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Den letzten beißt das Schwein

Den letzten beißt das Schwein

Titel: Den letzten beißt das Schwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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einmal seinen Fall geknackt hatte, zum anderen, weil er seinen Freund Peter vermisste. Sie hätten noch wichtige Details beim Finanzierungskonzept zu besprechen. Und überhaupt: Gurkennase schien der wahre Held dieses Abenteuers zu sein. Beliebt beim hiesigen Polizeiapparat, erfolgreich im Job und dann noch grandioser Lebensretter. Glücklicherweise war Neid, wie schon mehrfach erwähnt, ein Fremdwort für mich.
    Ich leierte meine Geschichte runter, froh, dass ich Reichert endlich die Wahrheit sagen konnte. Ludgers Part bestand darin, zwei belegte Brötchen zu vertilgen, das Aufnahmegerät fehlerfrei zu bedienen und ab und an eine dumme Frage zu stellen.
    »Warum haben Sie uns nicht informiert, als Sie wussten, dass Jürgen seinen Vater erschossen hat?«, war eine dieser Fragen.
    »Ich habe die entscheidende Mail erst im >Schwatten Jans< auf Peters Laptop lesen können, was er Ihnen sicherlich bestätigen wird. Ich bin sofort nach draußen, um Sie anzurufen, war nämlich ziemlich laut in der Kneipe, aber bevor ich die Nummern in die Tasten tippen konnte, war ich k. o.« War doch nichts mit der Wahrheit und nichts als der Wahrheit.
    »Warum haben Sie uns nichts von dem Zettel mit der Drohung erzählt?« Die nächste dumme Frage.
    »Ich wollte mich nicht lächerlich machen. Ein behinderter Rentner, dessen Kaninchen ebenfalls getötet worden war, hatte die Polizei gerufen, aber außer Spott und Hohn hatten die Kollegen nichts für ihn übriggehabt. Wie läuft’s mit meiner Mutter?« Ich wollte das Gespräch in eine andere Richtung lenken.
    »Solange diese Tante Hilde noch in Buldern weilt, verzichte ich auf Besuche. Die hat doch nicht alle Latten am Zaun. Sie hat doch tatsächlich behauptet, dass ich in ihrem amerikanischen Scheißkaff nicht eine Woche als Sheriff überleben würde. Ich wäre weder austrainiert, noch hätte ich eine Waffe dabei.« Angesäuert verzog er die Schnute. »Guck dir doch mal diese fetten Amis an, da bin ich doch gertenschlank gegen. Und dann diese Knarrenversessenheit. Warum sollte ich eine Pistole mit ins Bett nehmen? Das hat Hildes Mann jede Nacht gemacht. Lässt tief blicken«, brummte er.
    Derart korrekte Ansichten hatte ich Ludger gar nicht zugetraut.
    »Ich fahre jetzt hin, wenn Sie keine weiteren Fragen haben. Soll ich Mum was ausrichten?«
    »Ganz liebe Grüße, und sie soll mich anrufen, wenn die Luft rein ist. Und bestellen Sie Peter ebenfalls einen schönen Gruß, er soll sich auf jeden Fall melden, bevor er nach Essen zurückfährt.«
    »Wird erledigt.« Ich hielt ihm die Flosse hin, die er sogar ergriff. »Bis die Tage.«

    Macht Geld wirklich glücklich?, fragte ich mich, als ich auf meinen Hof fuhr.
    Isolde spazierte Arm in Arm mit einem jungen Mann am Haus entlang. Mama trug zu einem eleganten Kleid in Rubinrot einen dunklen Hut mit einer Pfauenfeder. Ihr Begleiter sah wie ein Banker aus: Anzug mit Krawatte, schwarze Lackschuhe, in der Rechten einen braunen Lederkoffer. Die dunkelblonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie blieben vor dem Schweinestall stehen und gestikulierten wild.
    »Kann ich helfen?«
    »Didi, schön dich zu sehen, meine Knutschkugel!« Mama kniff mir in die Wange. Es drohte Unheil. »Darf ich dir Jerome Sauerbier vorstellen? Das ist Didi, mein heiß geliebter Sohn.«
    »Sie dürfen sich glücklich schätzen, eine so tolle Frau wie Isolde Mutter nennen zu dürfen«, sülzte Jerome.
    »Und welche Funktion haben Sie? Neuer Liebhaber oder Nippes-Spediteur, der meine Räumlichkeiten mit chinesischem Ramsch vollmüllt?«
    Herr Sauerbier lachte gekünstelt. »Weder noch. Ich bin Business-Schamane aus Regensburg. Wahrscheinlich kennen Sie mein Profil von Xing oder Facebook. In Deutschland bin ich die Nummer eins auf meinem Gebiet. Ich habe bei den Amazonas-Indianern in Ecuador und in der Mongolei studiert.«
    Oh Gott. Ich überlegte ernsthaft, die Erbschaft in den Wind zu schießen und ein entspanntes Leben dem schnöden Mammon vorzuziehen.
    »Ich passe. Erstens nutze ich das Internet nur sporadisch, zweitens hatte ich noch keine Verwendung für Ihre Berufssparte.«
    »Ein großes Versäumnis«, mischte sich Mama ins Geschehen ein. »Übrigens, Tante Hilde ist Hals über Kopf abgereist.«
    Das war eine gute Nachricht.
    »Sie hat die ganze Nacht kein Auge zugetan. Alpträume haben die Arme gequält.« Sie wirkte wirklich betroffen. An ihr war eine Seifenoperndarstellerin verloren gegangen.
    »Ja, und?«
    »Stell dich nicht dümmer, als du

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