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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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um in ein Reich ewigen Glücks einzugehen, sondern um viele andere Länder zu durchstreifen, Länder mit ewigem Krieg.«
    Plötzlich fühlte ich mich niedergeschlagen und erschöpft. »Ewigem Krieg«, wiederholte ich und seufzte.
    Ihr Blick wurde freundlicher. »Glaubt Ihr, daß das Euer Schicksal ist - für alle Ewigkeit gegen die Feinde der Menschheit zu kämpfen?«
    Ich runzelte die Stirn. »Nicht ganz - denn ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen ich kein Mensch war, nicht in dem Sinne, wie du das Wort verstehst. Wenn mein Geist in andere Gestalten schlüpfen kann, gab es Zeiten, wo er in Geschöpfen lebte, die - anders waren ...« Ich schob den Gedanken beiseite. Er war zu schwer zu erfassen, zu ungeheuerlich, um toleriert zu werden.
    Aber schon die Andeutung erschreckte Iolinda. Sie erhob sich und warf mir einen ungläubigen Blick zu. »Nicht - nicht so, wie die .«
    Ich lächelte. »Wie die Alten? Ich weiß es nicht. Aber ich glaube es nicht, denn in dieser Hinsicht ist mir der Name nicht vertraut.«
    Sie war erleichtert. »Es ist so schwer, zu vertrauen .« sagte sie traurig.
    »Zu vertrauen? Was? Worten?«
    »Irgend etwas«, erwiderte sie. »Einst glaubte ich, die Welt zu verstehen. Vielleicht war ich zu jung. Nun verstehe ich gar nichts. Ich weiß nicht einmal, ob ich nächstes Jahr noch lebe.«
    »Ich glaube, das ist eine Furcht, die all uns Sterblichen gemeinsam ist«, sagte ich weich.
    »Uns Sterblichen?« In ihrem Lächeln lag nicht die mindeste Fröhlichkeit. »Ihr seid nicht sterblich, Erekose!«
    Bis zu diesem Augenblick hatte ich nicht darüber nachgedacht. »Wir werden bald wissen, ob ich es bin oder nicht«, meinte ich, »sobald die erste Schlacht gegen die Alten geschlagen ist.«
    Ich hatte kaum ausgesprochen, als sie sich mit einem leisen Ächzen an die Kehle griff. »Nein!« rief sie. »Ihr dürft so etwas nicht einmal denken!« Sie ging zur Tür. »Ihr SEID unsterblich, Erekose! Ihr SEID unverwundbar! Ihr SEID - ewig! Ihr seid das einzige auf der Welt, dessen ich sicher sein kann. Der einzige Mensch, dem ich trauen kann! Macht keine Scherze! Macht keine Scherze, ich bitte Euch!«
    Ich war erstaunt über diesen Ausbruch. Gerne wäre ich aufgestanden, um sie in die Arme zu nehmen und zu trösten, aber ich war nackt. Zugegeben, sie hatte mich schon einmal nackt gesehen, als ich in Erekoses Grab Gestalt annahm, aber ich wußte nicht genug über die Bräuche ihres Volkes, um beurteilen zu können, ob es sie schockieren würde oder nicht.
    »Vergib mir, Iolinda«, sagte ich. »Ich habe nicht gemerkt .«
    Was hatte ich nicht gemerkt? Das Ausmaß der Unsicherheit des armen Mädchens? Oder etwas, noch schwerwiegender als das?
    »Geh nicht«, bat ich.
    Sie blieb an der Tür stehen und drehte sich um, und sie hatte Tränen in den Augen. »Ihr seid ewig, Erekose. Ihr seid unsterblich. Ihr könnt niemals sterben!«
    Ich konnte nicht antworten.
    So wie ich die Sache sah, würde ich schon beim ersten Zusammentreffen mit den Alten den Tod finden.
    Plötzlich wurde ich mir der Verantwortung bewußt, die auf mir lastete. Eine Verantwortung, nicht nur diesem wunderschönen Mädchen gegenüber, sondern gegenüber der gesamten menschlichen Rasse. Ich schluckte hart und fiel in die Kissen zurück, als Iolinda aus dem Zimmer eilte.
    Konnte ich solch eine Last überhaupt tragen?
    Wollte ich eine solche Last tragen?
    Nein. Ich hatte nicht viel Zutrauen in meine eigenen Fähigkeiten, und es gab keinen Grund zu der Annahme, daß diese Fähigkeiten etwa größer sein könnten als - zum Beispiel - Katorns. Immerhin hatte Katorn weit mehr Erfahrung im Kriegshandwerk als ich. Er hatte das Recht, mich abzulehnen. Ich hatte seine Stellung eingenommen, ihn seiner Macht beraubt und der Verantwortung, die zu tragen er ausgebildet worden war - und ich war noch ein unbeschriebenes Blatt. Plötzlich erkannte ich Katorns Standpunkt und konnte ihn verstehen.
    Welches Recht hatte ich, die Menschheit in einem Krieg zu führen, der über ihren Fortbestand entscheiden konnte?
    Keins.
    Dann kam mir noch ein anderer Gedanke, der aber nicht der Selbsterkenntnis, sondern dem Selbstmitleid entsprang.
    Welches Recht hatte die Menschheit, so viel von mir zu erwarten?
    Sie hatten mich, so konnte man sagen, aus einem Schlummer erweckt, den ich verdient hatte, mich aus dem ruhigen, geregelten Leben eines John Daker herausgerissen. Und jetzt zwangen sie mir ihren Willen auf, forderten von mir, ihnen ihr Selbstvertrauen und -ja - ihre

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