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Das Zebra im Grand Hotel

Das Zebra im Grand Hotel

Titel: Das Zebra im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo November
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Nacht erleben und keine Kur machen. Sind mir zuviele Kacheln an den Wänden. Also bleibt nur der ehemalige Privat-Badesalon im Erdgeschoss, ´Sala Maria Teresia´.
    Als ich das erste Mal reinkam, dachte ich: Das ist mein Spielzimmer! Ein kleiner historischer Raum mit einer hohen Decke, bemaltem Stuckdekor, an jeder Ecke das Stuck-Portrait eines Familienmitglieds der Habsburger Familie. Die Wände holzvertäfelt mit geschnitzten Verzierungen und der Boden altes Parkett. Ausreichend für mich und meine Gäste. Und weil ich so nett zum Concierge war (etwas flirten und 1.000 €), haben sie mir sehr diskret ein Bett hineingestellt.
    Und besonders sympathisch fand ich, dass sie das alte Badebecken wieder aktiviert haben, das im Boden eingelassen ist. So haben wir heute Nacht unseren eigenen Whirlpool. Schick.
     
    Jetzt sind es noch ein paar Stunden und ich bin aufgeregt wie ein Kind. Wie wunderschön, wenn man sich wie ein Kind fühlen kann. Ich geniesse das. Ich denke, deshalb machen Leute Bungee-jumpen oder Kickboxen. Alles nicht mein Ding. Alles zu künstlich.
    Das hier....das ist das letzte wirkliche Abenteuer der zivilisierten Welt!
     
    Ich habe ein Date mit meiner Pool-Affäre und ihrem Mann nachts im Privatbad des österreichischen Kaisers. So müssen Sommerferien sein! Das wird das Aufregendste, dass ich im letzten Vierteljahr gemacht habe. Wenn Gaetano genug von dem Zeug trinkt....
     
    ***
     
    „Liebling, Das war das aufregendste, dass ich jemals gemacht habe!“
    „Erzähl, Schatz! Was ist passiert?“
    „Ich bin der Beste! Ich bin so dermassen gut, dass ich es selbst kaum glaube! Ich wusste ja, dass ich toll bin, aber so toll.....Mann, war das extrem!“
    „Ja, ja. Das Du der Beste bist, wissen wir. Was war denn nun?“
    „I c h b i n s o g e i l !!!! W o w ! A b g e f a h r e n! Wie hälst Du es mit einem so grandiosen Typen eigentlich aus? Hast Du nicht Minderwertigkeitskomplexe an meiner Seite?“
    „So. Du kommst jetzt erst mal ganz kurz von Deinem Bescheidenheitsausbruch zurück, atmest tief durch und setzt Dich da hin! Fang Deine Egopferde ein und lass mich an Deinem t o l l e n Leben teilhaben, ja?“
    „Na gut. Ich setz´mich erst mal. Also, das war so: Als Du ins Zimmer hochgegangen warst, habe ich gewartet, bis er aufs Klo musste. Dann bin ich zur Bar und habe drei Cocktails bestellt - weil ich so dermassen gut bin, dass ich vorher beobachtet habe, dass die ihr Eis im Keller unter der Bar lagern. Also musst Du nur etwas bestellen, bei dem man eine grössere Menge Crushed Ice braucht, als sie in dem kleinen Cooler an der Bar haben. Du kannst mich ruhig unterbrechen, wenn Du mir zwischendurch sagen willst, wie brilliant ich bin.
    Als die Barkeeperin dann die Treppe runter ging, musste ich nur zum Tisch hin und in das Wasserglas neben dem Kaffee von Gino-oder-wie-er-heisst den Inhalt des Fläschchens reingiessen.
    Dann habe ich seelenruhig gewartet, bis sie mit den Cocktails fertig war. Ich habe sogar dem Typen völlig cool zugenickt, als er wieder kam. War echt wie im Film. Und ich James Bond.
    Ich hab' übrigens gegoogelt, was das war. Wenn das drin war, was auf dem Fläschchen steht und er sein Wasser ganz ausgetrunken hat, dann wird er heute Abend sehr tief schlafen. Das Zeug ist zwar nicht gefährlich, wirkt aber lange.
    Ich sage Dir: selbst, wenn mit dem Zebra nichts läuft, war es das schon wert. Sollte ich öfter machen. Bringt etwas Farbe in den Alltag."
     
    "Meinst Du, Leute vergiften? Ich hoffe nicht, dass das Dein neues Hobby wird, Bond. Manchmal mach ich mir echt Sorgen. Du bist ein echter Psychopath."
    "Nur ein Psychopath kann mit Dir glücklich sein, das weisst Du, Liebling."
    "Schatz. Du siehst jedenfalls sehr glücklich aus im Moment. Ich werde Dich mal lieber etwas beruhigen, damit Du keinen Herzinfarkt vor lauter Selbstbegeisterung bekommst. Und ausserdem hast Du für Deine glorreichen, männlichen Einsatz ja eine Belohnung verdient. Möchtest Du lieber bequem sitzen dabei oder willst Du stehen und ich knie mich wie ein gehorsames Mädchen vor Dich?"
    "Beides. Ich ziehe mir erst mal die Hose aus, bleib schön in diesen Sessel hier sitzen und schaue Dir zu, wie Du dich ausziehst, Dich hinkniest und mit möglichst hoch rausgestrecktem Arsch auf allen Vieren zu mir gekrochen kommst. Bis Dein Kopf nah genug ist, dass ich ihn Dir bequem in den Mund stecken kann. So machen wir das."
    "Du bist ziemlich anspruchsvoll."
    "Überhaupt nicht. Ich habe nur eine aussergewöhnliche Frau

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