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Das Testament eines Excentrischen

Das Testament eines Excentrischen

Titel: Das Testament eines Excentrischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Abenteuers reinen Mund hielte, hatte das Geheimniß bewahrt. William I. Hypperbone verließ – noch vor dem Jüngsten Gericht – den Friedhof, begab sich verkleidet zum Meister Tornbrock, errichtete hier das uns bekannte Codicill und bezeichnete für den Fall, daß ihm der Notar etwas mitzutheilen hätte, die Oertlichkeit, wohin er sich vorläufig zurückziehen wollte.
    Dann verabschiedete er sich von dem braven Manne in vollem Vertrauen auf das außerordentliche Glück, das ihm im Laufe seines Lebens stets hold gewesen war und ihm auch jetzt, man könnte sagen: nach seinem Ableben, treu bleiben werde.
     

    »Das stimmt auffallend!« (S. 477.)
     
    Das Uebrige ist bekannt.
    Als die Partie den aufgestellten Bedingungen gemäß angefangen worden war, konnte sich William I. Hypperbone einigermaßen ein Urtheil über jeden der »Sechs« bilden. Der abscheuliche Bramarbas Hodge Urrican, der Geizhals Hermann Titbury und der ungeschlachte Tom Crabbe interessirten ihn nicht und konnten ihn nicht interessiren. Vielleicht brachte er Harris T. Kymbale einige Sympathie entgegen, doch wenn er, abgesehen von sich selbst, für irgend jemand fromme Wünsche hegen sollte, so konnte das nur für Max Real, Lissy Wag und deren getreue Jovita sein. Damit erklärt sich der von ihm gethane Schritt, die fünfte Partnerin, als diese krank lag, unter dem Namen Humphry Weldon aufzusuchen, damit auch die Einsendung jener dreitausend Dollars nach dem Gefängnisse in Missouri. Und wie befriedigte es den edelmüthigen Mann zuerst, daß das junge Mädchen durch Max Real erlöst wurde, und dann zur zweit, daß Tom Crabbe wieder und so bald an dessen Stelle trat!
    Er selbst war mit sicherem und regelmäßigem Schritte dem Spiele des Zufalls im Match gefolgt, immer im Vertrauen auf seinen Glücksstern, der sich niemals trübte, und er war auch als erster am Pfosten angelangt, er, der »Outsider«, der die verschiedenen Favoriten auf dem nationalen Hippodrom glänzend besiegte.
    Das war der Hergang der Sache gewesen, das sagte und wiederholte ich fast sofort die ganze Zuschauermenge; eben darum drückten die Collegen dem excentrischen Manne wärmstens die Hand, eben darum that Max Real desgleichen und erntete er den Dank Lissy Wag’s und Jovita Foley’s – die ihn auf ihre Bitte sogar umarmen durfte – und eben darum wurde er von der Menge fast getragen, in demselben Triumphe jetzt durch die große Stadt Chicago, wie vor dreiundeinhalb Monaten nach seiner Ruhestätte, geleitet.
    Nun gab es in der Metropole von Illinois niemand mehr, der nicht gewußt hätte, woran er sich bezüglich der endlichen Lösung der alle Welt bewegenden Geschichte zu halten hatte.
    Hermann Titbury wollte jedoch nicht so viel Geld hinausgeworfen haben, um nur von einem Ende der Union zum andern zu rennen. Er grübelte sofort darüber nach, es wieder einzubringen. In Uebereinstimmung mit Frau Titbury, die ihn dazu sogar noch antrieb, beschloß er, sein Geschäft wieder aufzunehmen, das heißt, wieder den Pfandleiher und Wucherer zu spielen, und wehe den armen Teufeln, die jetzt in die Klauen dieses Blutsaugers fielen.
    Tom Crabbe hatte von allen diesen Vorkommnissen nichts begriffen, höchstens, daß er irgendwo jemand noch eine Revanche schuldig wäre, und John Milner hoffte stark, daß sich sein Schüler beim nächsten Kampfe wieder in die erste Reihe der Boxer stellen und die berühmten Faustschläge, die er von Reverend Hugh Hunter bekommen hatte, vergessen machen werde.
    Harris T. Kymbale nahm seinen Mißerfolg mit philosophischem Gleichmuth hin, bewahrte er doch die Erinnerung an seine interessanten Reisen für immer.
    Er hielt zwar bezüglich der durchmessenen Wegstrecke den Record nicht, denn er hatte nur ungefähr zehntausend Meilen zurückgelegt, während es Hodge Urrican auf elftausend gebracht hatte… Das hinderte ihn aber nicht, in der »Tribune« einen Artikel zu veröffentlichen, der des Lobes für den Wiederauferstandenen des Excentric Club voll war.
    Der Commodore dagegen rückte William I. Hypperbone vors Quartier und sagte mit seiner gewohnten freundlichen Milde:
    »Alle Bomben und Granaten, Herr… das geht nicht… nein, das geht nicht an! Wenn man einmal todt ist, ist man auch todt, und man läßt die Leute nicht nach seiner Hinterlassenschaft um die Wette laufen, wenn man noch auf Erden herumwandert…
    – Ja, was wollen Sie denn, Commodore, antwortete William I. Hypperbone höchst liebenswürdig, ich konnte doch nicht…
    – Doch konnten Sie,

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