schattengestalt. Die überschlug sich in der Luft und fiel den Abhang hinunter bis vor ein Tor des Friedhofes. Die anderen Schatten wurden alarmiert und schienen zu den beiden Mädchen hinauf zu blicken. Michelle freute sich über ihre Heldetat, wie in einem Abenteuer, und in demselben Moment kam sie sich dämlich vor, sich zu freuen.
    "Lass uns abhauen!", sagte Kathleen.
    "Ganz deiner Meinung."
    Sie liefen und holperten den Abhang hinunter und stürzten in den Käfer. Kevin schlief noch immer. Kathleen hatte sich wieder auf den Fahrersitz gesetzt und startete den Motor. Bevor sie losfuhr, drehte sie ihren Kopf zu Michelle.
    "Danke, dass du mir das Leben gerettet hast. Schon wieder."
    "Wird langweilig, nicht wahr?"
    "Im Ernst, danke." Kathleen legte ihre rechte Hand auf Michelles Oberschenkel. "Wenn ich dich heute nicht getroffen hätte, wäre ich schon längst bei den anderen und würde mein eigenes Grab schaufeln. Oder ich wäre tot."
    "Schon okay. Und jetzt fahr! Wer weiß, wie schnell sie den Hügel hoch kommen."
    Kathleen fuhr an und verließ die Straße an der nächsten Kreuzung. Kein Schatten war bisher erschienen. Sie sind einfach zu langsam, dachte Michelle, und springen nur, wenn die Beute unmittelbar vor ihnen ist. Ja, man konnte sie also besiegen. Aber Kathleen hatte auch recht, es ging nur gemeinsam.
    "Wir sind da."
    Michelle musste wieder eingeschlafen sein. Sie erinnerte sich noch, dass Kathleen von ihrem Bruder und seinem Faible für gefährliche Sportarten erzählt hatte. Jetzt erblickte sie seinen Lastwagen vor einem Haus, das aus der Zeit des zweiten Weltkrieges stammen konnte. An der Außenwand hingen zwei große Fahnen, auf denen Symbole gemalt worden waren. Eines davon kannte sie, hatte sie es doch schon zwei Mal heute gesehen.
    "Michelle?"
    "Ich bin wach", gab sie mürrisch zurück.
    "Ich gehe jetzt", sagte Kathleen, öffnete die Tür, aber zögerte noch mit dem Aussteigen.
    Jetzt ist die Zeit, dachte Michelle, ich will die Wahrheit.
    "Woher?", sagte sie.
    "Was?"
    "Woher weißt du das alles, über diese Tore und die Schatten? Was für eine Rolle spielst du wirklich?"
    "Warum fragst du? Ich bin auch nur ein Mensch und will überleben."
    Kathleen war jetzt im Begriff, die Fahrertür ganz aufzuziehen und ins Freie zu gehen.
    "Du weichst mir schon wieder aus. Wenn ich dich nach deinem Wissen frage, gibst du Antworten ohne Zusammenhang. Was ist hier los?"
    Michelle hatte begriffen, dass sie nichts zu verlieren hatte. Sie hielt Kathleen am Arm fest und drückte kurz zu.
    "Ich..."
    Kathleen überlegte kurz, befreite sich aus Michelles Griff und verließ den Wagen. Wütend riss Michelle ihre Tür auf und lief ihr nach. Dann versperrte sie ihr den Weg zum Haus.
    "Ich will eine Antwort", sagte sie, "Ich habe sowieso nichts zu verlieren. Alle, die mir etwas bedeutet haben, sind wohl schon tot. Also los, Kathleen! Ich kann die Wahrheit vertragen."
    "Das glaube ich nicht", sagte Kathleen und ging an ihrer Mitschülerin vorbei. Michelle rannte wieder hinterher und griff Kathleen an der Schulter.
    "Es reicht!", schrie Michelle. "Lass diese Geheimnis-Scheiße. Ich habe ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren."
    Kathleen blieb stehen, drehte sich aber nicht um.
    "Okay", sagte sie, "dann hol den Jungen und komm mit rein. Wenn du wirklich so scharf darauf bist, dann bitte. Aber mache mich hinterher nicht für irgendetwas verantwortlich. Klar?"
    "Was auch immer.“
    Während Kathleen wartete, lief Michelle zum Wagen und hob Kevin heraus. Den Jungen auf ihren

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