Das kleine Namenlexikon
Frankenkönige aus dem Hause der Merowinger
Childerich (dt.
Hilderich
), aus ahd.
hiltja
, »Kampf«, und
rīhhi
, »mächtig, reich«, Name dreier Frankenkönige
Chimäre , von grch.
chímaira
, »Ziege«, in der griechischen Mythologie ein Feuer speiendes Ungeheuer mit einem Löwenkopf, Ziegenleib und Schlangenschwanz, das von Bellerophon mit Hilfe des geflügelten Pegasus getötet wurde
Chirac ,
Jacques René
(geb. 1932), aus kelt.
Cariacum
, »Anwesen des Carius«, zweimaliger französischer Premierminister (1974–1976 und 1986–1988), 1995 als Nachfolger Mitterrands zum Staatspräsidenten gewählt (2002 wiedergewählt)
Chlodwig →
Ludwig
Chlothar , von ahd.
Hlothar
(zu
hlūt
, »laut, berühmt«, und
heri
, »Heer«), Name fränkischer Könige aus dem Haus der Merowinger →
Lothar
Chnum , ägypt. »Bildner, Former«, im alten Ägypten Fruchtbarkeits- und Geburtsgott, der auf seiner Töpferscheibe das Kind im Mutterleib formte und dem auch die Regulierung des Wasserstandes im Nil oblag
Chomeini (1902–1989), nach dem Geburtsort
Chomein
, ehemals politischer und geistlicher Führer der Islamischen Republik Iran, eigentlich
Ayatollah Ruhollah ibn Mustafa Musawi Hindi
, »Ayatollah, Seele Gottes, Sohn des Erwählten, Moses, Inder« (sein Großvater hatte als Geistlicher in Indien gewirkt)
Chopin ,
Frédéríc
(1810–1849), von afrz.
chopin
, »Hieb, Stoß«, berühmter polnischer Pianist und Komponist, Sohn eines französischen Vaters und einer polnischen Mutter
Chrétien de Troyes (ca. 1135–1183), »Christian von Troyes«, altfranzösischer Dichter (z. B. »Perceval« und »Lancelot, der Karrenritter«)
Christie ,
Agatha
(1890–1976), zu
Christian
, Pseudonym der englischen Kriminalschriftstellerin
Agatha Mary Clarissa Miller
(»Müller«), Schöpferin der Romanhelden
Hercule Poirot
und
Miss Marple
Christophorus , »Christusträger«, aus grch.
christós
, »Gesalbter«, und
phérein
, »tragen«, laut Legende ein Riese, der einst den kleinen Jesus auf seinen Schultern durch einen Fluss ans andere Ufer trug
Christus , von grch.
christós
, »der Gesalbte« (zu
chríein
, »salben, bestreichen«), griechische Lehnübersetzung aus gleichbedeutend hebr.
Mashiah
(dt.
Messias
), Beiname Jesu →
Messias
Chruschtschow ,
Nikita Sergejewitsch
(1894–1971), von ukr.
chruschtsch
, »Maikäfer« (oder von
chrustet’
, »knirschen«), Sohn eines ukrainischen Bauern, Ministerpräsident der UdSSR von 1958 bis zu seinem Sturz 1964
Chrysostomus ,
Johannes
(ca. 350–407), »Goldmund«, aus grch.
chrysós
, »Gold«, und
stóma
, »Mund«, Erzbischof und Patriarch von Konstantinopel, größter Prediger der griechischen Kirche (vgl.
Chrysantheme
, »Goldblume«)
Churchill ,
Sir Winston
(1874–1965), aus engl.
church
, »Kirche«, und
hill
, »Hügel«, britischer Premierminister von 1940 bis 1945
Cicero , Beiname des
Marcus Tullius
(106–43 v. Chr.), von lat.
cicer
, »Erbse« (davon
Kichererbse
), hochgebildeter Anwalt, machtvoller Redner und idealistischer Politiker im alten Rom
Citroën ,
André-Gustave
(1878–1935), von ndl.
citroen
, »Zitrone«, französischer Automobilhersteller, Sohn eines holländisch-jüdischen Diamantenhändlers, der nach Paris zog und seinen Namen leicht französisierte
Clair ,
René
(1898–1981), von frz.
clair
, »hell, klar«, Künstlername des französischen Filmregisseurs
René Chomette
(von afrz.
chomet
und
chaumet
, zur vorlat. Wurzel
calm
, »kahler Gipfel, Bergweide«)
Claudius (10 v. Chr.–54 n. Chr.), von lat.
claudus
, »hinkend«, in der Tat körper- und sprachbehinderter Sohn des Drusus Nero und Bruder des Germanicus; nach dem Tod seines Neffen Caligula ab 41 n. Chr. römischer Kaiser
Clemenceau ,
Georges
(1841–1929), Verkleinerungsform von frz.
Clément
, »der Milde«, zu lat.
clemens
, »sanft, gnädig«, französischer nationalistischer Staatsmann, Verfechter einer harten Linie gegenüber Deutschland
Clinton ,
Bill
(geb. 1946), nach seinem Stiefvater (zum Ortsnamen
Glinton
, »schmutzige Siedlung«, aus mengl.
glint
, »schlüpfrig«, und
tūn
, »Anwesen«), geboren als
William Jefferson Blythe
(von aengl.
blīþe
, »liebenswürdig«), demokratischer amerikanischer Politiker, 42. Präsident der USA (1992–2001)
Cocteau ,
Jean Maurice Eugène Clément
(1889–1963), aus frz.
coquet
, »gefallsüchtiger Mann« (eigentlich »junger Hahn«, zu
coq
, »Gockel«, vgl.
kokett
), französischer Dichter, Maler, Schauspieler und Regisseur
Cohn-Bendit
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