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Das Herz des Jägers

Titel: Das Herz des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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geschätzter Veteran, Marion Dorffling, in Paris eliminiert. Der Modus operandi des Attentäters ähnelte zumindest elf (11) ähnlichen Exekutionen von US-Mitarbeitern und Agenten.
    Die CIA verfügt über ausreichende Informationen aus russischen und osteuropäischen Quellen, um festzustellen oder zumindest gerechtfertigterweise zu vermuten, daß ein gewisser Thobela Mpayipheli, Deckname Umzingeli (das Xhosa-Wort für »Jäger«) verantwortlich für den Mord ist. Laut den vorliegenden Informationen war Mpayipheli ein MK-Soldat, den das ANC/ SACP-Bündnis als Spezialist für Attentate an die KGB und Stasi ausgeliehen hatte.
    Zufälligerweise war ich zu jener Zeit auf meinem ersten Einsatz als CIA-Mitarbeiter in Paris.
    Als Mpayiphelis Verwicklung in die Operation Safeguard öffentlich wurde, richtete ich eine Anfrage an das Büro in Berlin, ob |382| es mögliche Dokumentationen aus den ehemaligen Stasi-Akten gäbe, die den Verdacht von 1984 erhärteten. Unsere Kollegen in Deutschland antworteten innerhalb von Stunden (wofür ich ihnen hier noch einmal ausdrücklich danken möchte).
    Die Stasi-Unterlagen bestätigen, daß Mpayipheli/Umzingeli der Mörder von Marion Dorffling ist.
    Ich habe Langley informiert, und die Antwort aus dem Büro des stellvertretenden Direktors lautete, daß die Firma immer noch großes Interesse daran hat, die Angelegenheit abzuschließen. Zwei speziell ausgebildete Agenten wurden aus dem Büro London abgestellt, um sich der Sache anzunehmen.
     
    Allison Healeys Finger tanzten leicht, aber konzentriert über die Tastatur. Wie sehr sie die Sache mitnahm, zeigte sich in den Worten auf dem Bildschirm.
     
    Der flüchtige Motorradfahrer Thobela Mpayipheli war im Kalten Krieg ein gnadenloser Attentäter des KGB, er ist verantwortlich für den Tod von mindestens fünfzehn Personen.
    Laut Aussage seines langjährigen Freundes, des ehemaligen Polizisten Dr. Zatopek van Heerden, wurde Mpayipheli von den Sowjets bei der MK-Ausbildung in der damaligen UdSSR angeworben. Van Heerden ist derzeit Mitarbeiter der psychologischen Fakultät der Universität Kapstadt.
     
    Sie überflog die Zeilen eilig, bevor sie weiterschrieb, mühsam unterdrückte sie den Impuls, zu schreiben: »Sein langjähriger Freund, das Superarschloch Dr. Zatopek Van Heerden …«
     
    In einem exklusiven, offenen Gespräch enthüllte Dr. Van Heerden, daß …
     
    Das Handy klingelte, sie griff ärgerlich danach und sagte: »Allison Healy.« Van Heerden fragte: »Hast du einen Paß?« und sie sagte: »Was?«
    »Hast du einen Paß?«
    |383| »Du Arschloch«, sagte sie.
    »Was?«
    »Du bist ein totales, unglaubliches Arschloch«, sagte sie, bevor ihr klar wurde, daß sie so laut sprach, daß ihre Kollegen sie hören konnten. Sie ging mit ihrem Handy in Richtung der Toiletten, sie flüsterte jetzt: »Du glaubst, du kannst mich ficken und dann abhauen wie ein … wie ein …«
    »Du bist sauer, weil ich keinen Zettel geschrieben habe?«
    »Du hättest anrufen können, du Arschloch. Wäre das so schwierig gewesen? Was hätte es dich gekostet, zu sagen: Vielen Dank und auf Wiedersehen, es war gut, aber es ist vorbei. Ihr Männer seid alle gleich, ihr seid so verdammte feige …«
    »Allison …«
    »Aber nicht letzte Nacht, o nein, letzte Nacht konntest du gar nicht genug kriegen, da hast du alles mögliche gesagt und heute kein einziges gottverdammtes Wort. Du konntest nicht mal die Finger heben, um die Telefontasten zu drücken?«
    »Allison, interessierst du dich für …«
    »Ich interessiere mich dafür, dich nie wiederzusehen.«
    »Möchtest du Thobela Mpayipheli treffen?«
    Worte stauten sich hinter ihrer Zunge auf, aber sie schluckte sie herunter. Er hatte ihr den Wind aus den Segeln genommen.
    »Thobela?«
    »Wenn du einen Paß hast, kannst du mitkommen.«
    »Wohin?«
    »Botswana. Wir fliegen in … siebzig Minuten.«
    »Wir?«
    »Willst du mitkommen oder nicht?«

44
    Er mußte ihr die letzten Anweisungen per Mobiltelefon geben, es war ein eigenartiger Weg rund um den Cape Town International Airport, hinter Hangars und Bürogebäuden |384| vorbei, zwischen kleinen einmotorigen Flugzeugen hindurch, die aussahen wie Kinderspielzeuge, die jemand einfach so hier abgestellt hatte. Schließlich fand sie die Beechcraft King Air Ambulance, die Motoren liefen schon.
    Van Heerden stand in der Tür des Flugzeugs, er winkte ihr zu, sie angelte ihre Tasche vom Rücksitz, schloß den Wagen ab und rannte los.
    Er trat zur Seite, so daß sie die

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