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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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befand und die Hilfe seiner Mutter nicht mehr brauchte.
    Aber Colin, der Schmerzen hatte und sich tödlich langweilte, war nicht unbedingt die angenehmste Gesellschaft. Obendrein geriet er in Stress, wenn er an seine Zukunftsaussichten dachte, denn auch wenn er gute Chancen hatte, eines Tages wieder ganz hergestellt zu sein und ins Cockpit zurückkehren zu können, machte ihm die Vorstellung, dass von nun an alles anders sein könnte, ganz nett zu schaffen.
    „Kannst du Mom nicht davon abbringen, nach Fort Benning zu fahren?“, fragte er Luke.
    „Das möchte ich bezweifeln, Kumpel. Warum entspannst du nicht und machst es dir zunutze. Du weißt, dass sie alles in ihrer Macht Stehende für dich tun wird. Bitte sie, dir Sachen von zu Hause zu holen, Einkäufe zu machen, deine Wäsche … alles, was du brauchst.“
    „Was ich brauche, ist meine Ruhe.“
    „Nun, ich denke, wenn sie erst einmal zwei Wochen lang deinen Charme genossen hat, wirst du deine Ruhe haben.“
    Als Luke an diesem Abend zu Hause anrief, wurde ihm klar, dass er selbst seinen Aufenthalt in Fort Hood abkürzen musste.
    „Heute gab’s hier ein bisschen Aufregung“, berichtete Shelby ihm am Telefon. „Ein Erdbeben!“
    „Willst du mich auf den Arm nehmen?“ Luke brüllte beinahe.
    „Das war nur ein ganz kleines Beben vor der Küste im Pazifik, aber wir konnten es alle spüren. Irgendwie richtig cool.“
    „Cool?“
    „In den Nachrichten wurde nichts von irgendwelchen Schäden berichtet“, versicherte sie ihm.
    „Warst du allein? Du, Art und das Baby?“
    „Onkel Walt hatte sich gerade für den Tag verabschiedet, und Art war noch unten am Fluss, obwohl es schon dunkel war.“
    „Hat Art sich aufgeregt? Hatte er Angst?“
    „Ganz im Gegenteil. Er hat erzählt, dass mehrere Fische aus dem Fluss gesprungen sind, mehr als er je zuvor auf einmal sehen konnte. Ich habe immer gehört, dass Tiere bei einem Erdbeben ganz aufgedreht sind, manchmal sogar schon kurz vorher.“
    „Also gut“, sagte Luke. „Hier ist so weit alles geregelt. Meine Mutter ist angekommen, und sämtliche Vorbereitungen für Colins Heimtransport sind getroffen. Ich nehme das nächste Flugzeug.“
    „Luke, ich vermisse dich zwar, aber hier ist alles in bester Ordnung! Das Erbeben war in keiner Weise beängstigend oder sonst was. Ich habe reichlich Gesellschaft und sehr viel Hilfe. Ich will nicht, dass du Colin verlässt, bevor du nicht sicher bist, dass es der richtige Zeitpunkt ist.“
    „Das ist der richtige Zeitpunkt. Ich will niemandem die Verantwortung für deine oder die Sicherheit meines Sohnes übertragen. Colin wird eine Menge damit zu tun haben, seinen Körper wieder in Form zu bringen, und er ist eine unglaubliche Nervensäge. Es wird Zeit, dass er mal jemand anderem auf die Nerven geht. Ich komme so schnell wie möglich nach Hause.“
    „Gut, wenn es dich glücklich macht. Aber sag Colin auf jeden Fall, dass ich dich nicht gedrängt habe! Ich bin kein Weichei und komme gut zurecht.“
    Und das sagte Luke seinem Bruder tatsächlich, worauf Colin nur meinte: „Gut, fahr nach Hause. Habe ich dir eigentlich schon dafür gedankt, dass du gekommen bist?“
    „Nein.“
    „Also danke dafür, dass du gekommen bist. Und komm bitte nicht wieder, solange ich dich nicht einlade.“
    „Von den Genen irischer Liebenswürdigkeit scheinst du nicht viel abbekommen zu haben“, bemerkte Luke. „Ich ruf dich an.“
    „Sprich mir auf Band, wenn ich nicht abnehme. Wie ich höre, haben sie eine super Fußballmannschaft in diesem Hotel für verwundete Krieger …“
    Lilly hatte wirklich die Absicht, Clay ein paar Sachen zu erzählen, wie zum Beispiel, dass sie sich extrem selten auch nur auf ein Date eingelassen und in vierzehn Jahren ihres Lebens keine ernsthafte Beziehung zu einem Mann gehabt hatte. Sie wollte ihm erzählen, dass es Dinge gab, die sie verfolgten und daran hinderten, eine stabile, gesunde Beziehung zu einem guten Mann aufzubauen. Und das würde sie auch tun. Sie wusste, der richtige Zeitpunkt würde kommen, und wenn es so weit war, würde sie nichts mehr zurückhalten. Aber es fiel ihr leicht, das aufzuschieben, denn sie genoss die schönste Zeit ihres Lebens und wollte nicht zulassen, dass ein negativer Gedanke oder eine böse Erinnerung dazwischenfunkte.
    Es war Herbst; das Wetter kühlte ab und die Blätter färbten sich bunt. Lilly und Annie unternahmen den Wanderritt mit den sechs kleinen Mädchen, bevor es wirklich kalt würde. Nathaniel wollte sie

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