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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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THRALL

    DRACHENDÄMMERUNG

    Von Christie Golden

    Da es ein Buch über die Heilung einer verwundeten Welt ist, möchte ich es gern einigen der Lehrer und Heiler widmen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, unsere wieder gesunden zu lassen:
    Jeffrey Elliott Greg Gerritsen Kim Harris Peggy Jeens Anne Ledyard Mary Martin Anastacia Nutt Katharine Roske Richard Suddath David Tresemer Lila Sophia Tresemer Monty Wilburn

    EINS

    Thrall, einst Kriegshäuptling der ebenso großen wie mächtigen Horde, war nun als Schamane nicht bedeutender als jene, die gerade neben ihm standen. Er kniff die Augen zusammen und kämpfte darum, auf den Beinen zu bleiben. Denn die Erde unter ihren Füßen bebte - ein armseliges kleines Stück Land, das sich aus einem wild tobenden Ozean erhob. Es zitterte und schauderte in seinem Schmerz.
    Vor nicht allzu langer Zeit hatte sich ein wahnsinnig gewordener Drachenaspekt den Weg nach Azeroth gebahnt und die Welt grundlegend verändert. Der verrückte Todesschwinge streifte wieder durch die Welt und hatte Azeroth eine klaffende Wunde zugefügt. Wer noch Hoffnung hatte, der glaubte, Azeroth heilen zu können. Doch es würde nie wieder dasselbe sein.
    Im Herzen der Welt lag ein Ort namens Mahlstrom, wo lang begrabene Erde donnernd an die Oberfläche geschleudert worden war. Und dort hatten sich all diejenigen versammelt, die verzweifelt versuchten, das zerborstene Land zu heilen.
    Es waren Schamanen, jeder für sich mächtig, Mitglieder des Irdenen Rings, die andere wichtige Aufgaben beiseitegeschoben hatten, um sich hier zu versammeln. Einer allein konnte nur wenig ausrichten. Doch viele, besonders die Talentiertesten und Weisesten, konnten deutlich mehr erreichen.
    Es waren Dutzende, die allein, zu zweit oder in kleinen Gruppen auf den schlüpfrigen Schären herumstanden und sich mühten, das Gleichgewicht auf dem sich aufwerfenden Boden zu halten. Sie waren nicht physisch miteinander verbunden, aber auf einer spirituellen Ebene. Die Schamanen hatten die Augen geschlossen und waren tief in die Vorbereitung eines Heilzaubers versunken.
    Sie versuchten, die Elemente der Erde zu beruhigen. Gleichzeitig wollten sie sie ermutigen, sich selbst zu heilen. Natürlich waren es die Elemente, die verletzt waren - und nicht die Schamanen. Doch hatten die Elemente mehr Macht als die Schamanen. Wenn sich die Erde lange genug beruhigen ließ und das auch erkannte, konnte sie von ihrer eigenen riesigen Kraft zehren. Die Erde, die Steine, der Boden und die Knochen von Azeroth mussten es allerdings noch mit etwas anderem aufnehmen: Verrat. Denn der schwarze Drachenaspekt Todesschwinge, einst als Neltharion bekannt, war der Wächter der Erde gewesen. Seine Aufgabe war es gewesen, sie zu schützen und ihre Geheimnisse zu wahren. Doch das war ihm nun nicht mehr wichtig. Wie beiläufig riss er sie in seinem Wahn in Stücke. Der angerichtete Schaden und der verursachte Schmerz waren ihm egal.
    Die Erde stöhnte und hob sich heftig.
    „Bleibt standhaft!", rief eine Stimme, die irgendwie selbst über das Donnern der bebenden Erde hinweg an Thralls Ohren drang. Sie übertönte auch das Krachen der wütenden Wellen, die versuchten, die Schamanen von ihren gefährlichen Standorten wegzureißen. Die Stimme gehörte Nobundo, dem ersten Zerschlagenen, der Schamane geworden war. Dieses Mal war er an der Reihe gewesen, das Ritual zu leiten. Und er hatte es meisterhaft getan.
    „Öffnet euch euren Brüdern und Schwestern! Spürt sie, fühlt sie, seht den Geist des Lebens, der wie eine herrliche Flamme hell in ihnen erstrahlt!"
    Aggra stand neben Thrall auf einer der größeren neu gebildeten Schären. Sie war eine Mag'har und Nachfahrin des Frostwolfklans, die Thrall in Nagrand kennen- und lieben gelernt hatte. Sie hatte braune Haut und ihr rotbraunes Haar war zu einem Pferdeschwanz auf dem ansonsten kahlen Schädel zurückgebunden. Sie packte Thrall mit fester Hand. Denn ihre Arbeit hier war alles andere als leicht, vielmehr eine Aufgabe, die an Körper und Geist zehrte.
    Die beiden standen gefährlich nahe an der Kante der steilen Klippen. Der Wind peitschte den Ozean unter ihnen auf und sandte Wellen, die hohl krachend gegen die rauen Felsen donnerten. Alle mussten ruhig sein, damit die Heilung beginnen konnte, doch es war eine gewagte Aktion.
    Thrall spürte, wie seine Muskeln sich spannten, während sie versuchten, ihn an Ort und Stelle zu halten. Ständig musste er seinen Stand korrigieren, um sich aufrecht auf der wild

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