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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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als eine Minute, bis Sams Laptop hochgefahren war. Er seufzte und wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis sie einen neuen brauchten. Dieser hier war schon ein paar Jahre alt, und es war so viel Zeugs auf der Festplatte, dass es ein Wunder war, dass er überhaupt noch funktionierte.
    Leider waren ihre einzigen Einkommensquellen das Pokern, ihre Billard-Tricksereien und die milden Gaben von Bobby. Aber seit Bobby im Rollstuhl saß, war er nicht mehr so großzügig wie früher. Außerdem brauchten sie Sprit für den Impala und selbst etwas zu essen. Es war unwahrscheinlich, dass sie rund tausend Scheine für einen ordentlichen Laptop auftreiben konnten.
    Als der Computer endlich hochgefahren war, fand die WLAN -Karte ein ungesichertes Netzwerk, das dem Hotel gehörte. Das war ein Vorteil, wenn man in billigen Absteigen wohnte – die meisten hatten inzwischen kostenloses WLAN . Die schicken Hotels berechneten obszöne Gebühren für Internetzugänge.
    Als Erstes prüfte Sam die Öffnungszeiten des Restaurants und sah, dass es um zwölf Uhr mittags öffnete. Dann lud er seine Mails runter und suchte im Netz nach etwas, das er im Tagebuch seines Vaters gelesen hatte.
    Bingo.
    „Hey Dean“, sagte er. „Ich habe etwas gefunden, das vielleicht nützlich sein könnte. Erinnerst du dich, dass Dad sich mit einem Professor aus Berkeley getroffen hat?“
    „Ja, ich glaub schon“, antwortete Dean. „Warum?“
    „Nun, er ist immer noch dort. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Abteilung für Asiatische Studien. Wäre vielleicht ’ne gute Idee, mal mit ihm zu reden.“
    Dean zuckte mit den Schultern, während er vom Bett aufstand.
    „Kann nichts schaden“, sagte er. „Andererseits, wenn wir Glück haben, gehen wir einfach ins Restaurant, sprechen den Zauber, besorgen uns ein bisschen Hühnchen Chow Fun und gehen wieder.“
    Sam starrte ihn einfach nur an.
    „Alter – haben wir je so viel Glück gehabt?“
    Dean griff in seine Tasche und zog das Hakenschwert heraus.
    „Stimmt auch wieder.“ Er stellte das Schwert zur Seite und legte sich wieder zurück aufs Bett. „Dann ruf doch besser den Typen an.“
    Während Dean sich in die Folge von Dr. Sexy M.D. der vergangenen Woche vertiefte, rief Sam die Universität an und navigierte durch eine irritierende Anzahl von automatischen Nachrichten. Das Wählscheibentelefon war dabei nicht gerade eine Hilfe. Endlich landete er auf Marcus Wallace’ Anrufbeantworter.
    „Hi, Professor, hier ist Sam Winchester. Mein Bruder Dean und ich sind in San Francisco. Ich glaube, Sie haben vor zwanzig Jahren unseren Vater, John Winchester, kennengelernt und ich glaube, Sie kennen auch Bobby Singer. Wir sind hier, weil wir glauben, dass das Herz des Drachen zurück ist, und wir brauchen Ihre Hilfe. Wenn Sie mich zurückrufen könnten, wäre das toll.“
    Sam gab ihm seine Handynummer und beendete das Gespräch.
    Dann rief er Bobby an, um zu sehen, ob etwas passiert war.
    „Der Engel hat vorbeigeschaut und meinte, er würde irgendwann bei euch vorbeikommen“, sagte Bobby und in seiner Stimme klang Bitterkeit mit. In seinem Zustand verübelte er Castiel, dass er die Fähigkeit zum Heilen verloren hatte. Für seinen Teil glaubte er, dass es Castiel einfach nicht wichtig genug war – was ihn nur noch wütender machte. „Ich lasse den Bastard wissen, dass ihr angekommen seid und wo ihr wohnt, für den Fall, dass ihr ein bisschen himmlischen Beistand benötigt.“
    „Okay, Bobby, danke.“ Sam war sich nicht sicher, ob Bobby es Castiel überhaupt mitteilen musste, aber Bobby das zu sagen wäre, als würde man Salz in die Wunde des verkrüppelten Mannes reiben. Also legte er einfach auf.
    Dann suchte er weiter im Internet, um zu sehen, ob in den vergangenen beiden Tagen etwas Auffälliges passiert war. Im San Francisco Chronicle stand ein Bericht über zwei bisher unidentifizierte Leichen – eine Frau und ein Mann – die in der Nähe des Lake Lloyd im Golden Gate Park gefunden worden waren. Die Frau war regelrecht geröstet worden und wies lange Schnittwunden am ganzen Körper auf. Den Mann hatte man seltsamerweise ohne sichtbare Verletzungen gefunden.
    „Wir haben noch ein verbranntes Opfer“, sagte Sam. „Und die Wunden stimmen mit …“
    Sam verstummte, als er ein wohlbekanntes Schnarchen hörte. Es war Dean, der vor dem Fernseher eingedöst war. Er blickte über die Schulter und sah, wie Dr. Sexy eine Ohrfeige von einer seiner Krankenschwestern bekam. Sam zuckte mitfühlend

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