Das Reich des Lichts
zurück.“
„Danke, Meister“, antwortete der tapfere Ritter. „Ich werde Euch nicht enttäuschen.“
„Das wissen wir“, erwiderte Arquimias und legte ihm seine Hand auf die Schulter. „Wir haben vollstes Vertrauen zu dir.“
„Reite tief ins Tal hinein, dorthin, wohin die Drachenvögel geflohen sind“, riet Arturo ihm. „Folge der Spur der Geschosse, die auf uns niedergehen.“
„In Ordnung“, entgegnete Crispín. „Sie wird mich zu unseren Feinden führen.“
„Wenn sie etwas planen, dann tun sie es dort“, sagte Alexia.
„Ja, ich glaube, ihr habt recht. Auch die Feuerwelle kam aus dieser Richtung. Es muss einen zentralen Punkt geben. Ich werde unverzüglich dorthin reiten.“
„Sei listig wie ein Fuchs und lautlos wie eine Schlange“, gab Arturo ihm mit auf den Weg. „Schleiche dich bei ihnen ein, beobachte, höre dich um und komm schnell wie der Blitz zurück! Halte dich nicht mit Kleinigkeiten auf! Lass dich nicht auf unnötige Kämpfe ein und …“
„Arturo … All das werde ich beachten, aber ich werde auch tapfer sein, wie du! Wenn ich mich wie ein Feigling verhalten soll, weigere ich mich, die Mission zu übernehmen.“
„Entschuldige, du hast recht. Du bist ein arquimianischer Ritter und musst dich auch so verhalten. Vorwärts, mein Freund! Wir erwarten dich bald zurück. Reite schnell fort und kehre mit den nötigen Informationen zurück!“
Crispín gab seinem Pferd die Sporen. Arturo spürte einen Kloß im Hals, als sich die Gestalt des jungen Ritters in der Dunkelheit verlor.
Ganz in der Nähe waren mehrere Zelte von einer Feuerkugel in Brand gesteckt worden. Einige Menschen liefen mit ihren Kindern auf dem Arm davon, andere versuchten, das Feuer zu löschen.
„Mach dir keine Sorgen, Arturo, er wird bald wieder hier sein“, tröstete Alexia ihren Mann. „Er hat inzwischen gelernt, auf sich aufzupassen.“
„Wie gern wäre ich an seiner Stelle! Ich würde mein Leben für ihn geben … und für dich auch, Alexia.“
„Das weiß ich doch. Du hast es mir bewiesen, als du damals in den Abgrund des Todes hinabgestiegen bist.“
„Wenn ich eines Tages einen Sohn haben werde, möchte ich, dass er so ist wie Crispín“, gestand der König. „Hoffentlich wird er ihm ähnlich sein!“
„Wir werden einen Sohn bekommen, und er wird deiner Liebe würdig sein“, antwortete Alexia. „Auch für ihn wirst du bereit sein, dein Leben zu geben.“
„Eines Tages soll er mein Erbe antreten und Arquimia regieren.“
„Ja, ein kühner Ritter, der fähig ist, die Schwarze Armee anzuführen, der Hexerei zu trotzen und für Gerechtigkeit zu kämpfen. So wird er sein, unser Sohn!“
„Ein Adragonianer wie wir.“
Arturo und Alexia umarmten sich. Nur die Nacht war Zeuge ihrer Liebe.
***
D EMÓNICUS BRÜLLTE VOR Schmerzen. Seine Wunden brannten, und die Heiler konnten ihm keine Erleichterung verschaffen. Seine Gesundheit war zerrüttet. Zu den Verletzungen, die Arturo ihm Monate zuvor in Demónika beigebracht hatte, kamen jetzt noch die hinzu, die von den Buchstaben stammten. Nach den jüngsten Anstrengungen war er mit seinen Kräften am Ende.
Alexander de Fer und Tránsito betrachteten ihn schweigend.
„Ich werde Arturo mit meinen eigenen Händen umbringen!“, knurrte der Große Finstere Zauberer voller Zorn. „Ich werde ihn zerquetschen wie ein Insekt!“
„Bisher hast du es noch nicht geschafft“, lachte Horacles, der Nachfolger von König Rugiano. „Was nützen dir deine magischen Kräfte, wenn du nicht in der Lage bist, das Leben deines ärgsten Feindes auszulöschen? Wozu das ganze Theater mit der Hexerei?“
„Jetzt ist nicht der Moment, sich über mich lustig zu machen, Horacles!“, erwiderte Demónicus drohend. „Ich könnte dich mit einem einzigen Blick töten!“
„Hör auf, so mit mir zu sprechen! Ich bin nicht dein Feind. Wir sind Verbündete und wollen dasselbe, oder etwa nicht?“
„Wir alle wünschen uns nichts sehnlicher, als sie zu vernichten“, sagte Tránsito. „Das Problem ist nur, wie.“
„Schicken wir ihnen unsere Armee!“, donnerte Demónicus. „Wir werden Arquimia niederbrennen! Kein Stein soll auf dem anderen bleiben!“
„Unsere Armee?“, wiederholte Horacles. „Die steht noch nicht. Ich habe kaum genug Soldaten, um die Festung zu bewachen, die Grenzen zu verteidigen und die innere Ordnung aufrechtzuerhalten.“
„Wir müssen Druck auf die Hexenmeister ausüben, damit sie endlich tun, was wir ihnen befohlen haben! Wir
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