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Der Diamant im Bauch der Kobra

Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: Der Diamant im Bauch der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wurde mir gestohlen. Vorige Woche! Da war ein
Einbrecher hier. Ich war bei Petra in der Stadt und... Also, als ich zurückkam,
war hinten ein Fenster zerstört. Mir fehlen 740 Mark und das gesamte
Tafelsilber. Und Hugo, mein Hellroter Ara. Natürlich habe ich Anzeige
erstattet. Bei einem Kollegen deines Vaters, Gaby. Aber man hat wohl noch
nichts ermitteln können.“
    Mortibodi gab einen winselnden
Laut von sich.
    Wiegand hatte den Kopf aus den Salatblättern
gehoben, jetzt ließ er ihn wieder sinken und begann zu lachen wie ein
Verrückter.
    „Euer Erpresser — das scheint
der Einbrecher zu sein“, stellte Tim fest. „Wenn wir vorhin alles richtig
verstanden haben, dann war der Mann auch bei euch — und hat interessante
Unterlagen an sich gebracht. Was das ist, wollen wir jetzt ganz genau wissen —
ganz genau! Sonst... Aber dazu wäre es besser, Herr von Jangelwitz, wenn Sie
für einen Moment hinausgehen. Und du, Gaby, auch — weil dich so leicht das
Mitleid überkommt.“
    Das war natürlich nur eine
Drohung. Aber sie wirkte.
    Mortibodi hatte, was seinen Mut
betraf, die Hosen voll — und begann zu reden.
     
    *
     
    Polizei. Verhaftung. Wiegand
und Mortibodi wurden ins Präsidium überführt. Dort würde man entscheiden, ob sie
in Untersuchungshaft kamen oder vorläufig auf freiem Fuß bleiben durften.
    Gabys Vater war mitgekommen,
überließ aber die Abwicklung seinen Kollegen. Der Kommissar behielt sich die
Durchsuchung bei Mortibodi vor, denn dort im Kühlraum lagerten ja die Beweise.
    Dass TKKG und Mike ihn
begleiten durften, versteht sich beinahe von selbst.
    Mortibodi hatte seine
Hausschlüssel aushändigen müssen. Jetzt befanden sich alle in der
Keller-Werkstatt, sahen sich um und waren angeekelt.
    Dann schloss Glockner den
Kühlraum auf.
    Zwar wussten alle, welcher
Anblick sie erwartete, aber das verhinderte lediglich einen plötzlichen Schock.
Der Erschütterung konnte sich niemand entziehen.
    Fassungslos blickten sie auf
die teils frischen, ausgeweideten Kadaver — auf das ‚Material‘, das zu Trophäen
verarbeitet werden sollte.
    „Artenschutz gibt’s für die
nicht“, sagte Glockner. „Wiegand hat alles abgeschossen, was attraktiv ist.
Attraktiv für diese jämmerlichen Abnehmer — sei’s Pelzhändler oder
Trophäensammler wie Ingolf von Jangelwitz. Auf den und andere, die sich nach
Bestellung beliefern lassen, kommt jetzt was zu. Aber leider sind die Strafen
keine wirkliche Abschreckung. Jene, die unseren Planeten ausplündern und
ausrotten — was man zu den schlimmsten Verbrechen rechnen sollte — , finden
meistens ein juristisches Schlupfloch und kommen mit einem blauen Auge davon.“
    „Egal, ob Wiegand und Mortibodi
eingebuchtet werden oder nur eine Geldstrafe kriegen“, sagte Tim, „wir werden
die beiden im Auge behalten. Geschäfte wie diese hier werden die nicht mehr
tätigen.“
    Gaby hatte Tränen in den Augen.
„Wir werden auch dafür sorgen, dass die Auftraggeber für diese Verbrechen an
der Tierwelt bekannt werden. Lächerlich werden wir sie machen! Öffentlich
anprangern!“
    „Hm!“ Glockner strich seiner
Tochter über die blonde Mähne. „Aber sprecht das bitte vorher mit mir ab. Ich
möchte nicht, dass ihr euch ins Unrecht setzt.“
    Tim sagte: „Da hängt doch jetzt
ein ganzer Rattenschwanz von Ermittlungen dran, Herr Glockner. Niemand kann die
Felle und Schädel von frisch erlegten Tieren wie Elefant, Nashorn, Sibirischer
Tiger, Schneeleopard, Jaguar, Berggorilla, Kaiman und so weiter mir nichts, dir
nichts bei zig Flughäfen durch den Zoll schmuggeln. Da sind nicht nur in
Drittländern dreiste Bestechungen gelaufen — da wurden auch hier beamtete
Personen geschmiert.“
    Gabys Vater nickte. „Verlasst
euch drauf — darum werde ich mich kümmern.“
    „Jedenfalls wird dieses
Schreckens-Szenario“, meinte Karl, „erst mal beendet. Und das ist ja auch schon
was.“ Fast fluchtartig verließen die Kids den Kühlraum.
    Tim bemerkte, wie alle
aufatmeten. Mike zog unauffällig ein Fläschchen Duftwasser aus der Tasche und
benetzte sein Taschentuch, mit dem er sich dann über die Nase rieb. Logo! Der
Aasgeruch im Kühlraum war fürchterlich.
    „Wir können damit rechnen“,
sagte Glockner, „dass der Erpresser abermals hier anruft. Inzwischen wird er
sich überlegt haben, wie viel er verlangen will.“
    „Hoffentlich lebt der Papagei
Hugo noch“, sagte Klößchen.
    „Dessen Musikalität ist
verräterisch“, meinte Karl. „Aber der Einbrecher ist

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