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Der Dativ Ist dem Genitiv Sein Tod 1

Der Dativ Ist dem Genitiv Sein Tod 1

Titel: Der Dativ Ist dem Genitiv Sein Tod 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Sick
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steht zum Beispiel im Duden.
    Genauso wenig heißen die Bewohner der chinesischen Hauptstadt Pekinesen. Außer -esen nichts gewesen mit der Analogie.

    Der jüngste Krieg im Nahen Osten hat ein Volk in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, das von den Amerikanern» the Iraqis «genannt wird. Prompt hört man deutsche Korrespondenten auf allen Kanälen über »die Irakis« berichten. Vielleicht gilt ja die Regel, dass alle Völker des Nahen und Mittleren Ostens auf »-is« enden: Israelis, Saudis, Kuweitis, Pakistanis? Aber was ist dann mit den Syrern und Jordaniern? Die Sache verhält sich wie so oft komplizierter als gewünscht: Nur zwei -is von vieren sind richtig. Die Bewohner Kuweits heißen Kuweiter, und Pakistanis sind im Deutschen Pakistaner.
    Auch hier hilft das Analogisieren nicht weiter und Ab-schreiben von den Amerikanern schon gar nicht. Daher gibt es im Deutschen auch keine Bangladeschis und Sri Lankis, sondern nur Bangladescher und Sri Lanker.

    Jeder Name hat seine eigene Geschichte; einige Ableitungen gelten heute als veraltet. Inzwischen wird in der Regel die einfache Endung auf -er bevorzugt, also Liberier statt Liberianer, Zyprer statt Zyprioten, Sudaner statt Sudanesen.

    Was aber nicht heißen soll, dass die ältere Form nicht mehr gültig oder gar verboten wäre. In vielen Fällen findet man im Wörterbuch zwei mögliche Formen, so wie für die Tibeter, die auch noch als Tibetaner geführt werden. (Aber nicht als Tibetesen ...)

    Den »Irakis« bleibt im Deutschen indes nur die Benennung als Iraker, alles andere kommt nicht in die Tütis. Deswegen braucht jetzt aber niemand Azubis in Azuber umzutaufen.

    Land

    Bewohner

    Andorra

    Andorraner
    Angola
    Angolaner
    Bangladesch

    Bangladescher
    Barbados

    Barbadier
    Elfenbeinküste
    Ivorer
    Ghana

    Ghanaer
    Irak

    Iraker
    Irland

    Irländer,
    Iren
    Jemen

    Jemeniten
    Kongo
    Kongolesen
    Kuweit
    Kuweiter
    Laos

    Laoten
    Madagaskar

    Madagassen
    Monaco

    Monegassen
    Myanmar (Birma, Burma)
    Burmesen
    Namibia

    Namibier
    Nepal

    Nepalesen
    Niger

    Nigrer
    Nigeria
    Nigerianer
    Pakistan

    Pakistaner
    Panama
    Panamaer
    Paraguay

    Paraguayer
    Philippinen

    Philippiner
    Sansibar

    Sansibarer
    Slawonien

    Slawonen
    Slowakei

    Slowaken
    Slowenien
    Slowenen
    Taiwan Taiwaner
    Thailand
    Thailänder
    Tibet
    Tibeter,
    Tibetaner
    Togo
    Togoer,
    Togolesen
    Venezuela
    Venezolaner
    Zypern

    Zyprer, Zyprioten
    (veraltet)

    Sagt man »im Irak« oder »in Irak«? Heißt es »auf Kuba« oder »in Kuba«?

    Zunächst einmal gilt es eine Unterscheidung zu treffen zwischen Landschaftsnamen und Staatennamen.
    Namen von Landschaften und Regionen werden in der Regel immer mit Artikel genannt: der Breisgau, die Toskana, das Elsass, der Balkan, die Pfalz, das Kosovo.
    Staatennamen hingegen sind meistens artikellos: Afghanistan, Deutschland, Österreich, Zypern ...
    Doch es gibt ein paar Ausnahmen: Ist der Name
    weiblich, so wird er mit Artikel gebraucht: die Schweiz, die Türkei, die Ukraine. Ebenfalls mit Artikel werden Staatennamen im Plural gebraucht: die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate, die Niederlande. Und schließlich steht ein Artikel, wenn der Staatenname männlich ist. Allerdings gibt es keine fest definierte Gruppe von männlichen Staatennamen. Vielmehr haben alle, die hier in Frage kommen, ein schwankendes Genus, sie können sowohl männlich als auch neutral ein. Dazu gehören Irak, Libanon, Jemen, Iran, Sudan, Tschad und Kongo. Während das Auswärtige Amt empfiehlt, diese Staaten ohne Artikel zu nennen, wird im allgemeinen Sprachgebrauch die Nennung mit Artikel praktiziert. Da heißt es dann entsprechend im Kongo, in den Jemen, aus dem Libanon, durch den Tschad, in den Irak.
    Wenn in Nachrichtentexten über den Irak der Artikel fehlt, so geht dies seltener auf die Empfehlung des Auswärtigen Amtes zurück; häufiger lässt es auf eine englischsprachige Quelle schließen. Briten und Amerikaner verwenden das Wort »Iraq« grundsätzlich artikellos. Beim Übersetzen aus dem Englischen wird der deutsche Artikel bisweilen vergessen.
    Mal mit und mal ohne Artikel findet man auch (den) Iran genannt. Während »Persien« eindeutig neutral war (jedenfalls in grammatischer Hinsicht), ist das Genus bei
    »Iran« im Deutschen nicht eindeutig festgelegt. Auch hier ist die Landessprache ausschlaggebend: Da das Persische keine Artikel kennt, hat »Iran« (was übrigens
    »Land der Arier« bedeutet) keinen.
    Es gibt in dieser Frage kein richtig oder falsch; jedem steht es

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